Liv Marit aus Schleswig-Holstein verbringt ein Auslandsjahr nach der Schulzeit mit einem Stipendium der BürgerStiftung Region Ahrensburg. Sie hat sich für das Gap Year für einen Freiwilligendienst in Malawi entschieden. Sie berichtet hier über die Erfahrungen. Alles zu seinem Auslandsjahr und zu anderen Freiwilligendienstlern sind im AUF IN DIE WELT-Blog zu sehen. Informationen und Praxis-Tipps zum Gap Year und zu Freiwilligendiensten nach der Schulzeit gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal in der großen Themenseite zum Gap Year.
Die Reise nach Malawi: 19 Stunden Flug in den Süden Afrikas
Am 17.09. war es so weit: Die große Reise nach Karonga in Malawi, wo ich die nächsten zehn Monate meinen Freiwilligendienst absolvieren werde, beginnt.
Malawi liegt zwischen Tansania, Sambia und Mosambik und wird auch „the warm heart of africa” genannt. Es ist ein in Deutschland wenig bekanntes Land und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, trotzdem ist es dort sehr friedlich.
Zusammen mit meiner Mit-Freiwilligen stehe ich am Hamburger Flughafen und muss mich von meiner Familie und meinen Freunden verabschieden. Gemeinsam fliegen wir von Hamburg nach Frankfurt, von Frankfurt nach Addis Abeba in Äthiopien und von da aus weiter nach Lilongwe, das ist die Hauptstadt von Malawi. Nach 19 Stunden Reise stehen wir am Flughafen von Lilongwe und werden von einem Mitarbeiter der Diözese Karonga willkommen geheißen.
Die ersten Eindrücke von Malawi
Es ist Mittag, die Sonne scheint und es sind über 30°C. Wir fahren Richtung Norden bis nach Mzuzu, das ist eine Stadt etwa auf der Hälfte der Strecke zwischen Lilongwe und Karonga. In Malawi herrscht übrigens Linksverkehr, das ist ganz ungewohnt für mich.
Auf der Fahrt kommen wir durch viele kleine Dörfer, vorbei an Märkten, wo wir viele Menschen sehen, die unterwegs sind. Frauen tragen Körbe auf ihren Köpfen, unzählige Menschen transportieren Säcke auf Fahrrädern. Esel, Kühe, Ziegen und Hühner laufen über die Straßen, während rechts und links alle möglichen Lebensmittel verkauft werden. Wir sehen die wunderschöne Landschaft an uns vorbeiziehen, wir sehen den roten Sand und die hohen Berge. Gegen 18 Uhr geht die Sonne unter und ganz schnell wird es stockdunkel. Dann erreichen wir Mzuzu, wo wir in einem Hostel unsere erste Nacht in Malawi verbringen.
Die Ankunft an der Einsatzstelle in Karonga
Am nächsten Morgen geht es weiter nach Karonga. Wir sehen den Malawi-See, der wie ein Meer wirkt, so groß ist er. Viele Paviane kreuzen unseren Weg. Mittags ist es dann soweit, endlich sind wir in Karonga, dem Ort wo wir die nächsten zehn Monate leben werden. Ganz herzlich werden wir von Father Bernard empfangen, er ist der Chef von Lusubilo. Lusubilo heißt auf der Landessprache „Hoffnung” und ist ein Community Care Center, eine katholische Wohltätigkeitsorganisation der Diözese Karonga.
Die Organisation wurde 1997 von Sister Beatrice ins Leben gerufen. Sie begann damit, Waisenkindern aus Karonga ein sicheres Zuhause, Essen und Bildung zu bieten. Heute ist die Arbeit mit den Waisenkindern immer noch das Kernprojekt, jedoch hat sich Lusubilo immer weiter ausgebreitet und widmet sich jetzt zusätzlich anderen sozialen, aber auch nachhaltigen Projekten. In den nächsten Tagen und Wochen werden wir die Organisation und ihre Tätigkeitsbereiche näher kennenlernen und können uns dann aussuchen, in welchem Bereich wir arbeiten wollen.
Die ersten Tage verbringen wir damit, erst einmal anzukommen
Wir richten unser Haus ein, das auf dem Gelände von Lusubilo steht und in dem meine Mit-Freiwillige und ich zusammen leben.
Wir lernen die Kinder kennen, die in dem „children’s village” von Lusubilo leben. Wir spielen mit ihnen Fußball, Basketball und Klatschspiele, wir singen, turnen und tanzen. Außerdem besuchen wir öfters den Kindergarten, der auch auf dem Gelände ist. Mit der Zeit werden wir mit immer mehr Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Lusubilo bekannt gemacht, und auch mit unserer Mentorin treffen wir uns.
Bis jetzt ist jeder neue Tag aufregend
und ich glaube, langweilig wird uns hier auf keinen Fall. Ich freue mich sehr auf die nächste Zeit, besonders darauf, mehr von den Projekten und der Stadt kennenzulernen und sich hier immer mehr einzuleben.