Freiwilligendienst in Indien: GAP Year mit orientalischem Flair

Isabell war für ein Jahr in Indien. In ihrem Bericht beschreibt sie, wie man in einem Land der dritten Welt ein spannendes GAP Year verbringen kann

Hallo, ich heiße Isabell. Von August 2014 bis Juli 2015 habe ich in Jodhpur, Rajasthan, Indien einen Freiwilligendienst absolviert.

Warum bin ich für einen Freiwilligendienst nach Indien gegangen?

In der Oberstufe hatten wir im Englisch-Kurs unter anderem Indien behandelt. Einerseits schockierte mich das Kastensystem, andererseits war ich auch sehr daran interessiert etwas Neues, ganz Anderes, kennenzulernen und zudem begeistert vom orientalischen Flair. Daher beschloss ich, mein geplantes soziales Jahr in Indien zu verbringen. Über die Seite weltwaerts.de kann man verschiedenste Projekte auch gezielt nach Ländern suchen. Meine Eltern waren anfänglich nicht sehr begeistert von meiner Idee nach Indien zu gehen, doch es hat sie sehr beruhigt, dass es ich von meiner Entsendeorganisation nicht nur eine ausführliche Vorbereitung in Deutschland, sondern auch eine Ansprechperson vor Ort bekommen würde.

Meine Vorbereitung auf den Freiwilligendienst in Indien

Nach dem Bewerbungsprozess ging es Mitte Juli mit dem Vorbereitungsseminar los. Dort habe ich auch meine deutschen Mit-Freiwilligen kennengelernt, mit denen ich Anfang August zusammen losgeflogen bin.

Indien: kein Kulturschock, sondern bald mein zweites Zuhause

Da ich mich vorher gut über die Lebensumstände in Indien informiert hatte, bekam ich bei der Ankunft keinen richtigen Kulturschock. Lediglich die Hitze nahm mich etwas mit. Von meiner Vorgängerin wurde ich herzlich aufgenommen und konnte mich daher schnell in mein Projekt - Aufklärungsarbeit gegen sexuellen Kindesmissbrauch - einarbeiten. Zudem habe ich noch Englisch unterrichtet. Ich war überrascht, wie gut ich mich trotz Sprachbarriere mit meinen indischen Kollegen und Kolleginnen verständigen konnte. Sehr bald hatte ich neue Freundschaften geschlossen und Indien war mein zweites Zuhause.

Leider ging die Zeit meines Freiwilligendienstes in Indien viel zu schnell vorbei. Der Abschied in Indien ist mir deutlich schwerer gefallen als gedacht. Auch wenn ich bereits wusste, dass ich auf jeden Fall einmal zurückkehren möchte, war mir klar, dass das wahrscheinlich nicht sehr bald passieren würde.

Wie ich in meinem Leben in Deutschland wieder angekommen bin

In Deutschland habe ich dann gleich eine Woche nach meiner Ankunft mit einem Ferienjob begonnen. Meiner Meinung nach ist es wichtig, in den Wochen nach dem Freiwilligendienst und vor dem Studium bzw. der Ausbildung nicht nur den schönen Zeiten hinterher zu trauern, sondern aktiv zu werden, um nicht in ein Loch zu fallen. Natürlich kann man alternativ auch in den Urlaub fahren, ein ehrenamtliches Engagement in Deutschland suchen oder einfach nur viel mit seinen Freunden unternehmen usw.

Ich erinnere mich sehr gerne an meine Zeit in Indien zurück und bin immer wieder erstaunt, wie viel ich aus diesem Jahr mitnehmen konnte.

Herzliche Grüße Isabell