Schüleraustausch Costa Rica: Wechsel der Gastfamilie, Heimweh, Corona und viele tolle Erfahrungen

Nele über den Wechsel der Gastfamilie, High School, Heimweh, guten Schüleraustausch auch in Corona-Zeiten und was sie im Auslandsjahr in Costa Rica gelernt hat

Auf in die Welt Schüleraustausch mit Stipendium in Costa Rica

Auf in die Welt: Nele im Schüleraustausch mit Stipendium in Costa Rica

Nele aus Niedersachsen verbringt ihr Auslandsjahr mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung in Costa Rica. Sie lebt bei ihrer Gastfamilie in Puerto Limon am Karibischen Meer. Sie berichtet hier über die Erfahrungen. Die Berichte zu ihrem Auslandsjahr in Costa Rica kann man im Schüleraustausch Costa Rica Blog sehen. Alles zum Schüleraustausch nach Costa Rica mit 11-Schritte-Plan gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal in der großen Länderseite Schüleraustausch Costa Rica

Schüleraustausch Costa Rica: Nele hat in den letzen Wochen viel erlebt

Hola ¿Como estan?

Nun fehlen mir nur noch zwei Monate um nach Deutschland zurückzukehren - und ich bin dabei meinen letzten Bericht zu schreiben. Wie schnell die Zeit vergeht! Seit meinem letzten Bericht sind drei Monate vergangen und es ist einiges passiert.

Nele hat in Costa Rica die Gastfamilie gewechselt

Schon seit einigen Wochen war ich nicht mehr so zufrieden in meiner alten Gastfamilie. Die ersten Monate mit ihnen waren echt schön, jedoch haben wir die letzte Zeit immer weniger zusammen gemacht. In der Schulwoche war das für mich nicht so ein Problem, da ich sowieso jeden Tag erst um vier Uhr von der Schule komme, jedoch habe ich an den Wochenenden meine Gastfamilie teilweise zwei Tage gar nicht gesehen- und das, obwohl wir im gleichen Haus wohnten! Meiner Gastmutter ging es zusätzlich gesundheitlich nicht so gut, so dass sie öfter Arztbesuche hatte und nicht zu Hause war. Oder es ging ihr nicht so gut und ich bin mir wie eine Last vorgekommen. Alles in einem habe ich mich einfach nicht mehr so gut bei mit ihnen gefühlt.

Aufgrund dessen habe ich lange überlegt, ob ich den Wechsel in eine andere Gastfamilie unternehmen sollte.

Ich hatte oft Kontakt mit der Anspruchspartnerin meiner Organisation, die sich sehr viel Zeit für mich genommen hat, habe viel mit anderen Austauschschülern  und natürlich mit meiner Familie und Freunden in Deutschland gesprochen. Letztendlich habe ich mich dafür entschieden - und das war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können.

Da ich auf keinen Fall meine Schule wechseln und meine Freunde dort verlieren wollte, hat mir meine Costa-ricanische Organisation eine neue Familie hier in Puerto Limon gesucht. Nun lebe ich seit zwei Wochen bei ihnen  und es geht mir viel besser. Ich kannte die Familie schon, da sie die ehemalige Gastfamilie meiner Freundin, die schon letztes Jahr  Dezember wieder abgereist ist, war. Ich hatte Bedenken, dass es  komisch werden könnte, was aber zum Glück gar nicht der Fall ist.

Nele fühlt sich in ihrer neuen Gastfamilie wohl

Ich lebe nun in einem schönen Haus mit meiner Gastmutter und meinem Gastvater in der Nähe vom Zentrum. In der neuen Familie habe ich ebenfalls eine Gastschwester, die jedoch schon alleine mit ihrem dreijährigen Sohn lebt.

In meiner neuen Familie verbringen wir viel mehr Zeit miteinander: Wir essen immer gemeinsam, schauen eine Serie auf Netflix oder gehen zusammen ins Zentrum.

Mit meiner Gastschwester war ich schon im Kino und am Strand. Insgesamt geht es mir nun viel besser, ich fühle mich viel wohler und kann für meine letzten zwei Monate die Zeit noch einmal richtig genießen.

Die High School in Costa Rica macht Nele viel Spaß

Seit Anfang Februar gehe ich nach den zehn wöchigen  Sommerferien wieder in die Schule und es macht sehr viel Spaß. Vor einem Monat hatten wir die erste Klausurenwoche im Präsenzunterricht, was recht anstrengend war. Jedoch war ich mit allen meinen Noten zufrieden und besonders stolz auf meine 80% in der Spanischklausur.

Meine Schule gefällt mir wirklich sehr gut- auch wenn ich mich schon wieder auf den etwas  organisierten Ablauf in meiner deutschen Schule freue :)))

Jetzt, wo sich die Zeit nähert über meine Abreise nachzudenken, freue ich mich meine Familie und Freunde wiederzusehen - bin aber auch traurig meine Leben und die Schule hier zu verlassen.

Heimweh in Costa Rica und wie Nele damit umgegangen ist

In den letzten Tagen in meiner ersten  Gastfamilie habe ich natürlich mehr als sonst meine Familie und mein vertrautes Umfeld in Deutschland vermisst. Wenn ich traurig war habe ich versucht mich abzulenken. Ich bin zum Beispiel alleine ins Zentrum gegangen und habe mich in ein Café gesetzt, habe mit Freunden und meiner Familie in Deutschland telefoniert und auch viel mit Freunden hier gesprochen. Insgesamt kann ich aber sagen, dass die Zeit hier mit so vielen tollen Eindrücken und unvergesslichen Momenten für mich rasend schnell verflogen ist!

Corona hat den Schüleraustausch in Costa Rica kaum beeinflusst

Insgesamt hat Corona zum Glück nicht zu sehr meinen Auslandsaufenthalt beeinflusst. In meinen ersten zwei Monaten hatten wir hälftig Präsenz- und virtuellen Unterricht, was dann aber schnell durch vollzeitigen Präsenzunterricht ersetzt wurde. Ansonsten wurden im letzten Jahr leider einige Reisen der Organisation abgesagt, welche aber größtenteils dieses Jahr stattfinden. Zudem habe ich mir hier problemlos die dritte Impfung verabreichen lassen können.

Nele nimmt viele Erfahrungen aus Costa Rica mit

Ich denke, mein Auslandsjahr hat mich sehr geprägt. Die costa-ricanische Kultur kennenzulernen, das Land, die Menschen, die Sprache, das Essen, die Natur… alles ist so anders und einzigartig und ich bin so froh, dieses tolle Land für meinen Aufenthalt gewählt zu haben.

Natürlich gibt es auch einige negative Aspekte an Costa Rica, wie zum Beispiel die eingeschränkte Sicherheit. Auch wenn ich mich hier nie in Gefahr fühlte, muss man doch auf mehr Sachen achten oder auch verzichten, da es hier z.B. nicht selbstverständlich ist (als Mädchen)  alleine herumzulaufen, vor allem wenn es schon etwas später ist.

Auch leben viele Menschen hier unter schwereren / ärmeren Umständen als man es vielleicht aus Deutschland gewöhnt ist. Das alles hat mir gezeigt wie privilegiert ich mich fühlen kann, so eine Erfahrung machen zu können. Aber auch, wie dankbar ich sein kann, dass ich in einem Land wie Deutschland geboren wurde und dadurch viele Privilegien habe die in Costa Rica (und vielen anderen Ländern) nicht selbstverständlich sind.

Zusätzlich glaube ich, dass ich viel selbstständiger geworden bin und weiß, dass ich später noch viele andere Länder und Kulturen kennenlernen möchte.

Zum Schluss kann ich noch sagen, dass mir das Spanisch lernen nicht so leicht gefallen ist, wie ich es erwartet hatte – ich mich aber nun nach neun Monaten sehr gut verständigen kann.

Ciao Eure Nele