Schüleraustausch Frankreich: Das Leben in der Gastfamilie, in der Schule und das Heimweh

Auslandsjahr in Frankreich: Karla über Gastfamilie, Schule, Heimweh und ihre persönliche Entwicklung

Auf in die Welt: Schüleraustausch in Frankreich

Karla aus Niedersachsen verbringt ihr Auslandsjahr im Schüleraustausch an einer High School mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der Stiftung Völkerverständigung in Frankreich. Sie lebt bei einer Gastfamilie in der Nähe von Nantes. Sie berichtet hier über die Erfahrungen. Die Berichte zu ihrem Auslandsjahr in Frankreich kann man im Schüleraustausch Frankreich Blog sehen.

Alles zum Schüleraustausch nach Frankreich gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal, die Länderseite Schüleraustausch Frankreich, den Leitfaden im E-Book High School und die Anleitung im Schüleraustausch Online-Kurs.

Das Leben in der Gastfamilie

Ich fühle mich immer wohler in meiner Gastfamilie. Wir lernen uns mit der Zeit immer noch besser kennen und mit jeder Woche fühle ich mich etwas mehr wirklich irgendwie als Teil. Mit meiner Gastschwester verstehe ich mich mittlerweile wirklich richtig gut und wir haben angefangen, viel gemeinsam zu kochen und zu backen. Ich mache das in Deutschland auch super gerne, deswegen macht mir das richtig Spaß.

Die Schule in Frankreich

In Frankreich hat gerade das dritte Trimester angefangen. Das ist für viele Schüler entscheidend für die Versetzung und man merkt dementsprechend schon eine stärkere Anspannung und dass alle ziemlich fokussiert auf ihre Noten sind. Auch die Lehrer sind entsprechend dabei, nochmal ordentlich Druck zu machen und vor allem viele Hausaufgaben aufzugeben. Das ist schon manchmal ziemlich stressig, alles zu schaffen, besonders, weil die Schultage an sich schon so lange sind, dass man erst gegen 19 Uhr nach Hause kommt. Trotzdem komme ich soweit im Unterricht gut mit und dadurch, dass ich immer besser Französisch lerne, fällt mir das auch immer leichter.

Karla hat in Frankreich immer wieder Heimweh

Ich habe in der letzten Zeit tatsächlich immer mal wieder Heimweh gehabt, einfach, weil ich meine Familie und Freunde schon so lange nicht mehr gesehen habe und meine Rückreise immer näher kommt. Es ist sehr komisch, zu wissen, dass ich einfach bald nicht mehr hier leben werde und zurück in mein Leben in Deutschland gehen werde. Um mit dem Gefühl umzugehen, hat es mir geholfen, zum einen tatsächlich Zeit allein zu verbringen, um meine Gedanken zu ordnen, genauso aber auch mich abzulenken und die Momente zu genießen, die ich hier habe. Ich weiß, dass ich nur noch einige Wochen habe, und ich möchte diese Zeit so gut nutzen, wie ich kann. Trotzdem habe ich auch gemerkt, dass es manchmal normal ist, sich auch nicht so gut zu fühlen und traurig zu sein. Wenn man das herauslässt, kann man die schönen Momente danach umso mehr genießen.

Der Schüleraustausch ist für die persönliche Entwicklung sehr wichtig

Ich glaube, wenn ich eins aus dem Auslandsjahr mitnehme, dann sind es die Erfahrungen, an denen ich gewachsen bin. Der Schritt, für ein Jahr von zu Hause wegzugehen und sich auf eine neue Kultur und neue Menschen einzulassen, ist unglaublich wertvoll und ich würde es genauso nochmal entscheiden.

Man ist in der Zeit immer wieder mit Situationen konfrontiert, die einem im Alltag in Deutschland so einfach nie begegnen würden - begonnen mit der fremden Sprache über kulturelle Unterschiede, Missverständnisse und einen komplett neuen Tagesablauf bis hin zu der Erkenntnis, dass nicht immer alles so läuft, wie man das geplant hatte. Ich habe den Eindruck, dass ich mich in dieser Zeit selbst besser kennengelernt habe - meine Stärken genauso wie meine Schwächen. Mir fällt es jetzt viel leichter als noch vor meinem Auslandsjahr, meine Grenzen zu akzeptieren und mir und anderen gegenüber zuzugeben, dass ich etwas nicht kann oder nicht weiß. Ich war immer super perfektionistisch und wollte immer alles auf Anhieb können, um auch das Bild aufrecht zu erhalten, das andere von mir hatten. Hier habe ich gelernt, dass es mir ohne diesen ständig übermäßig hohen Anspruch an mich selbst viel besser geht und ich so auch zu anderen ehrlicher sein kann. Insgesamt würde ich einfach sagen, dass ich durch diese Herausforderung sehr viel selbstbewusster geworden bin und außer den Erlebnissen mit neuen, tollen Menschen das wohl das wertvollste ist, das ich wieder mit nach Hause nehme.

Bis bald, Eure Karla