Sina aus Niedersachsen hat ein Auslandsjahr mit einem Stipendium der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung in Japan verbracht. Sie lebte bei ihrer Gastfamilie im Süden in Kumamoto. Sie berichtete hier über die Erfahrungen. Alles zu ihrem Auslandsjahr und zu anderen Austauschschülern in Asien kann man im Schüleraustausch Blog sehen. Zum Abschluss ihres Schüleraustausches gibt sie eine Zusammenfassung ihrer Erfahrungen und Tipps für andere junge Leute, die einen Schüleraustausch planen:
1 Wie heißt du und wie alt bist du?
Mein Name ist Sina Marie Pfitzner und ich bin 17 Jahre alt.
2 Du hast das Taschengeldstipendium der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung bekommen. Was machst du ehrenamtlich in Deutschland?
In Deutschland bin ich ein aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr meines Dorfes. Zudem helfe ich bei dem Seniorentreff in meiner Kirchengemeinde aus.
3 In welchem Land und wie lange hast du dein Auslandsjahr verbracht?
Mein Auslandsjahr habe ich in Japan für 9 Monate verbracht.
4 Warum hattest du dich für dieses Land entschieden?
Weil mich die Sprache und die Kultur schon lange interessieren.
5 Wie groß war der Kulturschock? Was hat dich am meisten beeindruckt?
Einen richtigen Kulturschock habe ich nicht wirklich erlebt. Eher war ich beeindruckt von der Disziplin und Freundlichkeit der Japaner.
6 Wie bist du mit deiner Gastfamilie zurecht gekommen?
Mit meiner Gastfamilie bin ich sehr gut zurecht gekommen.
7 Was waren deine schönsten und deine wichtigsten Erfahrungen?
Meine schönsten und wichtigsten Erfahrungen hatte ich mit meiner Gastfamilie. Besonders die gemeinsamen Ausflüge in die Berge und zu Onsen werden mir in Erinnerung bleiben.
8 Es geht ja nicht alles immer rosig zu. Was hat dir nicht gefallen? Was waren negative Erfahrungen?
Da ich in Japan in einer Großstadt gelebt habe, konnte ich leider nicht sehr viel von der Natur Japans kennenlernen.
9 Wie hast du die Auswirkungen von Corona auf deinen Schüleraustausch empfunden?
Gerade bei der Anreise hat Corona eine große Auswirkung gehabt. Dadurch, dass das Abreisedatum ständig verschoben wurde, gab es viele Unsicherheiten. In Japan selber gab es den Corona-Test und die Quarantäne in Tokyo. Auch über das Auslandsjahr hinweg konnte man Auswirkungen feststellen, wie etwa das Tragen der Maske und das Abstandhalten. Leider wurden auch sämtliche Schulveranstaltungen und Reisen abgesagt.
Gegen Ende meines Auslandsjahres gab es noch einmal ein Hindernis durch den geforderten Corona- Test für das Flugzeug. Jedoch kann ich sagen, dass die Pandemie meine Aktivitäten im Auslandsjahr zwar begrenzt hat, aber zum Glück hatte ich trotzdem Möglichkeiten Japan zu entdecken.
10 Wie warst du mit den Leistungen deiner Austauschorganisation zufrieden?
Durch die gegebene Situation gab es viele Hindernisse, die einen normalen Ablauf verhindert haben. Dadurch bin ich sehr dankbar, dass ich mein Auslandsjahr absolvieren konnte. Trotzdem muss ich auch sagen, dass ich mir teils ein wenig mehr/frühere Kommunikation direkt mit mir gewünscht hätte. Besonders bezüglich der Entscheidung für eine private Mädchenschule und auch genauere Informationen über den Abreiseablauf. Dies betrifft aber größtenteils nur die Partnerorganisation, die für mich in Japan zuständig war.
11 Hast du bleibende Freundschaften geschlossen?
In Japan habe ich auf jeden Fall neue Freunde gefunden. Wir werden versuchen in Kontakt zu bleiben und auch Briefe auszutauschen. Dabei bin ich optimistisch, dass unsere Freundschaften bleibend sind.
12 Hast du im Ausland neue Hobbies gefunden?
Durch meinen Schulklub in Japan habe ich Kyodo, ein traditionelles Bogenschießen, für mich entdeckt.
13 Du bist jetzt wieder in Deutschland. Ist Alles wie gehabt (Familie, Freunde, Schule)?
Ich bin direkt zu den Sommerferien zurückgekommen, daher sind einige Freunde natürlich im Urlaub. Ein paar Freunde konnte ich aber schon treffen und meine Familie und die Kameraden bei der Feuerwehr haben mich schon sehr gut empfangen.
14 Hast du Pläne deine Auslandserfahrungen zu nutzen (Studium im Ausland etc.)?
Bisher habe ich noch keine konkreten Vorstellungen, da ich noch ein paar Jahre Schule vor mir habe. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass ich vielleicht ein Auslandssemester während meines Studiums mache. Ein komplettes Studium in Japan ist jedoch eher keine Option für mich.
15 Wovon können sich die Deutschen eine Scheibe abschneiden?
Von der Disziplin, z.B. beim Anstehen und Warten, der Freundlichkeit und der allgemein ruhigeren Art.
16 Deine Tipps für alle, die ins Ausland gehen
- Es ist wichtig, dass ihr aus euch herauskommt. Besonders wenn es um Ausflüge geht, die Ihr unternehmen wollt oder um Freunde, die ihr treffen wollt. Sonst ist es am Ende zu spät um alle Wunschziele zu erreichen.
- Man sollte auftretende Probleme direkt ansprechen und nicht warten, bis es möglicherweise besser wird. Dadurch verliert man nur selber wertvolle Zeit, in der man Spaß haben könnte.
- Man sollte sich vorher gut überlegen und informieren, ob die Lebensweise und die Kultur des Gastlandes wirklich zu einem passen.