Schüleraustausch und Gap Year: 9 Punkte zum Vergleich von Freiwilligendiensten und Work and Travel

Auslandserfahrungen für junge Leute: Die Unterschiede zwischen den beiden beliebtesten Angeboten für das Gap Year

Gap Year: Inga im Freiwilligendienst in Namibia

Nach der Schulzeit eine Auszeit nehmen und die Welt entdecken: das Gap Year. Junge Leute können andere Länder, Menschen und Kulturen kennen lernen und ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern. Einen Überblick zur Vorbereitung des Gap Years findet man in diesem Blog Beitrag.

Die bekanntesten Angebote für das Gap Year sind Freiwilligendienste und Work and Travel. Damit stellt sich die Frage: Wo sind die Unterschiede zwischen beiden Auslandsprogrammen?

1 Gap Year: Freiwilligendienste und Work and Travel im Vergleich

Der Freiwilligendienst umfasst einen längerfristigen Aufenthalt im Ausland, verbunden mit dem Arbeitseinsatz in einer sozialen, Bildungs,- Kultur- oder Umwelteinrichtung oder einem entsprechenden gemeinnützigen Projekt. Hinzu kommen eine Supervision und Seminare für die Freiwilligen. Die Unterbringung erfolgt ein Wohnheimen oder Gastfamilien. Bei Work and Travel lernt man Land und Leute durch Reisen im Land kennen, verbunden mit Zeiten, in denen man an unterschiedlichen Stellen arbeitet. Die Unterbringung regelt jeder Teilnehmende individuell.

2 Gap Year als Freiwilligendienst oder Work and Travel: Welche Länder sind möglich?

Für beide Programme gilt, dass die Auswahl der möglichen Ziele begrenzt ist, weil es sich ja auch um „Arbeiten im Ausland“ handelt und viele Länder Regelungen und Begrenzungen haben, wenn Ausländer in ihrem Land arbeiten wollen.Innerhalb der EU gibt es aufgrund der Freizügigkeit im Binnenmarkt diese Grenzen nicht. Für alle anderen Länder benötigt man normalerweise ein Visum. Dafür gibt es je Zielland spezifische Regelungen, normalerweise auf der Grundlage von Regierungsabkommen zwischen Deutschland und diesem Land.

3 Gap Year als Freiwilligendienst oder Work and Travel: Der beste Zeitpunkt für den Auslandsaufenthalt

Für beide Programme gilt, dass man in einem weiten Rahmen selbst entscheiden kann, wann der Auslandsaufenthalt stattfinden soll. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer volljährig sein müssen. Je nach Programm und Zielland gibt es Grenzen für das Höchstalter: durch die Kriterien bei den geförderten Freiwilligendiensten oder durch die Visavorschriften der Zielländer.

4 Freiwilligendienst oder Work and Travel– die beste Aufenthaltsdauer

Beide Gap Year Programme sind hinsichtlich der Aufenthaltsdauer durch den Arbeitseinsatz geprägt. Bei Freiwilligendiensten im Ausland ergibt das, je nach Programm-Variante, Zeiträume zwischen sechs und 18 Monaten. Bei Work and Travel ist die Aufenthaltsdauer durch die Visaregelungen der Länder geprägt. Bei den populären Zielländern ist liegt die maximale Dauer normalerweise bei einem Jahr. In diesem Rahmen gibt es auch die Möglichkeit, an Kurzzeit-Programmen teilzunehmen, die manchmal nur wenige Wochen dauern.

5 Gap Year – die Eigenständigkeit im Freiwilligendienst

Beim klassischen Freiwilligendienst wohnen und leben die jungen Leute in einer festen Unterkunft, oft einer Gastfamilie. Den Tag verbringen sie im Wesentlichen in der Einrichtung. Bei Freiwilligendiensten ist der Arbeitstag durch die Einrichtung –  ob Kita, Schule, Krankenhaus oder Umweltprojekt – definiert. Während der Freizeit können die jungen Leute ihre Aktivitäten eigenständig und unabhängig planen. Teilweise bieten die Träger vor Ort Seminare und Supervisionen an.

6 Gap Year – die Eigenständigkeit bei Work and Travel

Work and Travel ist grundsätzlich vollständig selbst bestimmt. Das beginnt beim Aufenthaltsort, den Arbeitsplätzen und geht bis zu den Zielen und dem Umfang der Reisen in dem Land. Die Unterkunft ist normalerweise ohne Einbindung in eine Familienstruktur geregelt.

7 Freiwilligendienst im Gap Year – die Möglichkeiten, Land und Leute kennen zu lernen

Durch die Einbindung in die Einrichtung und die betreuende Organisation vor Ort ist eine Einbindung in die täglichen Abläufe gegeben, die das Kennenlernen des normalen Lebens der Einheimischen ermöglicht. Ausflüge und eigene Reisen im Gastland sind nur im Rahmen der Freizeitgestaltung möglich, oft in Form von Reisen am Ende des Einsatzzeitraumes.

8 Work and Travelim Gap Year – die Möglichkeiten, Land und Leute kennen zu lernen

Eine Einbindung in feste tägliche Abläufe ist nur insoweit gegeben, als man in einem Betrieb arbeitet. Unterkunft und das Entdecken des Landes liegen vollständig in der eigenen Hand. Da bei Work and Travel das Reisen innerhalb des Landes zum Programm gehört, kann man viele Gegenden erkunden. Das macht oft den Reiz aus.

9 Gap Year: Freiwilligendienste und Work and Travel im Kostenvergleich

Von den Kosten für Reise, Aufenthalt etc. ist Work and Travel durch die Reisen innerhalb des Landes mit höheren Kosten verbunden. Dem steht gegenüber, dass man durch arbeiten einen guten Teil der Kosten decken kann. Erfahrungsgemäß liegen die selbst zu tragenden Kosten für ein Jahr Work and Travel downunder zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Einen Überblick gibt dieser Beitrag im Schüleraustausch Blog

Für die meisten Freiwilligendienste gibt es staatliche Förderprogramme, die einen großen Teil der Kosten übernehmen. Daher haben die Teilnehmer*innen nur einen Eigenanteil zu finanzieren, der in der Regel zwischen 3.000 und 4.000 Euro ausmacht, zuzüglich Taschengeld für persönliche Ausgaben vor Ort.

Wie man das passende Gap Year-Programm und die beste Austauschorganisation findet

Wer ins Internet sieht, stellt fest: Es gibt sehr viele Anbieter für die Gap Year-Programme. Wichtig ist, nur solche Anbieter anzusehen, die sowohl leistungsfähig als auch seriös sind. Am einfachsten und sichersten ist es, wenn man eine vor-geprüfte Anbieter-Auswahl nutzt. Dafür gibt es die Anbieter-Suchmaschine auf dem Schüleraustausch-Portal, das unabhängig informiert: www.schueleraustausch-portal.de/organisationen.

Vor der Entscheidung sollten die jungen Leute zusätzlich mit mehreren qualifiziertenOrganisationen persönlich sprechen und deren Angebote vergleichen. Dafür gibt es die bundesweiten AUF IN DIE WELT-Messen, organisiert von der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung, die nur seriöse Anbieter zulässt. Orte und Termine: www.aufindiewelt.de/messen. Der Eintritt ist frei.