Wie beim Schüleraustausch während der Schulzeit: Nach dem Abitur ein Auslandsjahr einzulegen, ist bei vielen jungen Leute begehrt - Im Gap Year die Welt entdecken!
Wenn du im Sommer das Abitur hast, hast du noch genügend Zeit, dein Auslandsjahr gut vorzubereiten. Dazu empfiehlt die gemeinnützige Stiftung Völkerverständigung ein systematisches Vorgehen in acht Schritten.
1 Deine Ziele für das Auslandsjahr nach der Schulzeit überlegen
Normalerweise kann man das Auslandsjahr nach dem Abitur, das Gap Year, gut nutzen, wenn man ein anderes Land und dessen Menschen kennen lernen will wie es sonst im Leben nicht möglich ist. Du lernst die Sprache in dem Land gut, weil du sie täglich übst (üben musst). Außerdem nutzen viele junge Leute das Gap Year dazu, sich selbst besser kennen zu lernen und eine Idee bekommen zur Frage, was sie künftig beruflich machen wollen.
2 Die Gap Year-Programme ansehen
Nach dem Abitur hast du eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die von Au Pair, über Entwicklungshilfe, Freiwilligendienste, Sprachreisen, Studieren im Ausland bis zu Work and Travel reichen. Alle Programme setzen im Normalfall voraus, dass du volljährig bist. Du musst bereit sein, für das Auslandsjahr neben der Zeit und dem Arbeiten im Ausland auch finanzielle Mittel zu investieren. Alle Ehemaligen sagen: Es hat sich für sie gelohnt!
3 Die Gap Year-Programme vergleichen: Die Programminhalte
Die Programme unterscheiden sich einmal nach der Art der Tätigkeit: Auf Pair heißt vor allem Hilfe bei der Kinderbetreuung und im Haushalt deiner Gastfamilie. Freiwilligendienste finden in Krankenhäusern, Kitas, Grundschulen und anderen Sozialeinrichtungen in Entwicklungsländern statt. Sprachreisen kannst du relativ frei gestalten. Ein Schnupperstudium im Ausland ist vor allem eine Vorbereitung auf dein späteres Studium, ob in Deutschland oder im Ausland. Work and Travel kombiniert das Reisen in dem Land mit Zeiten, in denen du arbeitest, meistens in Form von Hilfstätigkeiten in Gastronomie und Landwirtschaft; das kann also körperlich anstrengend werden.
4 Die Gap Year-Programme vergleichen: Die Dauer
Die meisten Programme setzen eine Mindestdauer von 6 Monaten voraus. Nur bei nicht vom Staat geförderten Programmen, insbesondere Freiwilligenprojekten, gibt es Angebote für Kurzzeitprogramme von zwei, drei Monaten.
5 Die Gap Year-Programme vergleichen: Deine Selbständigkeit
Bei einem Teil der Programme bekommst du Familienanschluss bzw. Betreuung durch den Träger, insbesondere bei Au Pair, Entwicklungshilfe und Freiwilligendiensten. Bei Work and Travel bekommst du zwar alles für den Start vorbereitet, wenn du das mit einer Agentur organisierst; im Ausland bist du dann aber weitgehend unabhängig.
6 Die Gap Year-Programme vergleichen: Die Kosten
Ein Jahr im Ausland leben ist mit erheblichen Kosten verbunden. Bei den Programmen, bei denen du arbeitest, kannst du einen wesentlichen Teil zu den Kosten beitragen. Aber auch dann musst du mit Netto-Kosten zwischen 5.000 und 10.000 Euro rechnen, die du vorher ansparen musst. Bei den staatlich stark subventionierten Programmen, Entwicklungshilfe und Freiwilligendiensten, liegt dein Kostenanteil meistens unter 5.000 Euro.
7 Die Gap Year-Programme vergleichen: Stipendien und Förderprogramme
Die oben genannten Kosten sind bereits so gerechnet, dass du wesentliche Kostenanteile entweder selbst verdienst oder durch den Deutschen Staat finanziert bekommst. Darüber hinaus gibt es gelegentlich Stipendien von Stiftungen und Agenturen, die einen Zuschuss zu den Reisekosten beisteuern. Einen Überblick zum Thema Stipendien findest du hier
8 Deine Entscheidung für das Auslandsjahr
solltest du treffen, nachdem du mit mehreren Ehemaligen und mit mehreren Agenturen gesprochen hast. Ehemaligenberichte und professionelle Austauschorganisationen für das Gap Year findest du im AUF IN DIE WELT-Blog
Persönliche Gespräche im Anbietern und Ehemaligen sind wichtig. Nach der Internet-Recherche solltest du Gespräche mit Ehemaligen und seriösen Anbietern führen. Dafür gibt es die bundesweiten AUF IN DIE WELT-Messen der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung, die nur qualifizierte Anbieter zulässt. Der Eintritt ist frei.