Das Auslandsjahr – wie junge Leute die Chancen nutzen können

Schüleraustausch, Sprachreisen, Gap Year, Freiwilligendienst, Work and Travel und mehr – Die Möglichkeiten für das Auslandsjahr sind groß

Auf in die Welt: Traumziel USA San Francisco

Auslandsjahr ist ein Sammelbegriff für längerfristige Auslandsaufenthalte. Das Auslandsjahr wird vor allem für Auslandsaufenthalte junger Leute verwendet.

Fernweh heißt jährlich für viele tausend junge Leute in Deutschland: Andere Länder, Kulturen, Menschen und ihre Gewohnheiten und Sprache kennenlernen. Daraus entsteht die Motivation für einen Auslandsaufenthalt, der als „Auslandsjahr“ bezeichnet wird.

Wenn junge Leute einen Auslandsaufenthalt planen, finden sie im Internet eine große Vielfalt und ganz unterschiedliche Begriffe, vom Schüleraustausch bis zum Gap Year. Damit stellt sich die Frage: Wo liegen die Unterschiede und welche Möglichkeiten bieten diese Angebote?

Das Auslandsjahr – längerfristige Aufenthalte im Ausland

Als Auslandsjahr hat seinen Ausgangspunkt im Schüleraustausch, der ursprünglich ein Schuljahr umfasst. Dazu gekommen ist das Jahr nach dem Schulabschluss, bevor es zum Studium an eine Hochschule geht oder in einen Betrieb für eine Berufsausbildung. Dieses Brückenjahr, im englischen „Gap Year“, dauerte früher ebenfalls grundsätzlich ein Jahr. Heute ist das gemeinsame Merkmal, dass es sich um einen längerfristigen Auslandsaufenthalt handelt.

Das "Auslandsjahr" gibt es in ganz unterschiedlicher Dauer. Der Schüleraustausch ist oft für kurze Zeiträume machbar, zwischen wenigen Wochen und einem halben Schuljahr, auch, wenn das vollständige „Auslandsjahr“ immer noch sehr beliebt ist.

Das Auslandsjahr nach der Schulzeit hat ebenfalls ganz unterschiedliche Dauern, je nach Gap Year-Programm: Bei Au Pair-Aufenthalten und Freiwilligendiensten gilt das „Jahr“ im Umfang von 12 Monaten. Teilweise kann man bei diesen Programmen sogar länger ins Ausland gehen. Oft wird das Auslandsjahr aber auch hier verkürzt. Das kommt insbesondere bei Sprachreisen, Praktika, bei Volunteering-Einsätzen , bei Workcamps und Work and Travel vor.

Das Auslandsjahr ist eine einmalige Chance für junge Leute

Das Auslandsjahr bietet in eine einmalige Chance im Leben. In einem Alter, in dem es noch keine Verpflichtungen und zeitliche Beschränkungen durch Beruf, Familie, Karriere oder ähnliches gibt, kann man die Welt entdecken. Dabei geht das Auslandsjahr weit über das hinaus, was man in einer Urlaubsreise erleben kann. Durch die Einbindung in das Leben der Einheimischen kann man Land und Kultur aus deren Perspektive erleben. Die neue Sicht auf die Welt prägen das Leben und eröffnen neue Chancen – in der Schule, im Studium, im Beruf und für das ganze weitere Leben.

Das Auslandsjahr während der Schulzeit: Der Schüleraustausch

Der Schüleraustausch bietet die einzigartige Möglichkeit, in einer Gastfamilie als weiteres Familienmitglied zu leben. Außerdem lernen die Austauschschüler in der Schule nicht nur andere Fächer und ein anderes Schulsystem kennen. Durch das Zusammenleben in der High School finden die Schüler neue Freunde und sie sehen, wie die Menschen im Gastland auf die Welt blicken.

Das Auslandsjahr nach der Schulzeit: Das Gap Year

Für das Auslandsjahr nach der Schulzeit gibt es eine Reihe verschiedener Formen. Das Leben im Ausland wird je nach Schwerpunkt des Programmes verbunden mit Arbeiten, Lernen oder Reisen im Gastland.

Im Unterschied zum Schüleraustausch ist das Gap Year stark individuell gestaltbar. Die Unterschiede der Programme sind groß. Das Au Pair und die Teilnehmer/innen an Freiwilligendiensten leben und arbeiten an einem Ort und werden dort in feste Strukturen eingebunden, insbesondere am Arbeitsplatz und in der Unterkunft bzw. Gastfamilie. Beim Schnupperstudium im Ausland steht das Lernen an einer Hochschule im Mittelpunkt. Auf der anderen Seite steht die Idee von Work and Travel mit dem abwechselnden Arbeiten und Reisen. Die Backpacker sind sehr stark auf sich gestellt, unabhängig und frei in der Gestaltung des Auslandsaufenthaltes.

Kosten und Finanzierung des Auslandsjahres

In jedem Falle ist es mit erheblichen Kosten verbunden, wenn man in ein fremdes Land reist und dort lebt. Zusätzliche Kosten entstehen, wenn man dort die Schule besucht, reist oder studiert. Diese Kosten sind grundsätzlich von den jungen Leuten bzw. ihren Familien zu tragen.

Erleichtert wird die Finanzierung des Traums vom Auslandsjahr für den Schüleraustausch durch vielfältige staatliche Förderungen, von Kindergeld bis Auslands-BAföG. Dazu kommen viele Stipendien.

Beim Auslandsjahr nach der Schule haben die jungen Leute die Möglichkeit, einen Teil der Kosten durch das Arbeiten vor Ort zu verdienen. Das gilt vor allem für Au Pair und Work and Travel. Bei Freiwilligendiensten übernimmt in vielen Programmen der deutsche Staat den Großteil der Kosten, weil diese Programme als Bildungsmaßnahmen gefördert werden.

Das Auslandsjahr ist in jedem Land weltweit etwas anders

Wichtig zu wissen ist: Das Auslandsjahr sieht in jedem Gastland etwas anders aus. Für den Schüleraustausch liegt das oft an der Unterschiedlichkeit der Schulsysteme und dem leben in den Gastfamilien.

Das Auslandsjahr im Gap Year wird durch die staatlichen Rahmenbedingungen im Gastland geprägt. Das beginnt bei den Visaregeln über die Möglichkeiten zu wohnen, zu arbeiten und im Land zu reisen.

Das Auslandsjahr in den USA

Wie organisiert man das Auslandsjahr während der Schulzeit?

Der Schüleraustausch wird normalerweise durch spezialisiert Austauschorganisationen abgewickelt. Das beginnt bei der Vorbereitung der jungen Leute zuhause und umfasst die Reise, die Vermittlung von High School und Gastfamilie, die Betreuung vor Ort bis zur Rückreise nach dem Auslandsjahr. Wenn man eine seriöse und leistungsfähige Austauschorganisation beauftragt, sind die Rahmenbedingungen für ein gelungenes High School-Jahr gut gesichert.

Die Organisation des Auslandsjahres im Gap Year ist anders

Die Gap Year-Angebote geben den jungen Leuten viel Spielraum für die Gestaltung des Auslandsjahres. Damit verbunden ist die Notwendigkeit, selbst aktiv zu werden, von der Vorbereitung über die formalen Anforderungen, insbesondere Visaregelungen und die Lösung vorn Alltagsfragen vor Ort im Ausland.

Hier unterscheiden sich die Gap Year-Programme deutlich. Während Au Pair und Freiwilligendienste von Austauschorganisationen gut betreut werden können, sieht es bei Work and Travel anders aus: Dies kann jeder auch für sich organisieren. Viele junge Leute nutzen allerdings auch hier den Service professioneller Agenturen, damit die Reise und der Start im Ausland reibungslos klappen.

Was ist für die Vorbereitung des Auslandsjahres wichtig?

In jedem Falle ist für das Auslandsjahr wichtig, rechtzeitig mit der Überlegung zu beginnen und Klarheit zu schaffen, was das Ziel des Auslandsjahres sein soll. Anschließend kann man die Zeit nutzen, sich über die Wunschziele zu informieren und zu sehen, welches Budget zur Verfügung steht. Zum Schluss kommt die Auswahl einer guten, günstigen und zum eigenen Traum vom Auslandsjahr „passenden“ Austauschorganisation.