Freiwilligendienst im Gap Year in Italien: Rosalie genießt den Herbst in Rom

Rosalie hat viel Freude mit ihrer Arbeit an der Deutschen Schule und in der Stadt Rom und erkundet auch die Umgebung

Auf in die Welt: Traumziel Italien in Rom

Rosalie aus Nordrhein-Westfalen verbringt ein Auslandsjahr nach der Schulzeit mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der gemeinnützigen Deutschen Stiftung Völkerverständigung in Rom. Sie hat sich für das Gap Year für einen Freiwilligendienst in Rom entschieden. Sie berichtet hier über die Erfahrungen.

Alles zu ihrem Auslandsjahr und zu anderen Freiwilligendienstlern sind im AUF IN DIE WELT-Blog zu sehen. Informationen und Praxis-Tipps zum Gap Year und zu Freiwilligendiensten nach der Schulzeit gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal und im Ratgeber E-Book Gap Year.

Rosalie im Freiwilligendienst in Rom

Ich bin Rosalie und bin 18 Jahre alt. Im September habe ich mein Freiwilliges Soziales Jahr in Rom begonnen, wo ich das ganze Jahr verbringen werde. Nach dem Abitur wollte ich gerne mal die Schule von einer anderen Seite kennenlernen. Zusammen mit zwei anderen Freiwilligen unterstützen wir das Kollegium an der Deutschen Schule im Unterricht.

Meine Zeit an der Deutschen Schule in Rom genieße ich sehr

Ich gehe gerne zur Arbeit und freue mich immer darauf, die Kinder zu sehen. Auch mein alltägliches Leben und die Wochenenden sind immer schön. Montags gehe ich zum Schwimmen und sonst gehe ich öfters mit einer Mitbewohnerin im großen Stadtpark direkt neben unserer Unterkunft joggen. Dienstags und donnerstags besuche ich immer eine Sprachschule, um Italienisch zu lernen.

Am Wochenende bin ich oft mit einer Gruppe von Mädchen in meinem Alter unterwegs. Ich bin viel draußen und entdecke die vielseitigen Viertel der Stadt. Am liebsten gehen wir in Cafés oder testen leckere Restaurants. Wenn wir mehrere sind, gehen wir auch gerne abends in eine der vielen Bars hier in Rom. Das Beste daran im Ausland zu sein ist, wenn man nach dem Feiern auf dem Weg nach Hause zum Beispiel am Kolosseum oder einem schönen Brunnen vorbeiläuft. Das macht es so besonders. Nachts sind dann fast keine Menschen mehr bei den beliebten Sehenswürdigkeiten und man kann die Sicht ganz allein genießen. Generell erlebt man so viele schöne Dinge, wenn man in eine neue Stadt zieht, dass man sein Leben in Deutschland fast gar nicht vermisst.

Der Herbst in Rom war wirklich eine schöne Zeit

 Während es in Deutschland schon kühl und regnerisch wurde, blieb es hier warm und sonnig. Fast jeden Tag war das Wetter gut, sodass man viel draußen unternehmen konnte. Ich konnte die Zeit noch nutzen, die Stadt besser kennenzulernen. Selbst an meinem Geburtstag Anfang November waren es 23 Grad und Sonne, was ich bisher noch nie hatte. Besonders schön fand ich die Herbst Bastelprojekte, die wir mit den Kindern gemacht haben. Dabei durfte ich auch selbst die Verantwortung für die Gruppen übernehmen, was am Anfang eine Herausforderung war, aber am Ende richtig viel Spaß gemacht hat. Mittlerweile habe ich ein noch engeres Verhältnis zu den Kindern aufgebaut, was die Arbeit entspannter macht. Halloween war ebenfalls ein Highlight im Herbst. Die Schule wurde geschmückt, und die Kinder kamen in tollen Kostümen – von Hexen bis zu Superhelden war alles dabei.

In den Herbstferien ist Rosalie in die Berge gefahren

In den Herbstferien hatte ich eine Woche frei und habe die Zeit genutzt, um nach Orvieto zu fahren. Das kleine Bergdorf liegt nur etwa eine Stunde mit dem Zug von Rom entfernt. Ich wollte gerne etwas Neues entdecken, abseits von den vielen Touristen in Rom. Für meinen Aufenthalt hatte ich ein kleines Zimmer bei einer älteren italienischen Dame gemietet. Sie war unglaublich freundlich und hat dafür gesorgt, dass ich mich sofort wohlgefühlt habe.

Orvieto selbst war wunderschön. Am ersten Abend habe ich ein Eis gegessen und den Sonnenuntergang über den Feldern im Tal beobachtet. Später bin ich noch zum Dom gegangen, der abends beleuchtet war. Die Farben der Mosaikfassade dort waren sehr beeindruckend. Am nächsten Morgen bin ich auf den Markt gegangen, der direkt vor meiner Unterkunft stattfand. Es war toll, die verschiedenen Stände zu entdecken und frische Früchte zu probieren. Besonders schön war, dass es kaum Touristen gab und man das Gefühl hatte, mitten im echten italienischen Leben zu sein. Bevor es zurück nach Rom ging, bin ich mit einer kleinen Bahn durch den Berg, auf dem Orvieto liegt, hinunter zum Bahnhof gefahren. Der kurze Trip war eine tolle Auszeit von der Großstadt, welche ich sehr gebraucht hatte.

Die Vorbereitungen für das Martinsfest

Nach den Herbstferien ging es in der Schule dann weiter mit den Vorbereitungen für das Martinsfest. Die Sankt Martinsfeier an der Deutschen Schule wird jedes Jahr groß angekündigt. In Italien selbst ist der Tag des Heiligen Martin unbekannt, aber an unserer Schule wird er jedes Jahr mit einem großen Fest gefeiert.

Gemeinsam mit den Kindern bastelten wir verschiedene Dinge, die später auf dem Fest verkauft wurden. Jede Klasse der gesamten Schule verkaufte selbstgebastelte Dinge oder organisierte Spiele, wie zum Beispiel Dosenwerfen. Der Erlös wurde dann an Bedürftige gespendet. Es war eine tolle Möglichkeit, kreativ zu sein und gleichzeitig etwas für den guten Zweck zu tun. Die Bastelarbeiten reichten von Laternen über kleine Kunstwerke bis hin zu handgefertigten Dekorationen. Das Fest fand am Abend statt und war ein großes Ereignis mit vielen Menschen.

Es waren nicht nur Schüler und Lehrer der Deutschen Schule anwesend, sondern auch zahlreiche Eltern und Freunde. Besonders beeindruckend war die Vielzahl an Ständen, mit Essen und Getränken. Vor allem traditionelle deutsche Spezialitäten wie Bratwurst und Brezeln wurden verkauft. Es war schön, statt Pasta und Pizza auch mal wieder ein Gericht von zu Hause zu essen.

Bis bald Eure Rosalie