Rosalie aus Nordrhein-Westfalen verbringt ein Auslandsjahr nach der Schulzeit mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der gemeinnützigen Deutschen Stiftung Völkerverständigung in Rom. Sie hat sich für das Gap Year für einen Freiwilligendienst in Rom entschieden. Sie berichtet hier über die Erfahrungen.
Alles zu ihrem Auslandsjahr und zu anderen Freiwilligendienstlern sind im AUF IN DIE WELT-Blog zu sehen. Informationen und Praxis-Tipps zum Gap Year und zu Freiwilligendiensten nach der Schulzeit gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal und im Ratgeber E-Book Gap Year.
Ostern wird in Italien ganz anders erlebt
Seit Beginn meines Auslandsjahres in Rom habe ich viele kulturelle Unterschiede erlebt, besonders in der Frühlings- und Osterzeit. Obwohl sowohl Deutschland als auch Italien christlich geprägt sind und Ostern eine wichtige Rolle spielt, ist die Art zu feiern in beiden Ländern verschieden. Diese Unterschiede habe ich besonders wahrgenommen, weil ich die Zeit nicht als Tourist, sondern als Teil des Alltags hier in Rom erlebe.
Was mir zuerst auffällt, ist das Klima
Während in Deutschland der Frühling oft noch kühl und wechselhaft ist, genießt man in Rom bereits milde Temperaturen, viel Sonne und blühende Natur. Die Menschen verbringen mehr Zeit draußen, Cafés und Plätze sind voller, und es herrscht eine fast schon sommerliche Atmosphäre. Natürlich werden die Touristen in der Stadtmitte auch mehr. Man merkt einen deutlichen Unterschied zu den Wintermonaten.
Ein weiterer Unterschied ist der religiöse Aspekt des Osterfestes
Rom als Zentrum der katholischen Kirche lebt Ostern mit einer ganz anderen Intensität. Schon Tage vor dem Osterwochenende gibt es viele, vor allem kirchliche Aktionen. Es gibt viele Prozessionen, Gottesdienste, und überall sieht man Pilger und Besucher aus aller Welt.
Besonders im Vatikan und den vielen Kirchen spürt man die Osterzeit. Die Papstmesse im Petersdom oder die Prozession des Papstes zum Kolosseum am Karfreitag, ziehen viele Touristen an.
In Deutschland ist Ostern zwar ebenfalls ein großes Fest, aber ich finde es wird oft mehr im familiären Rahmen gefeiert und ist weniger öffentlich sichtbar.
Was mir auch auffällt, ist der Umgang mit Oster-Traditionen
In Deutschland steht die Ostereiersuche, das Basteln, das Schmücken von Zweigen mit bunten Eiern oder das Osterfeuer im Mittelpunkt. In Rom spielt das kaum eine Rolle.
Hier geht es stärker um die kirchlichen Feiern und das gemeinsame Essen mit der Familie. Die Märkte sind voll mit traditionellen Speisen wie der "Colomba" (ein taubenförmiger Osterkuchen) und Lammgerichten. Die festliche Atmosphäre ist dabei weniger verspielt als in Deutschland. Dort war Ostern für mich vor allem ein gemütliches Familienfest, während ich es in Rom als ein großes gesellschaftliches und religiöses Ereignis empfinde.
Am Ostersonntag habe ich mit Freunden zusammen bei mir gekocht und zu Abend gegessen. Es war schön auch mal mit Freunden zu feiern und nicht nur mit der Familie, wie in den Jahren zuvor.
Bis bald Eure Rosalie