Roberta aus Nordrhein-Westfalen verbringt ihr Auslandsjahr nach der Schulzeit mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der gemeinnützigen Deutschen Stiftung Völkerverständigung in Mexiko. Sie hat sich für das Gap Year für einen Freiwilligendienst beim Deutsche Akademischen Austauschdienst (DAAD) in Mexiko-City entschieden. Sie berichtet hier über die Erfahrungen.
Alles zu ihrem Auslandsjahr und zu anderen Freiwilligendienstlern sind im AUF IN DIE WELT-Blog zu sehen. Informationen und Praxis-Tipps zum Gap Year und zu Freiwilligendiensten nach der Schulzeit gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal und im Ratgeber E-Book Gap Year.
Zwei Monate voller Farben, Kultur und unvergesslicher Momente in der Stadt – Día de los muertos
Als ich in September nach Mexiko kam, war mir nicht bewusst, wie schnell die Zeit hier vergehen würde. Kaum hatte ich mich an das Leben in Mexiko-Stadt gewöhnt, war der ganze Monat vorbei und plötzlich verwandelte sich das Stadtbild komplett.
Die Dekorationen in den Farben der mexikanischen Flagge verschwanden und überall tauchten neue, leuchtende Farben sowie die berühmten Catrinas, Skelettfiguren und Blumen für den „“, den Tag der Toten, auf. Es war mein erstes Mal, dieses Fest vor Ort mitzuerleben – und es war viel intensiver, emotionaler und bunter, als ich es mir jemals vorgestellt hatte.
Im Oktober und Anfang November findet in ganz Mexiko dieses Fest statt
Der Tag der Toten vereint indigene Traditionen mit christlichen Einflüssen. Die Vorstellung, dass die Seelen der Verstorbenen für kurze Zeit zur Erde zurückkehren, um mit ihren Angehörigen zu feiern, begleitet die Menschen überall im Land.
Eine der berührendsten Traditionen sind die Ofrendas – liebevoll gestaltete Altäre, die in Häusern und auf öffentlichen Plätzen aufgebaut werden. Auf ihnen stehen Fotos der Verstorbenen, Speisen, die sie besonders mochten, Kerzen, Weihrauch und natürlich die typischen Cempasúchil-Blumen (im deutschen bekannte als aufrechte Studentenblume oder Totenblume).Diese leuchtend orangenen Blüten sollen den Toten den Weg zurück in die Welt der Lebenden zeigen. Mir hat besonders gefallen, dass der Tod hier nicht als etwas Düsteres gesehen wird, sondern als ein Teil des Lebens.
Es ist ein Fest voller Freude, Musik und Farben – eine Art, sich an Verstorbene zu erinnern, die ich unglaublich schön finde. Mexiko-Stadt war komplett geschmückt: Lichterketten, bunte Papierschnitte, kunstvoll bemalte Totenschädel und riesige Catrinas säumten die Straßen.
Die Catrina ist eine elegante Skelettdame, die eine zentrale Figur des mexikanischen Tages der Toten ist, die dafür steht, den Tod als Teil des Lebens zu akzeptieren.
Außerdem gab es mehrere Paraden zum Día de los muertos
Die Parade am 1. November dauerte fast fünf Stunden, und ich war überwältigt von der Menge an Menschen, der Musik und den aufwändigen Kostümen. An vielen Momenten fühlte ich mich fast wie in einer Szene aus dem Film Coco – und ich musste oft daran denken, wie viel Liebe und Bedeutung in jeder Tradition steckt.
Bis bald Eure Roberta

