Freiwilligendienst im Gap Year: Yesmin genießt das Leben in Thailand und die Unterschiede zu Deutschland

Yesmin verbringt das Gap Year im Freiwilligendienst in Thailand. Heute: Das stressfreie Leben, die Freundlichkeit der Menschen und Unterschiede zu Deutschland

Auf in die Welt: Traumziel Thailand

Yesmin aus Niedersachsen verbringt ein Auslandsjahr nach der Schulzeit mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der Deutschen Stiftung Völkerverständigung. Sie hat sich für das Gap Year für einen Freiwilligendienst in Thailand entschieden. Sie berichtet hier über die Erfahrungen.

Alles zu ihrem Auslandsjahr und zu anderen Freiwilligendienstlern sind im AUF IN DIE WELT-Blog zu sehen. Informationen und Praxis-Tipps zum Gap Year und zu Freiwilligendiensten nach der Schulzeit gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal und im Ratgeber E-Book Gap Year.

Die Menschen in Thailand lieben das stressfreie Leben

In Thailand gibt es die Redewendung "Sabai Sabai“, bei der es um das sogenannte Slow Life, das langsame Leben, geht. Die Menschen in Thailand sind hier in ihrem eigenen Tempo unterwegs, lassen sich nicht richtig stressen und schätzen das Leben mit Höhepunkten als auch Tiefpunkten sehr wert. Sie machen sich keinen zu großen Kopf über Probleme und versuchen einfach, diese zu lösen. In Thailand sind die Menschen eng miteinander verbunden und es herrscht ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Vor allem in kleineren Gebieten, Städten oder Dörfern kennen sich die meisten Einwohner gegenseitig und helfen sich.

Die Menschen in Thailand sind sehr hilfsbereit

Auch wenn ich irgendwie Hilfe gebraucht habe, war es immer einfach, diese zu finden, da die Menschen sehr hilfsbereit sind und auch auf einen zugehen, wenn sie sehen, dass jemand Hilfe braucht. Damit wurde mir auch geholfen, wenn ich nicht wusste, in welche Richtung ich gehen muss. Aber auch die Spontanität in Thailand ist bemerkenswert, meistens werden die Freunde nicht erstmal angerufen und gefragt, ob sie Zeit haben. Denn man geht einfach zu ihnen nach Hause, fragt, ob sie spontan Zeit haben und ob sie mitkommen wollen und geht entweder mit oder ohne sie zu Veranstaltungen.

Diese Spontanität gefällt mir, aber gleichzeitig muss ich auch immer darauf achten, dass ich mehr oder weniger immer bereit sein muss, aus dem Haus zu gehen. Das kann mich manchmal auch stressen, aber alles in allem ist es trotzdem viel besser als die Kommunikation über das Handy meines Erachtens.

Spazierengehen und joggen sind in Thailand kaum verbreitet

Ein weiterer Aspekt ist, dass in Thailand nicht viel zu Fuß gegangen wird. Spazieren gehen, Laufen und Joggen ist nicht so stark in der Gesellschaft verankert, wie es bei uns in Deutschland ist. Viele müssen extra einen Park aufsuchen, damit sie dort laufen oder gehen können. Denn in Thailand gibt es nicht mal wirklich Fußgängerzonen oder Gehwege in den Straßen. Das heißt, sobald man auf die Straße kommt, ist man auf der Straße, wo auch die Fahrzeuge entlang fahren. Das macht es unmöglich, zu Fuß irgendwohin zu kommen, ohne ein Transportmittel zu haben. In meinem Distrikt habe ich glücklicherweise vieles um mich herum, sodass ich mit meinem Fahrrad zum Markt fahren und meine Arbeitsstelle mit diesem erreichen kann, aber auch zum Park in der Nähe meiner Wohnung kommen kann.

Öffentliche Verkehrsmittel gibt es umfangreich nur in Bangkok

Ein weiterer Punkt, den man ja gut anknüpfen könnte, ist, dass die öffentlichen Verkehrsmittel in Thailand nicht ausreichend vorhanden sind. Die Infrastruktur in Thailand ist leider noch nicht so weit fortgeschritten, dass in vielen Städten und Dörfern vor allem private Verkehrsmittel benutzt werden müssen. Busse gibt es meistens nur für Schüler und dabei gibt es meistens auch nur einen, einmal für die Hin, aber auch einmal für die Rückfahrt von allen Schülerinnen. In der Metropole gleichzeitig Hauptstadt Bangkok gibt es den so genannten Sky Train, aber auch andere Busse. Aber in den meisten anderen Städten ist das leider nicht die Normalität. Somit müssen viele private Verkehrsmittel genutzt werden, was auch nicht gut für die Umwelt ist. In Deutschland haben wir m Verglich eine sehr gut ausgebaute Infrastruktur, wo wir meistens Busse, aber auch Züge und Bahnen haben, die leicht zugänglich sind.

Die Thailänder sind weniger pünktlich

Es ist auch üblich, dass in Thailand viele Menschen häufig zu spät kommen. Kulturell wird aber dies auch meistens mit bedacht und man ist sich gegenseitig nicht böse, wenn man zu spät ist. In Deutschland ist es wichtig, pünktlich und zur verabredeten Zeit da zu sein.

So viele vielfältige Seiten von Thailand zu sehen, macht mich sehr glücklich

Ich habe viele Unterschiede in meinem Gastland gesehen und habe viele Orte schon erkunden können. Ich versuche auch viele touristische Orte zu vermeiden und mit den Einheimischen die Kultur viel stärker zu lernen.

Yesmin will weitere Reisen durch Thailand unternehmen

Ich freue mich, Thailand weiterhin erkunden zu dürfen und neue Erfahrungen zu sammeln. Viele neue Menschen und Freundschaften schließen zu können aus unterschiedlichen Teilen der Welt zeigt mir doch, wie vielfältig das Leben ist. Vor allem freue ich mich aber auch noch, die Kultur in Thailand weiter kennen zu lernen, denn man kann jeden Tag etwas dazulernen.

Ich freue mich besonders auch noch auf die kommende Zeit meiner Reise, da ich noch vorhabe, einige Inseln in Thailand zu besuchen, aber auch den Süden Thailands noch näher zu entdecken. Neue Menschen auf dem Weg kennen zu lernen, Freundschaften zu schließen, mit den Menschen zu reisen, die Sprache besser zu lernen.

Da es aber nun in zwei Monaten für mich endlich nach Hause geht, freue ich mich darauf, endlich meine Familie und Freunde wiederzusehen und meinen gewohnten Alltag wieder aufzunehmen. Jedoch werde ich natürlich viele Dinge, die ich bisher in Thailand erleben konnte, vermissen.

Yesmin freut sich über das Essen und ihre Freunde und Schüler in Thailand

Unter anderem das schöne, leckere süße, aber auch herzhafte Essen, Freunde, aber auch meine Schüler*innen, die ich unterrichten durfte. Einige süße Speisen wie Mango sticky Reis oder auch der Papaya Salat sind Sachen, die mir ans Herz gewachsen sind.

Ich freue mich auch schon wieder, meine Schüler in der Schule zu sehen, sie noch einen Monat lang zu unterrichten, mich zu verabschieden und dann aber auch endlich zurück nach Deutschland zu kehren.

Bis bald Eure Yesmin