Freiwilligendienst im Gap Year: Yesmin macht in Thailand unvergessliche Erfahrungen

Yesmin reist im Rahmen ihres Freiwilligendienstes in den Schulferien durch das Land und lernt viele Orte und Menschen kennen – und die atemberaubende Natur

Auf in die Wet: Traumziel Thailand

Yesmin aus Niedersachsen verbringt ein Auslandsjahr nach der Schulzeit mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der Deutschen Stiftung Völkerverständigung. Sie hat sich für das Gap Year für einen Freiwilligendienst in Thailand entschieden. Sie berichtet hier über die Erfahrungen.

Alles zu ihrem Auslandsjahr und zu anderen Freiwilligendienstlern sind im AUF IN DIE WELT-Blog zu sehen. Informationen und Praxis-Tipps zum Gap Year und zu Freiwilligendiensten nach der Schulzeit gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal und im Ratgeber E-Book Gap Year.

In Thailand gibt es sehr lange Sommerferien

Diese Ferien fallen vor allem in die Trockenzeit, beziehungsweise in die heißeste Zeit des Jahres und zwar in den April und Mai. Dabei können die Temperaturen bis zu 40° betragen. Somit kann es für die Kinder schwierig sein, sich zu konzentrieren, sich am aktiven Unterricht zu beteiligen und zu lernen. Daher sind die Schulen von Mitte März bis Mitte Mai geschlossen.

Yesmin nutzt die Ferien und reist in Thailand

Ich bin schon seit Ende März auf Reisen und nutze nun meine Zeit, um Thailand zu entdecken, verschiedene Eindrücke von dem Land und schöne Erinnerungen zu sammeln.

Als Allererstes bin ich nach Nakhon Ratchasima gefahren und habe dort meine Zeit in der Landeshauptstadt verbracht. Dort war ich in einem wunderschönen Einkaufszentrum, welches Terminal 21 genannt wird, in dem auf jeder Etage ein anderes Land ist, das lustig dargestellt wird. Unter anderem gab es Tokio, Paris, Istanbul und London sowie San Francisco. Jede Etage dieser Mall war unterschiedlich dekoriert und farblich gestaltet. Unter anderem konnte man auch auf der Etage London einen Londoner Bus oder auch Referenzen zu Harry Potter sehen.

Reise in die Provinz Nong Khai

Von dort aus bin ich in den Norden in die Provinz Nong Khai gefahren. Diese Provinz grenzt an Laos, und gegenüber befindet sich dessen Hauptstadt Vientiane.

Ich bin auf thailändischem Festland geblieben. Nong Khai ist berühmt für die „Naga-Legende”, wobei man daran glaubt, dass aus dem Mekong-Fluss Feuerbälle in die Luft schweben. Die Forschung jedoch hat ergeben, dass es unterschiedliche Gase gibt, die unter dem Fluss gespeichert sind und gelockert werden bis diese mit dem Wasser reagieren, so dass es aussieht, als würden rote Feuerbälle aus dem Fluss emporkommen. Jedes Jahr wird dort ein Fest abgehalten. Dieses ist jedoch im Oktober und somit konnte ich es nicht sehen.

Das Golden Triangle im Norden von Thailand

Von Nong Khai aus bin ich in das Golden Triangle gefahren. Das Golden Triangle hat den Namen wegen dem berüchtigten Opium-Handel, der dort vor Jahrzehnten üblich war. Es wurden sehr viele Opiumpflanzen angebaut und dann in großen Mengen exportiert. Außerdem kreuzen sich die Länder China, Laos, Myanmar und Thailand an diesem Punkt, sodass man von der thailändischen Seite aus schauen kann und man rechts und links jeweils das andere benachbarte Land sieht. Das fand ich sehr schön und habe deswegen zwei Tage dort verbracht.

Das Thailändische Neujahrsfest Songkran

Von dort bin ich nach Chiang Rai gefahren und habe mich dort mit zwei Freundinnen getroffen. Im Anschluss fand das thailändische Neujahr (Songkran) statt, wofür ich extra in die Stadt Chiang Mai gefahren und dort über den ganzen Zeitraum vom 11. bis zum 17. April geblieben bin, um das neue Jahr in Thailand zu feiern. Dabei wird dieses in Thailand mit viel Wasser begrüßt, mit dem auch Segnungen ins Gesicht gezeichnet werden. Darüber hinaus werden im ganzen Land Wasserschlachten organisiert. In jeder Stadt ist es etwas anders. Doch sobald man das Haus verlässt, wird man von den anderen Menschen nass gemacht.

Ausflug nach Phuket

Nachdem ich also in Chiang Mai war und das Fest nun zu Ende ging, bin ich dann nach Phuket geflogen. Dort bin ich ein paar Tage geblieben, wobei mir die Stadt viel zu touristisch war und auch zu teuer.

Ruhe vom Stadtleben auf Koh Yao Yai

Von dort bin ich dann nach Koh Yao Yai mit dem Boot gefahren. Dort bin ich an wunderschöne Strände gegangen, habe neue Leute kennengelernt und habe dort nach dem großen Stadtleben erst mal wieder meine Ruhe gefunden. Dort blieb ich aber leider nicht lange, sondern nur zwei Nächte und bin dann zur Insel Koh Yao noi gefahren, wo ich mich gerade befinde und meine Zeit verbringe.

Ostern in Thailand

Aber sicherlich fragen Sie sich: ,,Wie läuft denn Ostern in Thailand ab?” Nun, die Schulen in Thailand haben aufgrund der Burning Season (hier genannt), meistens von Mitte März bis Mitte Mai geschlossen. Was wiederum bedeutet, dass Ostern in Thailand eigentlich gar nicht so groß gefeiert wird, so wie man es sich denken würde.  Außerdem leben in Thailand vor allem Buddhisten und Muslime und Ostern ist ein christlicher Feiertag, deshalb hat er keine große Relevanz.

Yesmin hat sich an die Kultur in Thailand gewöhnt

Da ich schon seit letztem Jahr in Thailand lebe, habe ich mich an die Kultur und Sitten hier gewöhnt. Dennoch ist Heimweh etwas, das präsent ist. Die Sprachbarriere macht mir immer noch sehr zu schaffen. Thai ist eine sehr komplizierte Sprache, vor allem, weil es eine Tonsprache ist. Somit ist es nicht einfach, diese zu lernen.

Das Erdbeben

Kurz nach Beginn meiner Reise habe die Nachricht erhalten, dass es ein Erdbeben gab, das in Myanmar sowie auch in Thailand zu spüren war.

Am 28. März 2025 erreichte Thailands Hauptstadt Bangkok ein Erdbeben mit der Stärke 7,7 aus Myanmar und somit bebte die Stadt für kurze Zeit. Dies war ausreichend, um große Schäden in Bangkok auszurichten.

Ich selbst war zu diesem Zeitpunkt in einem Einkaufszentrum in Nakhon Ratchasima, der drittgrößten Stadt Thailands und war am einkaufen. Als plötzlich alle Menschen weggelaufen sind, habe ich gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ich bin ebenfalls rausgerannt und habe erst mal nicht hinterfragt, was das Problem sei. Ich dachte mir, dass vielleicht ein großes Feuer in der Mall ausgebrochen sei und diese deswegen evakuiert werden müsse.

Als ich aber am Parkplatz zwei Studentinnen gefragt habe, wurde mir gesagt, dass ein Erdbeben der Anlass für diese Evakuierung war. Dies hat mich zutiefst schockiert und ich bin sofort zu meinem Hotel zurückgekehrt. Ich persönlich habe das Erdbeben nicht gespürt, dennoch habe ich aufmerksam die Nachrichten verfolgt und mich erstmal in Sicherheit gebracht.

An dem Tag wurden viele Läden geschlossen und diese haben auch am Folgetag nicht mehr geöffnet, und somit sah auch die drittgrößte Stadt Thailand einer Geisterstadt ähnlich, da sich nun alle nach Hause begeben hatten.

In den folgenden Tagen hat sich die Lage wieder beruhigt und viele Läden hatten nun wieder offen, dennoch herrschte immer noch sehr große Beunruhigung und Sorge unter der Bevölkerung.

Yesmin macht in Thailand einzigartige Erfahrungen

Mein Freiwilligendienst neigt nun langsam dem Ende zu. Ich habe nur noch circa zwei Monate übrig, doch die Erfahrungen, die ich gemacht habe, und immer noch mache, sind einzigartig.

Bis bald Eure Yesmin