Freiwilligendienst im Gap Year: Yesmin über ihre Erlebnisse und ihre Tipps für andere junge Leute

Yesmin hat das Gap Year im Freiwilligendienst in Thailand verbracht. Hier berichtet sie über ihre Erfahrungen

Yesmin im Auslandsjahr in Thailand

Yesmin aus Niedersachsen hat ein Auslandsjahr nach der Schulzeit mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der Deutschen Stiftung Völkerverständigung verbracht. Sie hat sich für das Gap Year für einen Freiwilligendienst in Thailand entschieden.

Alles zu ihrem Auslandsjahr und zu anderen Freiwilligendienstlern sind im AUF IN DIE WELT-Blog zu sehen. Informationen und Praxis-Tipps zum Gap Year und zu Freiwilligendiensten nach der Schulzeit gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal und im Ratgeber E-Book Gap Year.

Nach ihrer Rückkehr berichtet Yesmin hier über die Erfahrungen.

Wie heißen Sie und wo sind Sie in Deutschland zuhause?

Ich heiße Yesmin Agridag und bin in  Barsinghausen (Niedersachen) zuhause.

In welchem Land und wie lange haben Sie das Auslandsjahr verbracht?

Ich habe in Thailand einen Freiwilligendienst mit Weltwärts in Länge von 11 Monaten absolviert.

Wie groß war der Kulturschock?

Meiner Einschätzung nach groß, da viele Sitten und Gebräche dort anders sind als hier in Deutschland. Man kann sich jedoch gut anpassen und mir hat es viel Spaß gemacht neues zu lernen und zu sehen.

Um ein Beispiel zu nennen, man isst gewisse Speisen oder Beilagen mit der Hand. Dazu zählt auch Sticky Rice, welcher in Thailand sehr viel gegessen wird. Unter den Touristen wird es meistens nur als Mango Sticky Rice gegessen, aber unter den Einheimischen wird der klebrige Reis in Kugeln geformt und mit Papaya Salat zum Beispiel gegessen, was auch eine Lieblingsspeise von mir geworden ist.

Was hat Sie in Thailand am meisten beeindruckt?

Am meisten hat es mich beeindruckt wie freundlich und offen die Menschen waren. In Situationen wo ich selbst nicht mehr weiter wusste, gab es immer jemanden der mir geholfen und mich unterstützt hat, trotz der großen Sprachbarriere. Dies hat mich am meisten überrascht und ich schätze es wirklich sehr Wert.

Wie sind Sie mit Ihrer Einsatzstelle zurecht gekommen?

Meine Arbeitsstelle war eine Grundschule im Nordosten dem ländlichen Gebiet Thailands. Dort habe ich fast allen Schulklassen und Kindergartenkindern die englische Sprache näher gebracht als auch unterrichtet. Die Kinder als auch meine Kollegen waren sehr nett und haben die meiste Zeit wunderbar mitgemacht. Ich habe jede Schulklasse einmal in der Woche unterrichtet. Mit der Schulklasse meiner Advisorin hingegen, in wessen Klassenzimmer ich auch Unterrichtet habe, habe ich häufiger zu tun gehabt. Somit war das Verhältnis zwischen mir und diesen Kindern einfach besser.

Was waren die schönsten und wichtigsten Erfahrungen?

Eine der wichtigsten Erfahrungen war es das erste Mal alleine zu Leben. Vor allem so weit weg, hat dies seine Höhen und Tiefen. Nichtsdestotrotz, bin ich der Meinung dass dies eine sehr wichtige Erfahrung gewesen ist, da man dadurch vieles lernt. Man lernt sich selbst bei großen Entscheidungen mehr zu zutrauen. Auch Risiken durch gewonnene Erfahrungen können dann besser abgeschätzt werden.

Eine meiner schönsten Erfahrungen war es Menschen von überall kennenzulernen. Mit und von ihnen zu lernen hat mich weitergebracht und dazu geführt schöne Erinnerungen zu formen.

Was hat Ihnen nicht gefallen?

Das erste mal alleine zu Leben, war für mich persönlich schwer. Ich erinnere mich noch wie ich stundenlang mit meiner Mutter telefoniert hatte. Jedoch hat sich dies auch mit der Zeit gebessert und war ab einem bestimmten Punkt nicht mehr so schlimm.

Wie waren Sie mit der Betreuung durch die Entsendeorganisation in Deutschland und vor Ort zufrieden?

Diese waren meistens leicht zu erreichen und auch Probleme wurden leicht gelöst.

Haben Sie in Thailand neue Freundschaften geschlossen?

In Thailand habe ich wundervolle Menschen kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Meine Advisorin ist wie eine ältere Schwester für mich geworden und auch mit den weiteren Freiwilligen sind wir sehr eng zusammen gewachsen. Neujahr haben wir zusammen verbracht und uns über unsere Erfahrungen ausgetauscht.

Haben Sie in Thailand neue Hobbies  gefunden?

Ich habe im Ausland festgestellt das ich es liebe zu Reisen und neues zu entdecken. Während der Schulferien bin ich in Thailand sehr viel gereist und habe viel Neues entdecken können. Das hat mir viel Freude und neues Wissen beschert.

Wofür haben Sie die Förderung durch das Stipendium verwendet?

Die Förderung der Deutschen Völkerverständigung habe ich während meiner Reisen genutzt. Dies hat dazu geführt das ich viele Erfahrungen machen konnte und andere Ecken Thailand erkunden konnte. Unter anderem habe ich durch diese Finanzierung Essen aber auch Freizeit Aktivitäten wahrnehmen können.

Haben Sie Pläne, die Auslandserfahrungen zu nutzen?

Bald steht der Umzug für die Universität vor der Tür. Diese Erfahrungen möchte ich nutzen, um die Zeit, die ich brauche, bis ich mich an die neue Lebenslage gewöhnt habe, wenn ich alleine Lebe, zu überbrücken.

Tipps für alle, die ins Ausland gehen.

Ich möchte jedem ans Herz legen das sie die Stereotypen welche man passiv vermittelt bekommt zu bemerken und sich von diesen zu lösen. Wenn man mit einer pessimistischen Haltung in dieses Jahr startet kann es dazu führen, dass die Erfahrungen schon durch diese Emotionen Beeinflusst werden.

Als zweites würde ich sagen, dass man versucht klare Grenzen offen zu benennen. Die Menschen die man kennenlernt und zusammenarbeitet kennt man nicht und diese kennen einen selbst auch nicht zu Beginn. Eine Konversationen kann dazu führen das Grenzen klar definiert werden und somit auch die Interaktion untereinander stärken.

Als drittes würde ich raten, einfach die Erfahrungen auf sich einfach zu kommen zu lassen und die Zeit zu genießen. Den diese ist begrenzt und man sollte versuchen das Beste aus dem Jahr zu machen.