Freiwilligendienst in Italien im Gap Year: Rosalie hat einen schönen Frühling und viele Erlebnisse in Rom und der Umgebung

Rosalie erlebt in Rom das Heilige Jahr, Karneval und den Frühling in der Stadt und in ihrer Einsatzstelle, der Deutschen Schule

Auf in die Welt: Tivoli Villa d’Este

Rosalie aus Nordrhein-Westfalen verbringt ein Auslandsjahr nach der Schulzeit mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der gemeinnützigen Deutschen Stiftung Völkerverständigung in Rom. Sie hat sich für das Gap Year für einen Freiwilligendienst in Rom entschieden. Sie berichtet hier über die Erfahrungen.

Alles zu ihrem Auslandsjahr und zu anderen Freiwilligendienstlern sind im AUF IN DIE WELT-Blog zu sehen. Informationen und Praxis-Tipps zum Gap Year und zu Freiwilligendiensten nach der Schulzeit gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal und im Ratgeber E-Book Gap Year.

Rosalie im Freiwilligendienst in Rom

Ich bin Rosalie und bin 18 Jahre alt. Im September habe ich mein Freiwilliges Soziales Jahr in Rom begonnen, wo ich das ganze Jahr verbringen werde. Nach dem Abitur wollte ich gerne mal die Schule von einer anderen Seite kennenlernen. Zusammen mit zwei anderen Freiwilligen unterstützen wir das Kollegium an der Deutschen Schule im Unterricht.

Die zweite Hälfte meines Freiwilligendienstes in Rom war nochmal ganz anders als der erste Teil. Nicht nur, weil ich mich immer besser eingelebt habe, sondern auch, weil 2025 das Heilige Jahr in Rom begonnen hat.

Das Heilige Jahr 2025 in Rom erleben

Das passiert nur alle 25 Jahre und ist ein großes und wichtiges Ereignis in der Stadt. In dieser Zeit werden die Heiligen Pforten der vier Papstbasiliken geöffnet, was viele Pilger aus aller Welt anzieht. Schon 2024 waren überall in der Stadt Renovierungen. Straßen, Plätze und Sehenswürdigkeiten wurden verschönert, damit sich die Stadt von der besten Seite zeigen kann. Die Ankunft der vielen Pilger merkt man eindeutig. Besonders im Vatikan versammeln sich die Gruppen. Auch jetzt im Frühling sind zusätzlich noch mehr Touristen in der Stadt als in den Wintermonaten. Das Heilige Jahr bringt aber auch eine besondere Atmosphäre, die es eben nur alle 25 Jahre gibt.

Abgesehen davon war mein Alltag weiterhin abwechslungsreich

Ich habe nach wie vor viel Neues ausprobiert – gerade beim Essen. Typisch römische Spezialitäten wie Trappizino, Suppli oder ein süßes Cornetto zum Frühstück gehören mittlerweile dazu.

Auch mit Freunden gehe ich öfters in Restaurants und genieße die italienische Küche. In unserer WG gibt es ab und zu auch Cocktailabende, bei denen wir zusammensitzen, essen oder einen Film schauen. Ich fühle mich nach wie vor sehr wohl in meiner WG und verbringe gerne Zeit in unserer Gemeinschaftsküche.

Rom ist aufregend und bietet immer neue Entdeckungen

Weiterhin gibt es natürlich auch in der Stadt immer noch viel zu entdecken und zu unternehmen. Es wird nie langweilig und ich verbringe immer schöne Wochenenden mit Freunden. Abends sind wir häufig unterwegs und gehen gerne in Bars oder Cafés. Die Stadt ist abends auch sehr voll und es ist immer was los. Es gibt sehr viele Studenten, die feiern gehen oder auch Italiener, die immer unterwegs sind. Die Stadt ist sehr abwechslungsreich und hat viel zu bieten, was es gerade in meinem Alter so aufregend macht.

Ausflug von Rom nach Tivoli

Ein besonders schöner Ausflug war nach Tivoli - ein kleines Örtchen, etwa eine Stunde von Rom mit dem Bus entfernt. Wir haben die beeindruckende Villa d’Este mit ihren Gärten und Brunnen besucht. Ein Spaziergang dort war die perfekte Aktivität für einen entspannten Sonntag. Danach waren wir noch beim Marktplatz was essen, während zufällig ein Karnevalsumzug stattgefunden hat.

Karneval in Italien

Ich wusste nicht, dass in so einem kleinen Ort Karneval, wie in Deutschland gefeiert wird. Es gab einen Umzug mit Verkleidungen, Musik und Kamelle. Auch die Bewohner waren verkleidet. In Rom selbst habe ich nicht viel von Karneval mitbekommen, da es hier wohl nicht wirklich gefeiert wird. Außer natürlich an der Deutschen Schule. Hier hatten wir eine tolle Karnevalsfeier mit den Kindern. Alle hatten bunte Kostüme an und waren ganz aufgeregt. In der Aula fand eine große Feier mit allen Klassen statt.

Der Frühling in der Deutschen Schule in Rom

In der Schule konnte ich den Frühling noch aktiver mitgestalten. Ich habe ein eigenes Bastelprojekt zum Thema Frühling auf die Beine gestellt. Ich habe das Projekt selbst geplant, organisiert und mit den ersten Klassen durchgeführt. Die Ergebnisse hängen jetzt im Flur der Schule und verschönern den Eingangsbereich. Die Kinder hatten viel Spaß, und es war schön zu sehen, dass auch die Lehrer*innen begeistert waren und die Arbeit wertgeschätzt haben. Es war eine gute Erfahrung, mal selbst vor der Klasse zu stehen und eine Unterrichtseinheit zu planen. Im Frühling habe ich mit den Klassen auch öfters kleine Ausflüge in den Park gemacht. Dieser ist direkt neben der Schule und der größte Stadtpark Roms.

Ob Wandertag oder Sport im Park, es war immer schön bei Sonnenschein. Die ersten Klassen haben Blumen gesammelt und die zweiten Klassen haben die Schildkröten im Teich beobachtet. Ich selbst wohne auch direkt neben dem Park und verbringe gerne Zeit da. Meistens gehe ich joggen oder treffe mich mit Freunden dort.

Ein ganz besonderes Projekt dieses Halbjahr war das Europa In Canto Projekt, bei dem die Kinder an einer Opernaufführung teilnehmen durften – Der Barbier von Sevilla. Wochenlang haben wir dafür geprobt, Lieder auswendig gelernt und Kostüme im Kunstunterricht gebastelt.

Am Tag der Aufführung durften die Kinder mit auf die Bühne und gemeinsam mit den professionellen Opernsängern singen. Viele Eltern waren da, es war ein großer Tag für die Kinder und auch wir Kolleg*innen haben uns sehr gefreut Teil des Projekts zu sein. Ein echtes Highlight im Frühling war das Sportfest an der Schule. Es fand an einem sonnigen Tag auf dem großen Schulhof statt. Die Kinder hatten sich lange darauf gefreut, und auch wir Freiwilligen sowie die Lehrkräfte hatten in den Tagen davor einiges vorzubereiten.

Zusammen mit den anderen Praktikantinnen war ich für den Aufbau der verschiedenen Stationen verantwortlich. Es gab alles Mögliche: einen Parcours mit Hütchen, Weitsprung, Zielwerfen und natürlich die klassische Sprintstrecke. Ich selbst war für die Laufstation zuständig – dort habe ich die Zeiten gestoppt und die Kinder angefeuert. Am Ende des Tages waren alle ziemlich erschöpft, aber auch glücklich. Es gab keine Medaillen oder Wettbewerbsdruck, sondern einfach einen schönen Tag.

Auch das Gymnasium hatte ein Sportfest bei dem ich mit einer 3. Klasse zugeschaut habe. Es war ein Fußballturnier zwischen verschiedenen Schulen, wie der Schweizer Schule, der Französischen Schule und verschiedenen italienischen Schulen. Wir haben natürlich unsere Schule angefeuert und zuvor im Kunstunterricht Plakate gebastelt. Die Stimmung war toll und die Kinder hatten alle Spaß.

Bis bald Eure Rosalie