Ob Afrika, Lateinamerika, Europa oder Asien – ein Jahr nach der Schulzeit im Ausland, im Gap Year – ist bei jungen Leuten begehrt. Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Völkerverständigung vergibt Stipendien für Freiwilligendienste an sozial engagierte Jugendliche. Ein Stipendium geht an Antonia aus Hamburg.
Die Berichte zu ihrem Auslandsjahr kann man im AUF IN DIE WELT-Blog sehen. Alles zum Auslandsjahr nach der Schulzeit gibt das AUF IN DIE WELT-Portal, die Seite Gap Year, den Leitfaden im Ratgeber E-Book Gap Year.
Vor dem Start ihres Auslandsjahres gibt sie Auskunft zu sich, ihrer Motivation, der Vorbereitung auf das Auslandsjahr und zu ihrem Engagement, für das sie das Stipendium erhalten hat.
1 Wie heißt du?
Mein Name ist Antonia Baum.
2 Wie alt bist du und in wo hast du deinen Schulabschluss gemacht?
Ich bin 19 Jahre alt und mache zurzeit mein Abitur in Hamburg.
3 Was machst du in deiner Freizeit?
Meine Hobbies sind lesen, Sport (Zumba, Yoga und Gym), Gesellschaftsspiele mit Freund/innen.
4 Warum möchtest du eine längere Zeit im Ausland verbringen?
Ich möchte, nachdem ich 13 Jahre zur Schule gegangen bin, einen Blick über den Tellerrand werfen und das Leben und den Alltag in einem außereuropäischen Land kennenlernen, bevor ich mit einem Studium meine schulische Ausbildung fortsetze. Mir ist bewusst, dass wir hier in Deutschland sehr privilegiert leben und möchte einen Einblick in andere Kulturen und Lebensumstände bekommen.
5 Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Freiwilligendienst zu machen?
Ehrenamt war schon immer ein Teil in meinem Leben. Ich habe selbst viel Bildung erfahren und möchte nun gerne etwas zurückgeben. Die Zeit nach dem Abitur eignet sich für einen Freiwilligendienst natürlich besonders, weil ein Abschnitt beendet ist und der nächste noch nicht begonnen hat.
6 Wo verbringst du dein Auslandsjahr und was reizt dich an diesem Land?
Ich bin in Montevideo, Uruguay eingesetzt. Aufmerksam auf Uruguay wurde ich durch das soziale Verhalten des ehemaligen Präsidenten José Alberto Mujica Cordano, der von seinem Gehalt lediglich 10% behielt und den Rest spendete. Dadurch ist er ein soziales Vorbild und verhält sich anders als andere Präsident/innen. Im Prinzip interessiert mich aber auch die uruguayische Weltoffenheit.
7 Was wird im Ausland Ihre Aufgabe sein, in welcher Einrichtung?
Ich werde den Deutschunterricht einer PASCHSchule (Schulen: Partner der Zukunft) unterstützen. Meine PASCH-Schule steht in Verbindung mit dem Goethe-Institut Buenos Aires. Kinder und Jugendliche haben hier die Möglichkeit Deutsch zu lernen und bietet ihnen einen Zugang zu Sprache und Bildung. Zusätzlich werde ich ein eigenes kleines Projekt mit den Schüler/innen durchführen.
8 Worauf freust du dich am meisten?
Ich freue mich darauf die Menschen in Uruguay kennenzulernen und ein Teil des Alltags in Montevideo zu sein.
9 Wie bereitest du dich auf deinen Auslandsaufenthalt vor?
Zunächst habe ich mich über das Land, die Kultur, die Geschichte und Politik sowie den Alltag in Uruguay informiert. Dann habe ich mich mit ehemaligen Freiwilligen meiner Einsatzstelle in Verbindung gesetzt und bin mit Ihnen im Austausch. Ich stehe auch mit meiner Ansprechpartnerin in Montevideo und in Buenes Aires in Verbindung und habe mich mit anderen Freiwilligen, die nach Uruguay gehen werden, vernetzt.
Im Moment sind viele organisatorische Dinge zu klären. Von Visumsangelegenheiten, Krankenversicherung, internationaler Führerschein bis zu einer Unterkunftsmöglichkeit und der konkreten Flugbuchung. Das läuft gerade alles parallel zu der Prüfungsvorbereitung meines mündlichen Abis im Juli. Außerdem frische ich meine Spanischkenntnisse auf, indem ich täglich eine App nutze.
10 Du hast das Stipendium bekommen. Welches Ehrenamt übst du in Deutschland aus?
Ehrenämter gehören schon lange zu meinem Leben. Beispielsweise habe ich in der Kriegsgräberpflege geholfen und war am Schulsanitätsdienst beteiligt. 2021 habe ich mich zur Jugendleiterin fortgebildet und habe in der Nachbarschaft bereits 2 Kinder betreut. Aktuell engagiere ich mich als Nachbarschaftshilfe und unterstütze einen 89-jährigen alleinstehenden Mann im Alltag.