Schüleraustausch Frankreich: Die Erfahrungen von Karla mit ihrer Austauschorganisation

Die Betreuung des Schüleraustausches in der Vorbereitung, während der Reise und vor Ort in Frankreich ist bisher gut

Auf in die Welt: Schüleraustausch Traumziel Frankreich

Karla aus Niedersachsen verbringt ihr Auslandsjahr im Schüleraustausch an einer High School mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der Stiftung Völkerverständigung in Frankreich.

Sie lebt bei einer Gastfamilie in der Nähe von Nantes. Sie berichtet hier über die Erfahrungen. Die Berichte zu ihrem Auslandsjahr in Frankreich kann man im Schüleraustausch Frankreich Blog sehen. Alles zum Schüleraustausch nach Frankreich mit 11-Schritte-Plan gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal in der großen Länderseite Schüleraustausch Frankreich.

Die Leistungen meiner Austauschorganisation

Insgesamt bin ich mit den Leistungen meiner Organisation bis jetzt super zufrieden. Ich habe mich von Anfang an gut aufgehoben gefühlt und es war schon im Vorfeld immer jemand erreichbar, wenn ich Fragen hatte.

Die Beratung im Vorfeld

Die Entscheidungen über Gastland, Dauer des Aufenthalts und Programm hatte ich mit meinen Eltern schon getroffen, bevor ich mich bei DFSR beworben habe, deshalb brauchte ich dahingehend nicht besonders viel Beratung. Bei allen offenen Fragen habe ich aber immer sehr schnell eine Antwort bekommen, sowohl telefonisch als auch per E-Mail. Der Service in diese Richtung hat mir sehr gefallen, zumal sehr gut auf die Unklarheiten eingegangen wurden. Ich habe mich ernst genommen gefühlt.

Die Vorbereitung auf das Auslandsjahr war gut

Ich habe mich im Vorfeld gut durch meine Organisation vorbereitet gefühlt und weiß mittlerweile, dass das auch so war. Der Fokus lag auf wenigen großen Oberthemen, die für Gastschüler*innen erfahrungsgemäß wichtig sind und zu denen ich persönlich auch die meisten Fragen hatte: Gastfamilie, Schule und Verhalten in besonderen Situationen oder Notfällen.

Das Vorbereitungsseminar für den Schüleraustausch fand online statt

Das Vorbereitungsseminar hat zwar leider nicht wie geplant in Präsenz stattgefunden sondern als Videokonferenz, aber das ist eigentlich das einzige, was ich Negatives sagen könnte. Es wäre schön gewesen, schon mal andere Gastschüler*innen kennenzulernen und das Treffen hätte dadurch sicher gewonnen, aber es ist generell eigentlich Standard, die Vorbereitungstreffen online stattfinden zu lassen und war auch nicht weiter schlimm.

Es wurde alles erklärt, klargestellt, auf was man sich einstellen muss. Man konnte Fragen stellen und es gab die Möglichkeit zum Austausch mit den anderen Jugendlichen. Außerdem war eine Austauschschülerin dabei, die gerade dabei war, ihr Auslandsjahr auf der französischen Insel La Réunion nahe Madagaskar zu verbringen. Das Klima ist dort natürlich anders und es gibt auch kulturelle Unterschiede, aber im Prinzip funktioniert das Schulsystem auf dieselbe Weise und natürlich hatte auch sie die Erfahrung, von einem Tag auf den anderen Teil einer neuen Familie zu sein, hinter sich.

Zur Erklärung, meine Organisation bietet neben dem regulären Austausch nach Frankreich auch Austauschprogramme für La Réunion an und an dem Seminar haben beide Gruppen gemeinsam teilgenommen. Der Austauschschüler für Frankreich Festland konnte an dem Tag krankheitsbedingt spontan nicht dabei sein, aber wir haben im Anschluss an das Seminar seinen Kontakt bekommen, für den Fall, dass wir Fragen hatten.

Die Informationsveranstaltung am Ende des Softlanding Camps in Paris

Meine französische Partnerorganisation JEV hat am Ende des Softlanding Camps für alle Austauschschüler eine weitere Informationsveranstaltung organisiert. Diese hat auf Englisch stattgefunden und es waren französische Mitarbeiter anwesend, die nochmal ganz genau auf die wichtigsten kulturellen Unterschiede hingewiesen haben.

Vor allem in Bezug auf die Schule hat mir das hier dann auch echt geholfen, weil ich schon im Vorfeld wusste, dass insbesondere die Beziehung zwischen Schüler*innen und Lehrkräften eine ganz andere ist als in Deutschland.

Eine andere Sache, die mir geholfen hat, vor allem in der ersten Zeit entspannt zu bleiben, waren die Informationen über den Umgang mit Heimweh. Sie haben erklärt, dass es im Großen und Ganzen drei Phasen gibt, die man nach der Ankunft durchläuft. Auf die Freude und Aufregung am Anfang, dass es endlich losgeht, folgt der Kulturschock. Man merkt, dass man sich anpasst und nicht alles so ist, wie man sich das vorgestellt hat. Danach kommt man aber in der Rest der Zeit, in der es natürlich Hochs und Tiefs geben kann wie zuhause auch, aber man ist angekommen und hat sich an den Alltag gewöhnt. Wie lange die einzelnen Phasen dauern, ist bei allen unterschiedlich, aber während meines Kulturschocks hat es mir sehr geholfen, zu wissen, dass es besser wird. Ich hatte tatsächlich nur einen Tag richtig Heimweh, das war nach der ersten Schulwoche, als ich am Wochenende Zeit hatte, endlich mal alles zu sortieren.

Die Schule hat mich in der ersten Zeit wirklich viel Energie gekostet und da habe ich das erste Mal so richtig realisiert, dass das jetzt für ein Jahr mein Leben ist. Aber zu wissen, wie der Ablauf und die Anpassung an das neue Umfeld funktioniert, hat die Anspannung reduziert. Mir hat es sehr geholfen, mit meiner Gastfamilie in Kontakt zu kommen und mit ihnen zu besprechen, wie es mir geht. Auch, klarzustellen, dass es nicht an ihnen liegt, hat die Situation entspannt. Sie haben mir geholfen, mir eine Aufgabe und damit eine Ablenkung gegeben und mir ging es schnell wieder besser. All das waren Tipps, die ich im Vorfeld von meiner Organisation erhalten habe und die sich in der Praxis sehr bewährt haben.

Die Reise nach Frankreich mit der Bahn

Ich bin mit dem Zug nach Frankreich gefahren, anders als regulär von meiner Organisation vorgesehen. Trotzdem hat das ziemlich gut funktioniert, ich habe mit meinen Eltern gemeinsam die Verbindungen gebucht und das Geld wurde uns erstattet. Dazu, wie der Flug mit DFSR funktioniert, kann ich also keine persönlichen Erfahrungen teilen, habe aber mit anderen Austauschschüler*innen gesprochen und bei ihnen hat soweit alles gut funktioniert. Wenn möglich, wurden sie außerdem auf denselben Flug gebucht und nebeneinander platziert.

Die Reise von Paris zu meiner Gastfamilie

Von Paris aus sind alle von den verschiedenen Bahnhöfen aus in ihre Gastfamilien gefahren. Die Organisation dessen lag in der Verantwortung von der französischen Partnerorganisation JEV. Wir wurden alle in Shuttle-Bussen zum Bahnhof gefahren und einzeln zu den Zügen gebracht. Die Betreuerinnen hatten einen guten Überblick und es gab keine Probleme. Das hat alles unkompliziert funktioniert und ich musste mich nur darum kümmern, am richtigen Bahnhof auszusteigen. Auch dafür habe ich aber alle Informationen in einem Briefumschlag erhalten, gemeinsam mit einer Karte für Notfälle, die ich immer noch in meinem Portemonnaie aufbewahre.

Die Platzierung bei der Gastfamilie in Frankreich

Auch für die Platzierung war JEV verantwortlich und wie ich bereits erwähnt habe, bin ich mit meiner Gastfamilie sehr zufrieden. Das hat alles ohne Probleme funktioniert und meine Gastfamilie ist im Großen und Ganzen gut über alles informiert.

Ich gehe wie gesagt gemeinsam mit meiner Gastschwester in eine Klasse und ich bin auch mit der Auswahl der Schule sehr zufrieden. Wir haben zwar eine längere Fahrtzeit, leben aber auch außerhalb der großen Städte, deshalb war das etwas, worauf ich mich schon vorher eingestellt habe. Aber ich fühle mich wohl an der Schule und habe nichts wirklich Negatives zu sagen.

Die Betreuung durch die Austauschorganisation in Frankreich

Ich habe wie gesagt Notfallnummern erhalten, von denen ich zum Glück aber noch nie Gebrauch machen musste. Ich habe regulär einen Local Coordinator, mit dem ich am Anfang des Jahres ein Gespräch hatte und den ich erreichen kann, wenn ich das brauche. Außerdem habe ich die Telefonnummern und E-Mail-Adressen von meiner deutschen und meiner französischen Organisation. JEV schickt jeden Monat einen sogenannten „Monthly Report“, in dem Fragen gestellt werden dazu, wie ich mich in der Familie und insgesamt in meinem Umfeld fühle und ob ich Gesprächsbedarf habe. Bis jetzt gab es aber noch nichts, wo das notwendig war, und ich hoffe natürlich, dass das so bleibt.

Die bisherigen Erfahrungen waren gut

Anhand meiner bisherigen Erfahrungen habe ich Vertrauen in meine Organisation, dass sie mir im Notfall kompetent helfen können, auch wenn das bis jetzt noch nicht vorgekommen ist. Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit den Leistungen meiner Organisation und würde mich wieder für das Programm entscheiden. Ich freue mich sehr auf die kommende Zeit und euch wieder davon zu erzählen.

Bis bald, Eure Karla