Schüleraustausch Frankreich: Karla hat sich gut eingewöhnt – das Zusammenleben in der Familie ist ganz anders

Auslandsjahr in Frankreich: Karla über ihre Erfahrungen in der Gastfamilie und in der Schule. Sie lernt viel von andern Austauschschülern

Auf in die Welt: Schüleraustausch in Frankeich

Karla aus Niedersachsen verbringt ihr Auslandsjahr im Schüleraustausch an einer High School mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der Stiftung Völkerverständigung in Frankreich. Sie lebt bei einer Gastfamilie in der Nähe von Nantes. Sie berichtet hier über die Erfahrungen. Die Berichte zu ihrem Auslandsjahr in Frankreich kann man im Schüleraustausch Frankreich Blog sehen. Alles zum Schüleraustausch nach Frankreich mit 11-Schritte-Plan gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal in der großen Länderseite Schüleraustausch Frankreich.

Neuigkeiten aus Familie und Schule

In den letzten Monaten habe ich mich weiter eingelebt und bin mittlerweile ziemlich gut in meinem neuen Alltag angekommen. Ich habe mich an die meisten Unterschiede gewöhnt und es fühlt sich eigentlich schon fast ganz normal an.

Karla hat in der Familie große kulturelle Unterschiede erlebt

In den letzten Monaten gab es aber auch Schwierigkeiten, die ich mit meiner Gastfamilie überwinden musste. Trotz allem gibt es nämlich einfach grundsätzliche kulturelle Unterschiede, die zu Missverständnissen geführt haben.

In Frankreich ist die Rollenverteilung in der Familie anders

Tendenziell ist es in Frankreich, anders als in meiner Familie in Deutschland, weniger üblich, dass Jugendliche fast schon wie Erwachsene in Entscheidungen einbezogen werden oder bei anderer Meinung mit den Eltern diskutieren und ihnen auch mal widersprechen. Ich bin es gewohnt, von meinen Eltern als junge Erwachsene wahrgenommen zu werden und ihnen offen meine Meinung zu sagen.

Deshalb musste ich mich erst daran gewöhnen, nicht zu direkt zu sein - das hat vor allem mit meiner Gastmutter am Anfang zu Problemen geführt. Wir haben aber darüber gesprochen und ich habe versucht, ihr zu erklären, dass ich das von zuhause anders kenne und nicht unhöflich oder respektlos sein wollte. Genauso muss man sich als Gastschüler oder Gastschülerin darauf einstellen, dass die Gastfamilie natürlich genauso Erwartungen an einen hat wie man selbst an die Gastfamilie.

Das Gespräch in der Gastfamilie und mit den Gasteltern ist wichtig

Es ist deswegen super wichtig, das Gespräch zu suchen, wenn man den Eindruck hat, dass irgendwas nicht so ganz passt und nicht zwingend zu erwarten, dass die andere Seite mit den Problemen auf einen zukommt. Das ist sicherlich von Familie zu Familie auch nochmal unterschiedlich. Ich habe persönlich aber die Erfahrung gemacht, dass Probleme eher weniger offen angesprochen werden und es gut ist, nachzufragen.

Karla fühlt sich in ihrer Gastfamilie wohl

Mit meiner Gastfamilie konnte ich zum Glück für den Moment alle Missverständnisse klären und fühle mich weiterhin wohl. Letztendlich ist es ja das Ziel, die Kultur kennenzulernen, und es hilft auf jeden Fall, interessiert zu bleiben und Fragen zu stellen, vor allem, wenn etwas nicht ganz klar ist.

Austauschschüler aus anderen Ländern in der Schule

Über die Weihnachtsferien und einige Wochen davor und danach haben einige meiner Mitschüler und Mitschülerinnen australische Austauschpartner aufgenommen. Viele davon waren tatsächlich in meiner Klasse, was ziemlich cool war, weil wir so echt viel miteinander zu tun hatten und uns gut kennengelernt haben.

Gemeinsam mit den französischen Schülern haben wir viel Zeit verbracht und auch außerhalb der Schule Dinge unternommen. Im Laufe ihres Aufenthalts sind wir echt gute Freunde geworden und es war super schade, als sie alle nacheinander wieder abgereist sind. Wir halten aber immer noch Kontakt und haben auch schon geplant, uns wieder zu treffen.

Karla lernt viel über die Heimatländer der anderen Austauschschüler

Ich bin jedenfalls sehr dankbar für die Möglichkeit, hier in Frankreich auch Menschen aus anderen Kulturen kennenzulernen und mich mit ihnen auszutauschen. Genauso habe ich hier nämlich auch Selin kennengelernt, eine Austauschschülerin aus der Türkei, die mit mir gemeinsam das gesamte Schuljahr hier bleibt. So lerne ich alles Mögliche über andere Länder im Austausch mit den Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich und genauso über kulturelle Unterschiede überrascht sind wie ich teilweise. Damit kann ich nochmal einen anderen Blickwinkel einnehmen und genauso eben auch interkulturelle Freundschaften schließen, was echt ein Geschenk ist.

Eure Karla