Schüleraustausch Kanada: Annika musste bereits zweimal die Gastfamilie wechseln

Annika verbringt ihr Auslandsjahr mit dem AUF IN DIE WELT-Stipendium in Kanada – Nach einem guten Start musste Annika die Gastfamilie wechseln, und das sogar zweimal

AUF IN DIE WELT: Schüleraustausch Kanada in Ottawa

Annika aus Baden-Württemberg verbringt das Auslandsjahr mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der Stiftung Völkerverständigung in Kanada. Sie lebt bei einer Gastfamilie in Ottawa. Sie berichtet hier über die Erfahrungen. Die Berichte zu ihrem Auslandsjahr in Kanada kann man im Schüleraustausch Kanada Blog sehen. Alles zum Schüleraustausch nach Kanada mit 11-Schritte-Plan gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal in der großen Länderseite Schüleraustausch Kanada.

Mein Schüleraustausch in Kanada: Was seit Herbst passiert ist

In der Zeit, seit ich das letzte Mal etwas geschrieben habe, ist viel hier in Kanada geschehen. Es ist etwa ein halbes Jahr vergangen, seitdem ich hier nach Ottawa gekommen bin und in der letzten Zeit hatte ich mit einigen Problemen zu kämpfen.

Probleme mit der ersten Gastfamilie und mit „Canada Homestay“

Während es in der Schule sehr gut für mich gelaufen ist, passierte leider genau das Gegenteil in meiner Gastfamilie. Wie ich in meinem ersten Text berichtet hatte, war ich zu Anfang sehr zufrieden mit meiner Familie. Sie unternahmen viel mit mir und meinen zwei Gastschwestern in den ersten zwei Wochen. Leider änderte sich das aber danach schnell.

Die Familie hörte auf, mit uns gemeinsam zu essen und manchmal vergaßen sie sogar ganz und gar, uns an Wochenenden etwas zu essen zu geben. Auch Feste wie Thanksgiving oder meinen Geburtstag feierten sie nicht mit uns.

Eine meiner Gastschwestern ist Vegetarierin und sie bekam trotzdem nur Fleisch zu essen. Wir durften nur selber kochen, wenn die Gasteltern zu Hause waren (was so gut wie nie der Fall war). Dann mussten wir die Zutaten selbst bezahlen, aber trotzdem für alle kochen.

Mit all‘ dem hatten wir uns schon abgefunden, als wir dann an einem Nachmittag zufällig erfuhren, dass die Großeltern der Familie jetzt bei uns einziehen würden. Keiner hatte uns darüber informiert und zu diesem Zeitpunkt hatten wir unsere Gastmutter auch seit Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen, weil sie immer abends arbeitete.

Die Großeltern konnten kein Englisch sprechen und wir wurden ihnen noch nicht einmal vorgestellt. Niemand redete mehr mit uns. Dazu fing der Großvater auch an, in dem Haus zu rauchen, was man bald in jedem Raum riechen konnte. Dies hat mich sehr geschockt, da Canada Homestay strikte Regeln gegen Rauchen hat und es in allen Gastfamilien verboten ist.

Plötzlich gingen drei Bauarbeiter durch die Küche ein und aus, um den Keller auszubauen. Allerdings nicht zu normalen Arbeitszeiten, sondern um 10 Uhr abends, wodurch keiner schlafen konnte.

Wegen all dieser Dingen sind wir dann zu der Lehrerin in unserer Schule gegangen, die für internationale Schüler zuständig ist, und haben sie gebeten, Canada Homestay zu kontaktieren, um uns bei einem klärenden Gespräch zu unterstützen. Leider ging das völlig schief, denn stattdessen wurde die Gastmutter nur telefonisch über unsere Beschwerden informiert.

Sie stellte dann meine beiden Gastschwestern zur Rede (ich war an dem Tag nicht da). Anscheinend war unsere Gastmutter sehr aufgeregt und ist nicht wirklich auf deren Beschwerden eingegangen. Während des Gespräches erwähnte sie, dass sie uns eigentlich schon Monate zuvor aus dem Haus werfen wollte, aber noch keinen ausreichenden Grund gefunden hatte. Man kann sich vorstellen, dass wir von all dem sehr erschreckt waren, da wir dachten, sie könnte uns wirklich vor die Tür setzen.

Also sind wir als erstes am nächsten Morgen zu unserer Lehrerin in der Schule gegangen. Sie vermittelte uns sofort ein Gespräch mit Canada Homestay für den nächsten Tag in der Schule. Während dieses Gespräches kamen wir schlussendlich zu der Entscheidung, dass wir nicht länger in dieser Familie bleiben wollten.

Schließlich wurde uns eine temporäre Notfall-Gastfamilie über Weihnachten und Neujahr vermittelt, und dort zogen wir alle drei ein paar Tage vor Weihnachten ein.

Die zweite Gastfamilie im Schüleraustausch in Kanada war leider nur ein Übergang

Diese zweite Familie hatte eine kleine Tochter und lebte auch mit ihrer Großmutter zusammen. Sie waren sehr nett zu uns auch wenn sie leider nicht mit uns Weihnachten feiern konnten, da sie für diese Zeit schon Pläne hatten.

Die dritte Gastfamilie im Schüleraustausch in Kanada

Mittlerweile habe ich meine neue Gastfamilie, die leider etwas weit von meiner Schule entfernt wohnt, aber sehr nett. Ich lebe zusammen mit  Debbie, meiner Gastmutter, ihrem Hund und zwei anderen internationalen Schülerinnen.

Meine Gastmutter ist Rentnerin. Eine meiner Gastschwestern besucht eine Kochschule. Meine zweite Gastschwester ist gerade erst nach Kanada gekommen aus Kuba. Anders als mit den Gastschwestern in den vorherigen Familien gehen wir auf verschiedene Schulen. Meine früheren Gastschwestern wurden woanders untgergebracht.

Eure Annika