Schüleraustausch und Gap Year: Tim erlebt im Freiwilligendienst in Bolivien Weihnachten, Silvester, Heimweh

Freiwilligendienst im Gap Year in Bolivien: Tim erlebt ein anderes Weihnachtsfest als in Deutschland. Heimweh nach Deutschland hat er nicht

Gap Year mit Stipendium: Tim war in Bolivien (Foto. BürgerStiftung Region Ahrensburg)

Tim aus Schleswig-Holstein hat sein Auslandsjahr im Freiwilligendienst mit einem Stipendium der BürgerStiftung Region Ahrensburg in Bolivien verbracht. Er berichtet hier über die Erfahrungen. Alles zu seinem Auslandsjahr und zu anderen Freiwilligendienstlern kann man im Schüleraustausch Blog lesen.

Freiwilligendienst im Gap Year: Weihnachten und Heimweh in Bolivien

Ich wurde schon von vielen Menschen gefragt ob ich Heimweh habe – genauer übersetzt, ob ich etwas vermisse. Meine Antwort war bis jetzt immer, dass ich nichts vermisse. Wahrscheinlich vermisse ich nichts, weil ich weiß, dass ich nach Deutschland zurückkehren werde.

Wenn ich wieder zurück in Deutschland bin, sieht es wohl anders aus. Das bolivianische Essen, Freunde und meine Gastfamilie würde ich am liebsten mit nach Deutschland nehmen. Davon abgesehen werde ich wohl Probleme mit Spanisch, Englisch und Deutsch haben, wenn ich wieder in Deutschland bin.

Auch über Weihnachten habe ich nichts wirklich vermisst oder Heimweh gehabt. Rückwirkend betrachtet lag es wohl daran, dass es sich nicht wirklich wie Weihnachten angefühlt hat. Die Vorweihnachtszeit habe ich nicht so stark wahrgenommen wie in Deutschland, wo es Schokoweihnachtsmänner, Honigkuchen und Weihnachtsstollen schon Monate vor Weinachten gibt. Hier gibt es ein Pendant zum Weihnachtsstollen: den Panneton. Dies ist ein sehr hoher, kreisförmiger, luftiger Rosinenkuchen mit Orangenaroma.

Spätestens wenn ich den Geruch von Tannennadeln in der Nase habe, kommt bei mir Weihnachtsstimmung auf. Doch Weihnachtsbäume und jeglicher Schmuck bestanden aus Kunststoff. Doch ich war von dem Schmuck, den es gab, beeindruckt. Ich habe noch nie so viele und bunte Weihnachtsbeleuchtungen in einer Stadt gesehen. Fast jeder Park, von denen es in Bolivien mehr als in Deutschland gibt, war damit geschmückt.

An Heiligabend haben wir Verwandte besucht, gemeinsam Truthahn gegessen und in den 25. Dezember hinein gefeiert. Wir haben einen Countdown für den 25.12. gezählt und nach Mitternacht mit Verwandten telefoniert. Am Morgen des 25. wurden die Geschenke ausgepackt. Wobei: ich habe das Verschlafen. Unsere Nachbarn hingegen haben am 24. die Geschenke ausgepackt.

Freiwilligendienst im Gap Year: Silvester in Bolivien

An Silvester haben wir zuerst als Familie zusammen gefeiert. Es gab aufwändiges, leckeres Essen am Abend. Mein Gastbruder und ich haben vor Mitternacht kleine Feuerwerkskörper angezündet.

Es war verboten, größeres Feuerwerk an Silvester zu machen, denn es wurde nicht immer alles aufgeräumt. Zu Silvester haben wir auch einen Countdown gezählt und danach Verwandte angerufen, ähnlich wie Weihnachten. Vor Mitternacht haben wir 12 Kerzen angezündet und danach gab es die Aufgabe 12 Weintrauben in einer Minute zu essen.

Freiwilligendienst im Gap Year: Neujahr in Bolivien

Danach sind meine Gastmutter und ich mit Nachbarn zu einer Feier gefahren. Bei dieser Feier haben sich viele wiedergetroffen die gemeinsam eine Blockade während den Unruhen gemacht haben. Die Feier ging bis sechs Uhr morgens. Eigentlich sei es aber Tradition, dass bis zehn Uhr gefeiert und dann Salteñas gegessen werden.

Euer Tim