Schüleraustausch und Gap Year: Wie Isabel im Freiwilligendienst in Ghana Weihnachten und Silvester erlebt

Für Isabel im Freiwilligendienst in Ghana passt Weihnachten ohne Winter nicht. Silvester am warmen Meer macht ihr Spaß

Gap Year im Freiwilligendienst mit Stipendium Isabel in Ghana (Foto: Stiftung Mensch und Zukunft)

Isabel kommt aus Rheinland-Pfalz. Sie verbringt ihr Gap Year mit einem Reisestipendium der Stiftung Mensch und Zukunft im Freiwilligendienst in Ghana. Sie berichtet hier über ihre Erfahrungen. Alles zu ihrem Auslandsjahr und zu anderen Erfahrungen im Gap Year kann man im Schüleraustausch Blog lesen

Freiwilligendienst im Gap Year: Kein richtiges Weihnachten in Ghana

Weihnachten war für mich nicht wirklich existent dieses Jahr. In meiner Gastfamilie wurde die Vorweihnachtszeit gar nicht zelebriert. Das einzige weihnachtliche war der Adventskalender gefüllt mit Fotos meiner Familie und Freunde, welchen ich von meiner Mutter zugeschickt bekommen habe, und die Hintergrundmusik in den großen Supermärkten. Winterwonderland bei über 30 Grad – da kommt man doch richtig in Weihnachtsstimmung!

Freiwilligendienst im Gap Year: Weihnachten in Ghana ohne richtige Feier

An Heiligabend habe ich meiner Familie dann ein Geschenk gegeben, meine Gasteltern sind dann aber wieder den ganzen Tag arbeiten gewesen, und das war auch das gleiche an den Weihnachtsfeiertagen. Jedoch hat meine Gastmutter an den Tagen lecker gekocht und ich habe sogar auch ein Geschenk von meiner Gastfamilie bekommen, das ist wirklich etwas besonders. Aber da meine Gasteltern arbeiten mussten, sind wir nicht mal in die Kirche gegangen, obwohl meine Familie christlich ist. Was jedoch schön war, war, dass meine zwei großen Gastschwestern, die normalerweise in der Uni sind, nach Hause gekommen sind. So war das Haus voll und wir haben die Tage einfach gemeinsam im Haus gechillt, das war echt schön und hat sich ein bisschen wie bei meiner Familie in Deutschland angefühlt.

Freiwilligendienst im Gap Year: An Weihnachten kam das Heimweh

Morgens am Heiligen Abend, als ich mir dann aber genau vorstellen konnte, wie es gerade bei mir zu Hause in Deutschland so aussieht - Papa in der Küche, Oma am herumwuseln, Geschwister am Sport machen und Mama, die versucht alle glücklich zu halten - da hat das Heimweh dann doch ein bisschen eingesetzt. Als ich dann mein Päckchen aus Deutschland aufgemacht habe und darin zwei Stücke Gouda und einen Weihnachtsbrief bekommen habe, da waren die Tränen zum Teil Trauer aber zum Teil auch Freudentränen. Ich habe dann noch mit einer Freundin telefoniert, die gerade in Australien ein Au-Pair-Jahr macht. Wir haben uns dann einfach gegenseitig ein bisschen abgelenkt. War schon eine verrückte Situation: ich am Heiligabend morgens in Ghana, sie am Heiligabend abends in Australien, und gemeinsam reden wir über das Weihnachten in Deutschland.

Freiwilligendienst im Gap Year: Silvester am Strand

Silvester habe ich das erste Mal in meinem Leben am Strand gefeiert. Wir haben uns mit vielen anderen Freiwilligen zusammen in Cape Coast in einem Hostel direkt am Meer getroffen. Zuerst haben wir gemeinsam an einem sehr großen Buffet uns alle die Bäuche vollgeschlagen und dann hat auch schon der erste DJ angefangen aufzulegen. Auf der Tanzfläche direkt am Strand wurde dann auch ins neue Jahr getanzt und das Feuerwerk am Strand beobachtet.

Freiwilligendienst im Gap Year: Neujahr mit Verspätung und traumhafter Blick über das Meer

Passend zu dem allgegenwärtigen Motto „Ghana Time“ wurde sogar an Silvester 1,5 Minuten zu spät der Countdown angesetzt, aber naja - wenigstens bleiben sie ihrem Motto und Zeitgefühl treu ;). An Neujahr dann aufzuwachen und morgens direkt ins Meer zu starten hat definitiv auch etwas.

Freiwilligendienst im Gap Year: Mein Fazit zu Weihnachten und Silvester in der Sonne

Und was ich jetzt auf jeden Fall gelernt habe ist folgendes: Silvester und Neujahr würde ich jederzeit wieder im Warmen feiern, Weihnachten gehört für mich aber in den Winter, und die ganzen deutschen Traditionen, wie Weihnachtsmarkt, Plätzchen backen, Wichteln, usw., sind mir zu sehr in Fleisch und Blut übergegangen, als dass ich darauf verzichten wollen würde.

Eure Isabel