Fast keiner merkt, wenn der Koffer gepackt wird, dass da noch etwas anderes als die geplanten Dinge hereinschlüpft. Und wenn man dann in der Ferne seinen Koffer wieder auspackt, hüpft es plötzlich heraus: das Heimweh. Manche ignorieren es einfach, bei manchen ist es gar nicht mitgeflogen, aber bei vielen kommt es vor, wieder und wieder. Was können wir dagegen machen? Neben den ganzen traditionellen Varianten - mit der Gast-Mama reden, mit Freunden etwas unternehmen, und so weiter – haben wir hier ein paar originellere Ideen:
1. Wikipedia und Google: Suche etwas über die Geschichte Deiner Gaststadt heraus, etwas, was Du noch nicht wusstest. Vielleicht gibt es ja sogar ein Museum, in dem Du weiterforschen kannst. Ansonsten ist Deine Entdeckung bestimmt guter Redestoff für das nächste Abendbrot mit Deiner Gastfamilie.
2. Apropos Abendbrot: Koch ein ganz traditionelles, deutsches Rezept für Deine Gastfamilie! Wie wär's mit Bratwürstchen und Kartoffelsalat? – Die Zutaten hierfür gibt es bestimmt überall. Auf diese Weise schlägst Du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Du wirst abgelenkt und erfreust Deine Gastfamilie.
3. Fahrradfahren: Geh‘ auf eine Enddeckungstour in Deiner neuen Nachbarschaft oder in der Stadt. Sprich ruhig Deine Nachbarn an, wenn sie gerade draußen im Garten sind. Sie freuen sich bestimmt, wenn Du Dich vorstellst! Und wer weiß – Vielleicht haben sie ja auch Kinder in Deinem Alter, mit denen Du in Zukunft was unternehmen kannst.
4. Verschönere dein Zimmer: Wenn Du keine eigenen Fotos von Deinen ersten Austauscherlebnissen hast, dann geh‘ auf Facebook und lade Dir welche von deinen Gastgeschwistern oder Freunden herunter. Anstelle von Bilderrahmen: Klebe sie einfach auf ein weißes Papier und lass hinter jedem Foto ein bisschen Rand. Nun kannst Du Dein Zimmer schmücken – Aber keine Fotos aus Deutschland benutzen, dass hilft ganz sicher nicht gegen dein Heimweh!
5. Die Idee mit den Fotos ist vielleicht eher was für Mädchen. Hier nun etwas für die Jungen unter Euch: Auch wenn Ihr schon in der Schule Sport macht, schaden weitere "Workouts" sicher nicht. Also plant für jeden Tag der Woche eine Muskeltraining-Übung, eine Joggingrunde, 100 Hampelmänner oder was auch immer. Und damit es nicht langweilig wird, fragt Euren neuen Kumpel aus der Nachbarschaft, Euren Gastbruder oder Euren Gast-Papa ob sie auch mitmachen!
6. Motivation: Frag‘ Deine Gasteltern oder Mitschüler nach Motivationssprüchen (gerade in den englischsprachigen Ländern, sind Parolen zum Beispiel für Sportwettkämpfe sehr bekannt). Schreib‘ alle gesammelten Sprüche auf kleine Zettel und klebe sie in die Mitte des Spiegels im Bad, auf die Lampe neben Deinem Bett, auf die Schublade deines Schrankes – an Plätzen, wo Du sie jeden Morgen siehst. So fängst Du den Tag gleich viel motivierter an!
Vielleicht fallen Dir auch noch andere Dinge ein, die Du zum Ablenken machen könntest.
Das wichtigste ist, dass Du Dich auf dein Leben im Austauschland konzentrierst. Ein Hinweis noch:
- Wenn Du Heimweh hast, nützt Kontakt mit Deiner deutschen Familie und Freunden kaum, sondern macht es nur noch schlimmer!
- Bleibe positiv – das Heimweh hast Du bald wieder ganz unten in der dunkelsten Ecke Deines Koffers verstaut – dann ist das Austausch-Erlebnis wieder wunderbar!
Hier findest Du Berichte, wie ehemalige Austauschschüler mit Heimweh umgegangen sind