Weihnachten in den USA erleben – das ist eine Erfahrung, auf die sich viele Austauschschülerinnen und Austauschschüler freuen. Einmal um zu sehen, ob die Berichte aus den Medien in der Realität zutreffen und zum anderen, um zu erleben, wie man Weihnachten noch mehr feiern kann als bei uns.
Die Berichte der Stipendiat/innen der gemeinnützigen Deutschen Stiftung Völkerverständigung lassen erkennen: Auch innerhalb der USA ist Weihnachten nicht immer dasselbe – aber immer anders als wir das in Deutschland gewohnt sind.
Weihnachten in den USA: Amerikaner lieben Weihnachten
Schüleraustausch USA in New Mexico (Sabrina, NRW): Schon viele Wochen vor dem Fest bereiten die Leute alles vor, schmücken den Weihnachtsbaum und verpacken Geschenke. Also bauten meine Gastmutter und ich zusammen den Weihnachtsbaum auf und schmückten das Haus. Oft roch es auch im ganzen Haus nach Weihnachtsplätzchen. Nachdem wir Heiligabend zum Weihnachtsessen bei Verwandten waren und dort auch gewichtelt haben, fiel ich ins Bett und hoffte, dass Santa Claus in der Nacht kommen würde. Am Weihnachtsmorgen wurde ich schon sehr früh von meinem Gastbruder geweckt, der zu aufgeregt war um lange zu schlafen.
Im Schlafanzug saßen wir wenig später im Wohnzimmer um den Weihnachtsbaum herum und jeder durfte schließlich seinen Strumpf öffnen, der am Kamin hing. Als danach weitere Geschenke verteilt waren, gab es endlich Frühstück und am Abend bereitete meine Gastmutter wieder ein sehr leckeres Essen zu. Insgesamt wird Weihnachten in den USA so gefeiert, wie ich es mir oft vorgestellt hatte.
Weihnachten in den USA ist wie im Film
Schüleraustausch USA in Florida (Lennart, Niedersachsen): Weihnachtsmänner im Einkaufszentrum, bunte Lichter in den Einkaufsstraßen und kein Schnee im Süden. Unseren Weihnachtsbaum bauten wir schon Ende November auf und schmückten ihn ganz nach amerikanischer Manier: die Kugeln waren bunt, die Lichter blinkten und ein Großteil des Schmucks war selbst gebastelt. In den Rasen vor dem Haus pflockten wir einen Laser, der das Haus und die Bäume hinter dem Haus anstrahlte. Neben den klischeehaften Krippenfiguren, die beinahe hüfthoch waren, tanzten grüne Punkte an der Hauswand und in den Blättern. Die Nachbarn hatten neben Schmuck auch Lautsprecher und spielten im Dezember Musik, sobald ein Auto eine Lichtschranke passierte.
Den ersten Weihnachtstag habe ich in kurzer Hose auf der Terrasse verbracht. Heiligabend selbst ist weit weniger festlich hier, da Geschenke erst am nächsten Morgen geöffnet werden dürfen. Wir waren in der Kirche für einen Weihnachtsgottesdienst und den Rest des Tages verbrachten wir mit Last-Minute-Einkäufen und um Holz für ein Lagerfeuer zu sammeln.
Der Weihnachtsmorgen war sehr gemütlich. Wir nahmen allesamt mit Eierlikör und Decken auf dem Sofa Platz. Dann machten wir uns einen Spaß daraus, meinen Gastbruder mit den Geschenken hinzuhalten. Unter den Geschenken waren vor allem Unternehmungen, wie z.B. eine gemeinsame Massage.
Weihnachten in den USA: Plastiktanne und Grillen am Pool
Schüleraustausch USA in Florida (Jana, Hamburg): Noch vor Weihnachten habe ich mit meinem Gastvater am Jingle Bell Run teilgenommen, einem 3200m Lauf. Viele Leute hatten sich weihnachtlich verkleidet, z.B. als Santa Claus oder Weihnachtswichtel, und der Großteil des Laufes fand durch eine Nachbarschaft statt, die jede Menge Weihnachtsbeleuchtung hat. In einer Einfahrt war sogar eine Band, die Livemusik gespielt hat!
Weihnachten selber habe ich hier ganz anders erlebt, als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Am 24. Dezember waren wir in Tampa, Florida, und haben Weihnachten mit der Familie meines Gastvaters gefeiert. Wir haben Filme geguckt, geredet, Geschenke ausgetauscht und jede Menge gegessen.
Am 25. Dezember waren wir dann wieder Zuhause. Am Morgen wurden die Geschenke ausgepackt, die unter dem Weihnachtsbaum waren. Ich war überrascht, dass es anscheinend üblich ist, eine Plastiktanne anstelle eines echten Weihnachtsbaumes zu haben. Was mich jedoch nicht überrascht hat, waren die „Stockings“ (Weihnachtsstrümpfe) am Kamin, in denen „Santa Claus“ Süßigkeiten und kleine Geschenke versteckt hatte. Später haben uns die Eltern meiner Gastmutter besucht, und weil ich hier ja in Florida bin, haben wir gegrillt und die Zeit im Pool verbracht.
Weihnachten in den USA: Ganz anders als zuhause
Schüleraustausch USA im Staat New York (Alea, NRW): Weihnachten war sehr spannend. Hier in Amerika ist ja im Gegensatz zu Deutschland der Morgen an Weihnachten, und nicht Heiligabend der Höhepunkt. An Heiligabend sind wir zu den einen Großeltern gegangen und auch Tanten und Onkel waren da. Wir haben zu Abend gegessen und dann gab es auch Geschenke. Am Samstag morgen wurde dann Bescherung zu Hause im Wohnzimmer gemacht und später im Mittag sind wir zu den anderen Großeltern gefahren und es gab Mittagessen und wider Geschenke. Es gibt keinen 2. Weihnachtstag, sondern nur den Ersten.
Weihnachten in den USA: Geschenke am 25. Dezember und Spaziergang bei 20 Grad
Schüleraustausch USA in Kalifornien (Navina, Schleswig-Holstein): Mein Weihnachten in den USA war eine einzigartige und sehr interessante Erfahrung. Mir war schon im Vorhinein klar, das amerikanische Weihnachten wird anders als das deutsche, aber ich hätte es mir nicht so unterschiedlich vorgestellt. Am 24. sind wir lediglich am Morgen in die Kirche gegangen und haben am Abend mexikanisch gegessen. Es war ansonsten ein ziemlich normaler Tag und hatte nichts Heiliges an sich. In Deutschland haben wir jedes Mal ein richtiges Festmahl, überall sind Kerzen erleuchtet und man hat seine bestimmten Traditionen. Hier haben wir von Papptellern gegessen und nebenbei Football geguckt, eben typisch amerikanisch.
Am 25. haben wir am Morgen unsere Geschenke überreicht und zusammen gefrühstückt. Danach sind wir dann noch bei wunderbaren 20 Grad spazieren gegangen und haben Spiele gespielt. Insgesamt war es eine schöne Erfahrung und ich hatte die Möglichkeit, die Familie meiner Gastfamilie noch besser kennenzulernen.