Antonia aus Hamburg verbringt ein Auslandsjahr nach der Schulzeit mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der gemeinnützigen Stiftung Mensch und Zukunft. Sie hat sich für das Gap Year für einen Freiwilligendienst in Uruguay entschieden. Sie berichtet hier über die Erfahrungen.
Alles zu ihrem Auslandsjahr und zu anderen Freiwilligendienstlern sind im AUF IN DIE WELT-Blog zu sehen. Informationen und Praxis-Tipps zum Gap Year und zu Freiwilligendiensten nach der Schulzeit gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal und im Ratgeber E-Book Gap Year.
Die Orientation zum Start in Uruguay war gut
Ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte die ersten 2 Wochen mit den anderen Freiwilligen zu verbringen. Zusammen konnten wir uns um Organisatorisches kümmern und uns in Uruguay orientieren.
Ich hatte nach meiner Ankunft direkt Probleme mit meiner Unterkunft, die ich von Deutschland aus gebucht hatte. In keinem Fall wollte ich dort bleiben – dieses hat mir zwar das Ankommen erschwert, aber die bekannten Gesichter der anderen Freiwilligendienstler/innen haben mir geholfen eine gute Lösung zu finden.
Uruguay ist ein sehr, sehr teures Land
Als Beispiel nehme ich hier, dass eine Kugel Eis knapp 6€ kostet! Hinzu kommt, dass ich es schwierig finde einzuschätzen, wie viel ich von Lebensmittel für mich alleine brauche, welche Ausgaben notwendig sind und welche vielleicht nicht nötig gewesen wären, wodurch ich bestimmt schon die ein oder anderen Pesos (die uruguayische Währung) aus dem Fenster geworfen habe. Ich sehe dieses aber als Entwicklungsprozess und lerne dabei selbst- und eigenständiger zu werden.
Die Menschen in Uruguay sind freundlich
Mir fällt auf, dass uruguayische Menschen zwar nett und freundlich sind, sie sich aber deutlich zurückhaltender verhalten, als ich es mir vorgestellt habe. In Verbindung mit meiner anfänglichen Scheu, finde ich es schwierig in Kontakt mit Menschen zu kommen und Freund/innenschaften zu schließen. Zusätzlich erleichtert die Sprachbarriere diese Kontaktaufnahme natürlich nicht, aber das wird sich bestimmt in den nächsten Wochen verändern, wenn ich etwas mehr eingelebt bin.
Die erste Woche der Orientation: Montevideo kennenlernen
Die erste Woche in Uruguay haben wir versucht uns zurechtzufinden, haben Dinge organisiert und die Stadt kennengelernt. Wir waren an der rambla – das ist die Promenade – in Museen und wurden von den uruguayischen Hostel-Freiwilligen aus zu einem Geburtstagsgrillen eingeladen.
Die zweite Woche der Orientation: Der Sprachunterricht
In der zweiten Woche haben wir unseren 30-stündigen Spanisch Sprachkurs absolviert, der für kulturweit-Freiwillige verpflichtend ist, um in die Besonderheiten der Landessprache eingeführt zu werden. Ich habe dort sehr viel Neues gelernt – den typischen uruguayischen Slang, Traditionen usw. – sowie mein Wissen aus den 4 Jahren, die ich Spanischunterricht in der Schule hatte wieder hervorgerufen. Mein Schulspanischunterricht ist auch drei Jahre her – daher ist mein Spanisch im Moment noch etwas holperig – aber auch diese sehe ich als Entwicklungsprozess.
Die Lehrkräfte waren sehr herzlich und trotz der Schulatmosphäre und den Hausaufgaben habe ich mich jeden Morgen gefreut in diesen hellen großen Sprachkurs Räumen zu sitzen und mich mit brüchigem Spanisch an verschiedenste Aufgaben zu wagen. Ich bin eine Person, die gerne lernt. Das ist mir wieder einmal klar geworden.
Kulturschock und Heimweh hat Antonia zu Beginn zu überwinden gelernt
Noch in der ersten Woche nach meiner Ankunft in Uruguay habe ich mich sehr verloren gefühlt. Ich war überfordert mit der Wohnungssuche und hatte den Rhythmus der Stadt noch nicht verstanden. Dieser anfängliche Kulturschock ist zwar noch immer spürbar, aber so langsam lebe ich mich ein wenig ein.
Der Kontakt zu den Spanischlehrkräften und anderen Schüler/innen hat mir geholfen in der zweiten Woche einen kleinen Überblick zu bekommen und ein Stück weit anzukommen.
Ein weiterer Meilenstein ist für mich die dritte Woche in Uruguay – alle FSJler/innen sind weitergereist in ihre Einsatzorte und ich stehe das erste Mal in meinem Leben auf mich alleine gestellt dar und ich muss einen Umgang finden aufkommende Probleme und meine Anfangsschwierigkeiten alleine zu meistern. Die eine oder andere Heimweh-Welle hat mich auch schon überrollt, aber Musik und der Kontakt zu Familie und Freund/innen in Hamburg konnten mir da wieder heraushelfen.
Bis bald Eure Antonia