Antonia aus Hamburg verbringt ein Auslandsjahr nach der Schulzeit mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der gemeinnützigen Stiftung Mensch und Zukunft. Sie hat sich für das Gap Year für einen Freiwilligendienst in Uruguay entschieden. Sie berichtet hier über die Erfahrungen.
Alles zu ihrem Auslandsjahr und zu anderen Freiwilligendienstlern sind im AUF IN DIE WELT-Blog zu sehen. Informationen und Praxis-Tipps zum Gap Year und zu Freiwilligendiensten nach der Schulzeit gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal und im Ratgeber E-Book Gap Year.
Die Unterkunft in Montevideo war für Antonia zu Beginn schwierig
Die Ankunft am Wohnort war schwierig, bzw. ist sie es immer noch. Für den ersten Monat hatte ich mir ein Zimmer in einer Frauen-Residenz gemietet. Doch war mir direkt nach der Ankunft schon klar, dass ich dort nicht bleiben wollte. Die anderen Frauen waren unfreundlich, ich durfte meine Zimmertür nicht schließen und das Zimmer war feucht.
Nach einer Nacht bin ich deshalb zu den anderen Uruguay-Freiwilligen in ein Hostel gezogen. Die beiden Hostel-Besitzer waren sehr hilfsbereit und haben mich in das überfüllte Haus aufgenommen, wo ich die ersten 5 Nächte auf einer Matratze auf dem Boden geschlafen habe. Anschließend konnte ich für 3 Nächte in ein Privatzimmer ziehen und die letzten 2 Nächte habe ich dann wieder in einem Mehrbettzimmer geschlafen.
Das Hostel war sehr familiär geführt. Wir lernten dort Freiwillige kennen, die in dem Hostel gearbeitet haben. Dieser Kontakt hat uns den Start in Uruguay erleichtert. Einer der Hostel-Besitzer kommt auch aus Deutschland, der andere aus Frankreich und sie konnten uns gute Tipps und Tricks für das Leben in Uruguay geben. Außerdem waren sie stets bereit uns zu helfen. Ich habe mich bei ihnen sehr aufgehoben gefühlt.
Knapp zwei Wochen haben wir kulturweit- Freiwillige alle zusammen in diesem Hostel verbracht und sind zu einer kleinen Familie zusammengewachsen. In dieser Zeit war ich nun aber wieder auf der Suche nach einer neuen Unterkunft.
Glücklicherweise hat meine Ansprechperson einen Kontakt herstellen können und dann in ich in eine kleine Wohnung 1 ½ Stunden vom Zentrum von Montevideo gezogen. Hier bleibe ich jetzt knapp 5 Wochen und werde dann wieder in die Stadt ziehen, weil mir die Stadtnähe und Flexibilität fehlen.
Ein Mitfreiwilliger wohnt in einer Residenz, die noch Zimmer frei hat. Am Wochenende werde ich mir diese mal anschauen gehen und dann höchstwahrscheinlich bei ihm einziehen. Ich habe vorher noch nie alleine gewohnt und nun das erste Mal so viel Zeit alleine zu verbringen, in einem fremden Land in dem ich die Sprache kaum spreche und einen weiten Weg zum Zentrum habe, beschäftigt mich. Ich möchte gerne mehr Kontakt zu uruguayischen Menschen bekommen – das ist für mich in einer Stadt einfacher, weil die Infrastruktur eine andere ist. Trotzdem ist diese Wohnung für den Übergang perfekt für mich. Ich brauche knapp eine halbe Stunde zu meiner Einsatzstelle und meine Vermieterin ist sehr herzlich. Ihre Familie ist erst im Februar aus Hamburg nach Uruguay gezogen und sie haben mich an meinem ersten Tag zum Franzbrötchen-Essen eingeladen.
Noch nie habe ich so sehr in Strandnähe gelebt – das Meer ist nur 3 Minuten zu Fuß von mir – und morgens die Meeresluft zu riechen lässt mein norddeutsches Herz höherschlagen.
Bis bald Eure Antonia