Freiwilligendienst im Gap Year: Liv Marit über ihre Motivation für das Auslandsjahr im Süden von Afrika

Liv Marit verbringt das Gap Year im Freiwilligendienst mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium in Malawi. Ihr Weg bis zur erfolgreichen Bewerbung bei der Entsendeorganisation

AUF IN DIE WELT: Freiwilligendienst im Gap Year in Malawi (Foto: BürgerStiftung Region Ahrensburg)

Liv Marit aus Schleswig-Holstein verbringt ein Auslandsjahr nach der Schulzeit mit einem Stipendium der BürgerStiftung Region Ahrensburg. Sie hat sich für das Gap Year für einen Freiwilligendienst in Malawi entschieden. Sie berichtet hier über die Erfahrungen. Alles zu ihrem Auslandsjahr und zu anderen Freiwilligendienstlern sind im AUF IN DIE WELT-Blog zu sehen. Informationen und Praxis-Tipps zum Gap Year und zu Freiwilligendiensten nach der Schulzeit gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal in der großen Themenseite zum Gap Year.

Warum Liv Marit nach dem Abitur ins Ausland will

Als ich 16 Jahre alt war, habe ich ein Schüler-Auslandsjahr in Estland gemacht. Schon zu der Zeit war ich sehr unternehmungs- und reiselustig. Ich fand es spannend, sich auf eine neue Umgebung und neue Leute einzustellen, andere Lebensgewohnheiten und anderes Essen kennenzulernen sowie neue Freundschaften zu schließen. Auch heute denke ich oft an die Zeit in Estland zurück, an all die schönen Erlebnisse und spannenden Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe.

Nachdem ich das Auslandsjahr gemacht hatte, wusste ich: So etwas würde ich auf jeden Fall noch einmal machen wollen! Ein fremdes Land, die Menschen und ihre Kultur kann man wirklich am besten kennenlernen, wenn man dort für eine längere Zeit lebt. Das ist noch viel intensiver als etwa bei einem Familienurlaub oder den manchmal schon recht abenteuerlichen Pfadfinderfahrten, die ich unternommen habe.

Die Zeit nach dem Abi, finde ich, bietet die perfekte Möglichkeit, wieder ins Ausland zu gehen. Nicht nur für eine mehrwöchige Reise, sondern auch, um mich dort zu engagieren, und zwar möglichst im sozialen Bereich – meine Erfahrungen etwa bei der Leitung von Pfadfindergruppen oder beim Nebenjob in einem Heim für behinderte Kinder und Jugendliche möchte ich erweitern.

Liv Marit entscheidet sich für einen Freiwilligendienst im Gap Year

Also entschied ich mich dafür, einen Freiwilligendienst im Globalen Süden zu machen. Genauer gesagt: einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst mit „weltwärts”. Das ist ein vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördertes Freiwilligenprogramm, an dem jährlich zwischen 3.000 und 4.000 junge Menschen teilnehmen. Sie haben so die Möglichkeit, Auslandserfahrungen zu sammeln, die interkulturelle Zusammenarbeit kennenzulernen und so auch in Deutschland entwicklungspolitische Verantwortung zu übernehmen.

Bei weltwärts findet Liv Marit ihr Wunschprogramm

Ein Freiwilligendienst mit dem weltwärts-Programm wird bis zu 75 Prozent vom BMZ gefördert. Für die verbleibenden rund 25 Prozent der Kosten sind die deutschen Entsendeorganisationen verantwortlich, die den Dienst durchführen. Diese Kosten werden meist durch Spenden gedeckt.

Auf der Website von „weltwärts“ schaute ich nach einem Projekt, welches zu meinen Interessen und Fähigkeiten passt. Zwischen den etlichen möglichen Tätigkeitsbereichen und Ländern stieß ich auf ein Projekt im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit in Malawi, von der Entsendeorganisation Misereor. Misereor ist ein katholisches Werk für Entwicklungszusammenarbeit, welches sich auf vielfältige Weise für Menschen in Not einsetzt und dafür seit über 65 Jahren eng mit Partnerorganisationen aus Afrika, Asien und Lateinamerika zusammenarbeitet.

In Malawi, einem Land im Südosten Afrikas, unterstützt Misereor die Diözese Karonga, zu der verschiedene soziale Einrichtungen wie Schulen und Gesundheitsstationen gehören, und die ländliche Entwicklungsprogramme fördert. Die Stadt Karonga liegt im Norden des Landes, direkt am Malawi-See, der Landesgrenze zu Tansania.

Der finanzielle Beitrag der Freiwilligen für die Teilnahme am weltwärts-Programm

Die Kosten des „weltwärts“-Freiwilligendienstes werden zu 75 Prozent vom BMZ bezuschusst. Um die vollen Kosten eines Freiwilligeneinsatzes (Vorbereitungsseminare, Flüge, Auslandsaufenthalt mit Unterkunft, Verpflegung, Begleitung, Nachbereitung, Rückkehrerarbeit) zu decken, tragen die deutschen Entsendeorganisationen die verbleibenden 25 Prozent der Kosten.

Meine Entsendeorganisation Misereor bittet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer um Unterstützung in Form einer Gründung sogenannter „Förderkreise“. Dafür kann man im Rahmen seiner Möglichkeiten Einzelpersonen (Familie, Verwandte, Freunde) oder Institutionen fragen, ob diese bereit sind, für den Freiwilligendienst Geld zu spenden.

Liv Marit bewirbt sich bei der Entsendeorganisation

Dann schickte ich meine Bewerbung an Misereor und erhielt daraufhin eine Einladung für ein Online-Kennenlern-Gespräch.

Da das Auswahlseminar von Misereor zu dem Zeitpunkt bereits stattgefunden hatte, wurde ich Teil des Nachrücker*innen-Verfahren. Innerhalb von einer Woche bekam ich dann die offizielle Zusage für den 10-monatigen Freiwilligendienst, da war die Freude und Aufregung riesig!

Eure Liv Marit