Yesmin aus Niedersachsen verbringt ein Auslandsjahr nach der Schulzeit mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der Deutschen Stiftung Völkerverständigung. Sie hat sich für das Gap Year für einen Freiwilligendienst in Thailand entschieden. Sie berichtet hier über die Erfahrungen. Alles zu ihrem Auslandsjahr und zu anderen Freiwilligendienstlern sind im AUF IN DIE WELT-Blog zu sehen. Informationen und Praxis-Tipps zum Gap Year und zu Freiwilligendiensten nach der Schulzeit gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal und im Ratgeber E-Book Gap Year.
Yesmin hat die Einsatzstelle gewechselt
Es ist nun einige Zeit vergangen, seitdem ich in Thailand angekommen bin. Ich habe festgestellt, dass meine zugeteilte Arbeitsstelle mir nicht wirklich gepasst hat. Das hat mich dazu gebracht, meine Organisation zu benachrichtigen, um über einen Projektwechsel zu sprechen. Ein Projektwechsel hat dann stattgefunden, und ich bin inzwischen in einer Grundschule im Nordosten Thailands in der Provinz Chaiyaphum.
Im Winter ist es in Thailand kühl
Es ist hier vor allem in den Wintermonaten sehr kühl, und besonders am Morgen macht es mir zu schaffen. Mir wurde auch von meiner Advisorin erklärt, dass es normalerweise nicht so lange kalt ist und es meistens direkt wieder wärmer wird. Wie es aber aussieht, wird es noch etwas dauern, bis es wieder wärmer wird. Schätzungsweise soll es wieder im März wärmer werden, wobei im April in Thailand die Hochsaison ist, in der es bis zu 40 Grad heiß werden kann. Davor fürchte ich mich noch ein wenig.
Meine Arbeit mit den Grundschulkindern macht sehr viel Spaß
Das Grundschulsystem in Thailand ist anders als das in Deutschland. Es gibt sechs Jahrgänge, bevor man dann zur Mittelstufe wechselt. Ich unterrichte alle Jahrgänge und habe auch noch die zwei Kindergartenklassen einmal pro Woche. Das hört sich nach viel Arbeit an, ist aber machbar und toll mit den Kindern. Trotz der Sprachbarriere, die manchmal auftritt, wenn die jüngeren Schüler noch nicht so viel Englisch können, ist es uns trotzdem möglich, uns zu verständigen und miteinander auf lustige Art und Weise zu lernen.
In Thailand waren die Vorweihnachtszeit und Weihnachtszeit sehr ereignisreich
Es wurde viel dekoriert, und limitierte Auflagen von Getränken und Klamotten wurden auf den Markt herausgebracht. Es war interessant, das Ganze mal zu sehen und zu beobachten, aber es war natürlich ein bisschen komisch, da der Großteil der Menschen, die ich kenne, Buddhisten sind und Weihnachten eigentlich ein christliches Fest ist.
Außerdem gab es viele Feste und Veranstaltungen, die man sich anschauen konnte, vor allem in der Hauptstadt, die auch noch nach Weihnachten stattfanden. Aber es ist schon anders, da man für die Feiertage hier in Thailand keinen gesetzlichen Urlaub hat und Heiligabend wie ein normaler Tag für die Thais ist. Ich persönlich bin ebenfalls nicht christlich und feiere Weihnachten nicht. Aus diesem Grund hat es mich auch emotional nicht belastet, dass ich an dem Abend alleine war. Ich muss aber zugeben, dass ich die Weihnachtsmärkte in Deutschland vermisst habe und mir gerne gewünscht hatte, zu dieser Zeit wieder zurück zu sein, um auch den Schnee zu erleben, den es hier in Thailand meistens nicht gibt.
Die Weihnachtsfeier an der Schule in Thailand
Wir hatten jedoch tatsächlich am 25.12.2024 eine Weihnachtsfeier mit der ganzen Schule, die sehr lustig und interessant war. Wir haben gesungen, viel getanzt, und die Schüler wurden in verschiedene Aktivitäten eingebunden. Ich selbst habe versucht, den Kindern zu erklären, was Weihnachten ist und was so besonders an diesem Tag ist.
Yesmin hat nach Weihnachten Bangkok erkundet
Ab dem 27. Dezember hatten wir dann tatsächlich frei, sodass ich mich mit meinen Freunden in der Hauptstadt Bangkok getroffen habe, von wo aus wir erst an den Strand gefahren sind. Anschließend sind wir zurück in die Hauptstadt, um dort ins neue Jahr zu starten. Für mich war es wichtig, vor allem Neujahr mit Menschen zu verbringen, die ich mag, kenne und auch gut verständigen kann, weil ich bisher jedes Jahr Silvester mit enger Familie verbracht habe.
Neujahr: Es gab nicht so viel Feuerwerk wie in Deutschland
Das liegt auch daran, dass es hier strenge Vorschriften gibt und Erlaubnisse erforderlich sind. Wir haben uns das Feuerwerk von einer großen Brücke aus angesehen, wo auch viele andere Menschen gekommen waren, um ins neue Jahr zu starten. Insgesamt kann ich also sagen, dass ich mit meinen Freunden schön ins neue Jahr gestartet bin.
Neujahrsfeier in der Schule
Nachdem ich wieder in der Schule bin, hatten wir zusammen eine Feier, um als Schule das neue Jahr zu feiern. Dabei haben wir einander Geschenke gekauft, wie beim Wichteln (zu Weihnachten), und diese jeweils ausgelost, sodass jeder und jede in der Schule ein Geschenk bekommen hat. Das heißt, dass auch die Lehrer an dieser Aktivität teilgenommen haben, genauso wie die Schüler. Es wurde eine Geldobergrenze festgelegt, damit nicht zu viel ausgegeben wird, vor allem, wenn es Familien gibt, die einkommensschwächer sind. Die Geschenke waren komplett unterschiedlich – von Snacks über Schreibwaren bis hin zu anderen Kleinigkeiten. Außerdem hat jeder Jahrgang eine Performance auf der Bühne gezeigt, sodass es eine schöne Zeit wurde. Auch einige der Eltern waren dabei und haben sich hinten in unserer Aula auf die Stühle gesetzt und zugeschaut, während die Kinder sich amüsierten. Richtung Mittag wurde die Feier dann beendet, und die Kinder sind mit ihren Eltern nach Hause gefahren. Am Nachmittag wurde dann nämlich die Feier für die Lehrer abgehalten, bei der wir uns ebenfalls gegenseitig Geschenke gegeben, gemeinsam gegessen und auch gesungen haben. Diese Feier war dann am späten Nachmittag zu Ende.
Bis bald Eure Yesmin