Gap Year nach der Schule: 10 Punkte zu Freiwilligendiensten im Ausland

Nach der Schulzeit, vor Berufsausbildung und Studium ein Jahr Pause machen – wie man die Zeit mit einem Freiwilligendienst im Ausland nutzen kann

Gap Year: Freiwilligendienst in der Dominikanischen Republik

Nach der Schulzeit möchten viele junge Leute ein Jahr zur Orientierung einlegen. Nach dem Schulstress bietet das Jahr „Pause“ die Möglichkeit, Luft zu holen, bevor der Lebensweg mit der Berufsausbildung oder dem Studium weiter geht. Außerdem benötigen viele Abiturienten*innen noch Zeit um sich darüber im Klaren zu werden, welche Richtung sie beruflich überhaupt einschlagen. Damit stellt sich die Frage, wie man das Jahr sinnvoll gestalten kann.

1 Das Jahr nach der Schulzeit: Was ist die Zielsetzung?

Normalerweise geht es darum, Zeit für die eigene Orientierung zu haben, alternative Ideen für den weiteren Berufsweg anzusehen und die Freiheit in der Zeitgestaltung zu nutzen, um sich auszuprobieren. Zum Gap Year für junge Leute gibt es einen Überblick hier

2 Das Jahr nach der Schulzeit: Die Alternativen

Grundsätzlich kann man in der Zwischenphase nach der Schulzeit ganz verschiedene Dinge machen. Das kann einfach das Jobben zum Geldverdienen sein. Praktika in Betrieben, um einen Einblick in die Berufe zu bekommen, die interessant sein können, sind eine weitere Möglichkeit. Am besten sind Aktivitäten, bei denen man etwas für sich tut und Erfahrungen und Kenntnisse sammelt, die für das weitere Leben und den Beruf nützlich sind. Auch für den Lebenslauf sind solche Aktivitäten gut geeignet.

3 Das Jahr nach der Schulzeit: Das Gap Year im Ausland

Unter dem Begriff Gap Year werden Auslandsaufenthalte für junge Leute im Anschluss an die Schulzeit zusammengefasst. Diese Programme bieten die Möglichkeit, die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und etwas zu lernen: vor allem interkulturelle Fähigkeiten, Fremdsprachenkenntnisse und das Umgehen mit ungewohnten Situationen, Eigenständigkeit. Im Mittelpunkt stehen Au Pair, Freiwilligendienste, High School-Aufenthalte für Abiturienten, Work and Travel, Probe- bzw. Schnuppersemester an einer internationalen Hochschule.

4 Das Gap Year im Ausland: Die Freiwilligendienste

Für den Freiwilligendienst gibt es eine ganze Reihe von Programmen, die eines gemeinsam haben: Lernen im Ausland durch unentgeltliches Arbeiten, das mit einem Bildungsprogamm verknüpft wird. Die Freiwilligendienste unterscheiden sich nach Einsatzregionen und -Ländern, dem Arbeitsbereich, dem zulässigen Alter der Teilnehmer*innen, dem Bewerbungsvorlauf, der Programmdauer, der Organisation und nach den Kosten. Ein Großteil der Programme wird staatlich gefördert und dadurch auch inhaltlich durch die Förderbedingungen geprägt.

5 Freiwilligendienste im Gap Year: Das Europäische Solidaritätskorps

Freiwilligendienste in Europa, die zwischen 2 und 12 Monate dauern und Menschen zwischen 18 und 30 Jahren offen stehen. Die Bewerbung sollte 6 bis 8 Monate vorab erfolgen. Die Kosten für Unterkunft Verpflegung, Reisekosten, Versicherung, Sprachkurs, Seminare) werden übernommen. Der Freiwilligendienst erfolgt im Rahmen von Projekten, die von Organisationen definiert und getragen werden, die ein gemeinnützigen Zweck haben. Die Vorbereitung der Freiwilligen in Deutschland wird von Entsendeorganisationen betreut, die von der EU akkreditiert sind.

6 Freiwilligendienste im Gap Year: Internationaler Jugendfreiwilligendienst

Freiwilligendienste weltweit, die zwischen 6 und 18 Monaten dauern und Menschen zwischen 18 und 26 Jahren offen stehen. Die Bewerbung sollte 6 bis 12 Monate vorab erfolgen. Die Kosten für Unterkunft Verpflegung, Reisekosten, Versicherung etc. werden vom Bundesfamilienministerium gefördert. Der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD) ist ein Freiwilligendienst des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), der es jungen Menschen ermöglicht, einen freiwilligen Dienst im Ausland zu leisten und dadurch interkulturelle, gesellschaftspolitische und persönliche Erfahrungen in einer anderen Kultur zu sammeln. Der IJFD kann über einen deutschen Träger in gemeinwohlorientierten Einrichtungen im Ausland geleistet werden.

7 Freiwilligendienste im Gap Year: Kulturweit

Kulturweit ist der internationale Freiwilligendienst in der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik Deutschlands. Er ermöglicht Freiwilligendienste in Entwicklungsländern in Afrika, Asien, Lateinamerika, Naher Osten, Mittel-, Südost- und Osteuropa, die 6 oder 12 Monate dauern und Menschen zwischen 18 und 26 Jahren offen stehen. Voraussetzung sind Abitur oder abgeschlossene Berufsausbildung, gute Grundkenntnisse der Landessprache sowie in Englisch. Die Bewerbung sollte 10 bis 11 Monate vorab erfolgen Es gibt feste Bewerbungstermine. Die Kosten für Unterkunft Verpflegung, Reisekosten, Versicherung etc. werden vom Auswärtigen Amt und der Deutschen UNESCO-Kommission bezuschusst.

8 Freiwilligendienste im Gap Year: Naturweit

Naturweit umfasst Freiwilligendienste in Entwicklungsländern in Afrika, Asien, Lateinamerika, Naher Osten, Mittel-, Südost- und Osteuropa, die 6 oder 12 Monate dauern und Menschen zwischen 18 und 26 Jahren offen stehen. Voraussetzung sind Abitur oder abgeschlossene Berufsausbildung, gute Grundkenntnisse der Landessprache sowie in Englisch. Die Bewerbung sollte 10 bis 11 Monate vorab erfolgen Es gibt feste Bewerbungstermine. Die Kosten für Unterkunft Verpflegung, Reisekosten, Versicherung etc. werden vom Auswärtigen Amt und der Deutschen UNESCO-Kommission bezuschusst.

9 Freiwilligendienste im Gap Year: Weltwärts

Freiwilligendienste in Entwicklungsländern in Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa, Ozeanien, die zwischen 6 und 24 Monate dauern und Menschen zwischen 18 und 28 Jahren offen stehen. Voraussetzung sind (Fach-)Abitur oder abgeschlossene Berufsausbildung und Grundkenntnisse in der Landessprache. Die Bewerbung sollte 6 bis 12 Monate vorab erfolgen. Die Kosten für Unterkunft Verpflegung, Reisekosten, Versicherung etc. werden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bezuschusst.

10 Freiwilligendienste im Gap Year: Tipps zum Vorgehen

Die wichtigste Frage vorab ist, welche Ziele mit dem Freiwilligendienst erreicht werden sollen. Daraus kann man ableiten, welche Länder und Aufgaben besonders interessant sind. Hinzu kommt, dass der Förderumfang der staatlich finanzierten Programme sehr unterschiedlich ist, der Eigenanteil also differiert. Wenn die staatlich geförderten Programme nicht passen: es gibt auch nicht-geförderte Freiwilligenprogramme, die in besonderer Weise auf die Interessen der Teilnehmer abgestellt sind. Über die Möglichkeiten, sich online zu informieren, sind die Erfahrungen ehemaliger Teilnehmer eine Orientierung. Den Leitfaden für die Vorbereitung des Gap Year gibt es im Ratgeber Gap Year der Stiftung Völkerverständigung, der als E-Book zur Verfügung steht. Einzelheiten und zur Bestellung

Vor der Entscheidung empfiehlt sich, Anbieter, Berater und Ehemalige in größerem Rahmen zu treffen. Dafür gibt es die bundesweiten AUF IN DIE WELT-Messen der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung, die nur seriöse Anbieter zulässt.