Schüleraustausch Australien: Theresa über gute Vorbereitung, Start in der Gastfamilie und wie sie die Chancen des Auslandsjahres genutzt hat

Für Theresa war der Schüleraustausch in Australien „das Projekt ihres Lebens – wo sie Anregung, Hilfe und Mut für das Auslandsjahr bekommen hat

Schüleraustausch Australien: Theresa mit Freundin

Theresa aus Berlin verbringt ihr Auslandsjahr mit unserem Austausch-Stipendium in Australien. Sie berichtet hier über ihre Erfahrungen

Mein Auslandsjahr in Australien als Projekt meines Lebens

Wie mit allen großen Projekten erfordert ein Auslandsjahr die Hilfe einer Vielzahl von Menschen. Es gibt eine endlose Zahl an Leuten, die in die Planung und Ausführung meines Auslandsaufenthaltes involviert waren.

Bei einigen allerdings möchte ich mich besonders bedanken: Bei meinen Eltern an erster Stelle, für die Unterstützung und Finanzierung meines Traums; bei meiner Mutter für die mutige Entscheidung, mich gehen zu lassen und bei meinem Vater für die zahllosen Stunden, die wir zusammen an den notwendigen Dokumenten gesessen haben. Gerade während der Planung bin ich für jede Hilfe sehr dankbar gewesen.

Frühzeitige Vorbereitung des Auslandsjahres ist für den Schüleraustausch gut

Ich denke, je früher man mit dem Ganzen anfängt, desto besser. Dadurch bleibt mehr Zeit sich wirklich über alle Alternativen zu informieren, verschiedene Angebote zu vergleichen und den besten Weg für die Finanzierung zu finden. Ich habe mit der Planung meines Auslandsaufenthaltes ungefähr eineinhalb Jahre im Voraus begonnen. Für einige mag das sehr früh klingen und es stimmt, dass man ein Auslandsjahr auch kurzfristiger organisieren kann. Man sollte aber auch bedenken, dass einige Prozesse, wie das Ausfüllen der Bewerbungsunterlagen und des Visumantrages einige Zeit beanspruchen. Wenn man alles frühzeitig plant, hat man weniger Stress und es bleibt einem auch mehr Zeit, um sich noch einmal mit Freunden zu treffen und die letzten Monate zu genießen.

Vor dem Schüleraustausch fiel mir der Abschied aus Deutschland schwer

Trotzdem bleibt es schwer, sich wirklich auf den Abschied vorzubereiten. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es für mich bedeutend härter war loszulassen, als ich es erwartet hätte. Ich denke jeder muss seinen eigenen Weg finden, mit dem Abschied umzugehen. Für einige wird es leichter sein als für andere, das gehört einfach dazu.

Das Soft Landing Camp in Australien hat mir geholfen

In Australien angekommen war das Soft Landing Camp in Sydney, das in meinem Programm enthalten war, eine gute Hilfe um sich einzugewöhnen und wenn nötig den Jetlag auszuschlafen. Es war außerdem auch dazu gedacht, uns an die Regeln während unseres Aufenthalts zu erinnern.

Generell wird die Betreuung im Ausland von einer Partneraustauschorganisation übernommen, die ihren Sitz vor Ort hat. Das heißt, auch wenn mein Beratungsgespräch und meine Bewerbungsunterlagen in Deutschland von meiner deutschen Austauschorganisation geregelt werden, wird das Soft Landing Camp und die weitere Betreuung vor Ort hauptsächlich von der Partnerorganisation übernommen.

Es ist wichtig, dieses System zu verstehen, da es keinen Sinn hat sich bei Problemen oder Notfällen während seines Aufenthaltes an die deutsche Organisation zu wenden. Stattdessen nimmt man Kontakt zu seinem lokalen Koordinator auf, der dann Rücksprache mit der Partnerorganisation hält. Um diesen Prozess zu verstehen und zu wissen, an wen man sich in Notfällen wenden kann, wird das gesamte Programm während des Soft Landing Camps ausführlich erklärt. Es ist aber auch eine Chance um andere Austauschschüler kennenzulernen und natürlich eine Gelegenheit für ein wenig Sightseeing.

Der Start in meiner Gastfamilie in Australien

Im Anschluss geht es dann weiter zur eigentlichen Gastfamilie. Die erste Begegnung am Flughafen und die folgenden Tage und Wochen sind wahrscheinlich die aufregendste Phase des Auslandsjahres. Alles ist erst einmal neu: Neue Menschen, eine neue Umgebung und gegebenenfalls auch neue Sitten und Gewohnheiten. Der erste Monat steckt voller neuer Herausforderungen: Die erste Nacht im neuen Zimmer, der erste Schultag und vieles mehr.

Heimweh und Eingewöhnung im Schüleraustausch in Australien

Es ist normal zu Anfang ein bisschen Heimweh zu haben, gerade wenn nicht alles immer wie gewünscht läuft und es einem schwer fällt, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Dann ist es wichtig sich nicht zu sehr hängen zu lassen und sich stattdessen mit anderen Dingen zu beschäftigen. Nach einiger Zeit verfliegt das Heimweh dann wie von selbst und ohne es zu bemerken ist der erste Monat vorüber, man hat sich besser an die neue Umgebung gewöhnt und die Sprache ist auch kein großes Problem mehr.

Wie schnell die Eingewöhnung geht, hängt natürlich von der Situation ab. Aber auch wenn man sich zu Anfang nicht ganz wohlfühlt, sollte man immer im Kopf behalten, dass alles in einer Woche schon ganz anders aussehen kann. Manchmal braucht es nur ein kurzes Gespräch mit der Gastfamilie oder den neuen Lehrern um ein belastendes Hindernis aus dem Weg zu räumen. Habt den Mut über eure Gefühle zu reden, oft ist Hilfe viel näher als man denkt!

Das tägliche Leben im Schüleraustausch in Australien

Wenn dann alles anfängt, sich normal anzufühlen, beginnt der eigentliche Hauptteil des Auslandsjahres. Nicht immer rennt man nur vom einen Abenteuer ins nächste. Ein Großteil der Zeit ist das Leben im Ausland auch nur normaler Alltag. Man steht morgens auf, geht zur Schule und kommt am Nachmittag nach Hause, erledigt seine Hausaufgaben und verbringt den Abend mit seiner Gastfamilie. Wem das an sich nicht ausreicht, der sollte die Chance nutzen sich ein Hobby zuzulegen. Oft kann man dabei auch auf die Unterstützung seiner Gastfamilie zählen, aber selbst wenn man allein etwas auf die Beine stellen muss, gibt es immer Wege und Mittel sich in Sportclubs oder Arbeitsgemeinschaften einzubringen. Sportteams, Bands oder andere Gruppen können eine tolle Gelegenheit sein, neue Freunde zu finden und mehr über einen Ort zu lernen und außerdem bieten sie eine tolle Abwechslung.

Die Schule war für mich ein interessanter Teil des Schüleraustausches

Man sollte sich auch bewusst sein, dass man während eines Schüleraustauschs natürlich auch viel Zeit in der Schule verbringt. Daher ist es wichtig eine gute Einstellung zu zeigen. Selbst wenn man das Schuljahr nach dem Austausch wiederholen muss, heißt das nicht, dass man sich in der Schule vollkommen daneben benehmen kann. Ich habe durch meinen Unterricht, die Klassengespräche und Schulprojekte unglaublich viel lernen können und die Erfahrung ist, denke ich, mehr wert als Schulnoten. Außerdem zeigt sich hier wirklich, ob man für ein Auslandsjahr geeignet ist. Ein Schüleraustausch kann eine großartige Chance sein, aber wenn man keinen Respekt für seine neue Umgebung zeigt und die Erwartungen, die an einen gestellt werden, nicht ernst nimmt, kann man sehr leicht enttäuscht werden.

Für mich war Schule in Australien besonders interessant, weil sich das Schulsystem sehr von Deutschland unterscheidet und ich die Chance hatte, neue Fächer auszuprobieren. Meine Australische High School hat sich sehr bemüht mich in die Schulgemeinschaft aufzunehmen und ich bin wirklich dankbar für die großartigen Beziehungen, die ich zu meinen Lehrern und Mitschülern aufbauen konnte.

Der Wert des Auslandsjahres in Australien für mich

Irgendwann geht ein Auslandsjahr aber auch zu Ende und meistens genau dann, wenn man endlich das Gefühl hat, wirklich angekommen zu sein, wenn sich alles schließlich ganz normal anfühlt. Dann steht der nächste Abschied bevor, von Freunden, Familie und einem Ort, der sich fast schon wie zu Hause anfühlt. Man könnte sich fragen: Wofür das alles?, wenn man doch am Ende sowieso wieder von neuem beginnen muss. Auch wenn zehn Monate im Nachhinein nicht sehr lang erscheinen mögen, die Erfahrungen, die man während dieser Zeit machen kann, sind es definitiv wert. Das perfekte Auslandsjahr gibt es nicht. Man sollte versuchen sich selbst nicht zu sehr mit anderen zu vergleichen. Was zählt ist, dass man den Mut hatte, es zu versuchen. Alles andere kommt wie es kommt.

Für mich waren meine zehn Monate hier in Australien ein voller Erfolg und dafür danke ich all den großartigen Menschen entlang des Weges. Meinen Eltern, meiner Gastfamilie, meinen alten und neuen Freunden, meinen deutschen und australischen Schulen und natürlich meiner Austauschorganisation. Ich war mit der Beratung und Unterstützung sehr zufrieden. Die Betreuung durch meine lokale Koordinatorin war großartig und ich kann meine Organisation wirklich weiterempfehlen.

Eure Theresa