Schüleraustausch Kanada: Helena hat sich gut informiert und für ein Auslandsjahr in Nova Scotia entschieden

Wie Helena sich über die Organisationen informiert hat, das Bewerbungsverfahren gemeistert hat und sich um Stipendien beworben hat

Schüleraustausch Kanada: Helena in Nova Scotia

Helena mit ihrer Stipendien-Urkunde

Helana aus Stuttgart verbringt ihr Auslandsjahr mit unserem Austausch-Stipendium in Nova Scotia in Kanada. Sie berichtet hier über ihre Erfahrungen

Warum ich mich für den Schüleraustausch entschieden habe

Ich reise sehr gerne, doch die Zeit im Urlaub reicht kaum, um ein fremdes Land wirklich kennen zu lernen. Schulfreunde sind zum Schüleraustausch ins Ausland gegangen und ich habe überlegt, ob auch ich eine längere Zeit im Ausland verbringen könnte.

Es stellt sich zu Beginn die Frage wann sich ein Aufenthalt einplanen lässt. Nach dem Abitur, noch während der Schulzeit? Wann ist die richtige Zeit zu gehen? Wie lange kann ich von der Schule weg sein? Wie lange möchte ich von Familie und Freunden getrennt sein? Plane ich einen Aufenthalt nach der Schule als Au-pair, Work and Travel oder doch schon in der Schulzeit? Die Angebote eine Zeit im Ausland zu verbringen sind vielfältig und es ist verlockend in sehr viele Länder reisen zu können.

Ich habe mich bewusst für ein ganzes Jahr Schüleraustausch entschieden

Ich besuche ein Gymnasium (G8) und für mich ist es so: Gehe ich ein halbes Jahr weg, um ein anders Land kennenzulernen erscheinen mir 5 Monate zu kurz. Auch habe ich erlebt wie viel Unterrichtsstoff nachzuholen ist, wenn man z.B. krankheitsbedingt eine vergleichsweise kurze Zeit nicht in die Schule gehen kann. Andere Austauschschüler berichteten, dass sie nach einem halben Jahr im Ausland unter großem Aufwand viel nacharbeiten mussten. Daher kam ich zu der Idee ein ganzes Schuljahr nach der 10. Klasse im Ausland zu verbringen und anschließend ein Schuljahr später meine Schule in Stuttgart weiter zu besuchen. Für mich ist das besonderes unproblematisch, da ich ein Jahr früher aus dem Kindergarten in die Schule gegangen bin und dadurch immer zu den jüngsten meiner Klassenstufe gehörte.

Aber jede Medaille hat zwei Seiten, ich kann längere Zeit im Ausland leben und heimisch werden und werde das Schuljahr in Deutschland wiederholen. Außerdem ist es eine schwere Entscheidung für ein Jahr zu gehen, da ich mich in meinem Klassenverbund sehr wohl gefühlt habe. Allerdings werden die Klassen nach der Klasse 10 ohnehin aufgeteilt und im Kurssystem weiter unterrichtet, was es vielleicht leichter macht im Anschluss die Schule zu Hause weiter zu besuchen.

Nach all diesen Abwägungen bin ich letztendlich zu der Entscheidung gekommen ein ganzes Jahr ins Ausland zugehen und das „verlorene“ Schuljahr dann zu wiederholen.

Aber wie startet man eigentlich ins Auslandsjahr?

Was muss ich machen um ins Ausland gehen zu können? Zunächst habe ich mich im Internet informiert doch die Informationsflut war enorm. Mit meinen Eltern habe ich daraufhin einige Auslandmessen in meiner Heimatstadt Stuttgart besucht. Ich war sehr überrascht wie viele Messen stattfinden. Auf den Messen selbst war mein Staunen groß wie viele Organisationen es gibt, die Auslandsaufenthalte anbieten.

Den Überblick zum Auslandsjahr gewinnen: Schüleraustausch-Messen und Schüleraustausch-Portal

Auf den Messen habe ich mir einen Überblick darüber verschafft, welche Länder für mich in Frage kommen könnten. Ich wollte auf jeden Fall in ein englischsprachiges Land. Also habe ich mich bei vielen Organisationen erkundigt welche Länder und Programme sie anbieten. Wir haben dann einen großen Stapel mit Prospekten bekommen und zu Hause aussortiert. Hilfreich war dann die Seite der Stiftung Völkerverständigung, die im Schüleraustauschportal viele Organisationen beschrieben hat.

Wie ich meine Austausch-Organisation für Kanada gefunden habe

Nach intensiver Recherche haben wir zwei Organisationen in die engere Wahl genommen (Do it!-Sprachreisen aus Hamburg und DFSR aus Mannheim). Ich habe mich zunächst bei beiden mit einer Kurzbewerbung gemeldet. Daraufhin gab es ein persönliches Treffen mit Do it! und ein Skype Interview mit DFSR, um zu klären, ob ich auch für ein Auslandsjahr geeignet bin.

Mir war es wichtig in eine Gastfamilie zu kommen und nicht in ein Internat. Ich habe auch davon gehört, dass es Wohngemeinschaften von Austauschschülern gibt, aber ich wollte in eine Gastfamilie, um dort den Alltag mitzubekommen und richtig in das Leben in meinem Gastland einzutauchen.

Mit den beiden Organisationen hatten wir Gespräche und haben die konkreten Angebote verglichen. Beide Organisationen sind auf Kanada spezialisiert und haben mir interessante Vorschläge unterbreitet.

Das Land hat mich sehr interessiert und ich wollte mehr darüber erfahren, wie es ist dort zu leben, ich wollte die Natur sehen und habe mich dann für Kanada und die Organisation „Do-it Sprachreisen“ entschieden. Die Wahl war nicht einfach, da beide Anbieter sehr engagiert waren. Ausschlaggebend waren für mich dann, dass es bei Do it! kein Wechselkursrisiko gibt, da die Reise bei Abschluss in Euro abgerechnet wird.

Beide Austausch-Organisationen haben eine Orientation am Anfang des Auslandsjahres angeboten. Das ist ein Treffen von Austauschschülern als Einführung ins Auslandjahr bevor sie auf die Gastfamilien verteilt werden. Bei Do it! war es in Toronto, einer der größten Städte Kanadas, bei DFSR wäre das in New York gewesen. Da ich mich für Kanada entschieden hatte, wollte ich dort auch gleich richtig starten.

Meine Entscheidung für den Schüleraustausch in Nova Scotia

Danach musste ich mich entscheiden in welchen Teil Kanadas ich gehen möchte. Meine Organisation hat mir Nova Scotia empfohlen, eine Provinz und Halbinsel ganz im Osten Kanadas mit schöner Natur und gemäßigtem Klima. Es wird warm im Sommer und der Winter ist nicht zu kalt. Nach kurzer Überlegung habe ich mich dann auch für Nova Scotia entschieden.

Das Bewerbungsverfahren für das Auslandsjahr in Kanada

Nachdem ich mich entschieden hatte - 1 Jahr in Kanada – Nova Scotia – ging die Vorbereitung erst richtig los.  Der Großteil der Bewerbung bei der Reiseorganisation war online zu erledigen. Dafür gab es eine Checkliste und Handbuch alle noch offenen Fragen konnte ich einfach telefonisch abklären. Um über das Auslandjahr informiert zu werden und andere Jugendliche, die auch ins Ausland gehen kennenzulernen hat meine Organisation Vorbereitungstreffen in vielen Städten in Deutschland angeboten – ich habe mich für München entschieden.

Während dem Seminar wurden wir mit allen notwendigen und nützlichen Informationen versorgt sowie über alle Regeln informiert. Außerdem nahmen an dieser Informationsveranstaltung sogenannte Returnees teil. Für mich waren die Informationen dieser Schüler und Schülerinnen, die schon für eine längere Zeit im Ausland waren, besonders hilfreich. Das persönliche Gespräch und die Möglichkeit Fragen zu stellen haben mir geholfen einen besseren Eindruck von dem zu bekommen was mich erwarten wird.

Formulare und Visum für das Auslandsjahr in Kanada

Ein Visum braucht man in Kanada, wenn man über 5 Monate in das Land will. Für das Visum beziehungsweise die Study Permit musste ich einige Formulare online ausfüllen.

Um außerhalb Europas zu reisen braucht man einen gültigen Reisepass aber keinen Personalausweis. Den Reisepass musste ich im Bürgerzentrum beantragen. Außerdem musste ich mithilfe meiner Eltern viele Formulare ausfüllen wie zum Beispiel die Einreisegenehmigung oder die Aufenthaltsgenehmigung. Hierbei hat mich meine Organisation gut unterstützt, dennoch ist es sehr viel Zeit die man investiert.

Die Finanzierung meines Schüleraustausches nach Kanada

Ein Auslandjahr kostet je nach Land, Programm, Austauschorganisation, Länge des Aufenthaltes und weiteren Faktoren unterschiedlich viel. Den Großteil meines Aufenthaltes zahlen meine Eltern, um aber im Ausland weitere Aktivitäten machen zu können habe ich mich für ein Stipendium interessiert und mich anschließend dafür beworben.

Es gibt eine große Auswahl an Stipendien, wie zum Beispiel das Stipendium der Stiftung Völkerverständigung. Dieses Stipendium ermöglicht mir zusätzliche Ausflüge wie zum Beispiel den Besuch eines Hockey Spieles mit anderen internationalen Austauschschülern.

Im nächsten Blog berichte ich Euch über meinen Abschied und die Reise nach Kanada

Eure Helena