Martha aus Niedersachsen verbringt das Auslandsjahr im Schüleraustausch an einer High School mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der Deutschen Stiftung Völkerverständigung in Kanada. Sie lebt bei einer Gastfamilie in der Provinz British Columbia auf Vancouver Island. Sie berichtet hier über die Erfahrungen. Die Berichte zu ihrem Auslandsjahr in Kanada kann man im Schüleraustausch Kanada Blog sehen.
Alles zum Schüleraustausch nach Kanada gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal, die Länderseite Schüleraustausch Kanada, den Leitfaden im Ratgeber E-Book Kanada und die Anleitung im Schüleraustausch Online-Kurs.
Martha hat die Gastfamilie gewechselt
Ende März habe ich, auch wenn es nach acht relativ spät dafür war, tatsächlich die Gastfamilie gewechselt. Dafür gab es verschiedenste Gründe und Probleme, die sich trotzdem ich es versucht habe leider nicht klären und verändern lassen haben.
Die Gastfamilie hat sich plötzlich nicht mehr für Martha interessiert
Ein Hauptgrund war, dass meine Gastfamilie sich nach einiger Zeit einfach gar nicht mehr für mich interessiert hat und es im Endeffekt nur noch ein parallel nebeneinanderher gelebt haben anstatt miteinander. Unsere einzige Kommunikation lief eigentlich nur noch über SMS-Nachrichten ab, da sie auch nie Zeit für mich hatten und sich auch nie wirklich mit mir unterhalten haben. Und auch mit der Kommunikation über Nachrichten gab es Probleme, da meine Gastmutter oftmals einfach über eine lange Zeit nicht geantwortet hat. So konnte es vorkommen, dass ich manchmal erst nach über einem Tag eine Antwort erhalten habe.
Martha konnte aufgrund des Lärms nicht gut schlafen
Der nächste Grund war dann, dass meine Gastfamilie die kleine Kinder hatten, immer sehr früh aufgestanden sind dann aber auch immer sofort laut kreischend durchs Haus gelaufen sind und Töpfe gegeneinander gehauen haben. Daher konnte ich nie richtig durchschlafen und war meistens noch vor fünf Uhr morgens das erste Mal wach.
Die Gastmutter war gestresst
Außerdem gab es einige Situationen, in denen meine Gastmutter sehr gestresst reagiert hat und sich solche Situationen sich nach und nach immer mehr gehäuft haben. Als ersten Schritt habe ich versucht mit meiner Gastmutter über die Probleme gesprochen, allerdings kam von ihrer Seite leider kein Verständnis und es wurde auch nichts unternommen, um die Probleme zu lösen.
Martha hat mit ihrer Homestay Koordinatorin gesprochen
Nach dem dann also klar war, dass von meiner Gastfamilie aus sich nichts ändern wird, habe ich dann mit meiner Homestay Koordinatorin gesprochen. Dafür habe ich mir eine Liste gemacht mit allen Problemen, und habe die ihr dann vorgetragen.
Sie hat mir dann erstmal gesagt, dass ein Wechsel erst als letzte Möglichkeit vorgenommen wird. Sie hat dann meiner Gastmutter erstmal eine E-Mail geschrieben und sie auch nochmal auf genannte Dinge hingewiesen.
Die Gastmutter hat auf die Hinweise der Koordinatorin nicht reagiert
Allerdings hat die Gastmutter das nicht sonderlich interessiert. Es hat sich nichts geändert und sie hat mit mir noch nicht einmal darüber gesprochen.
Die Gastfamilie einer Freundin lädt Martha ein
In der Zwischenzeit hat die Gastfamilie von meiner Freundin von den Problemen in meiner Gastfamilie mitgekriegt, und da ich schon sehr oft bei ihr war und mich auch immer gut mit ihrer Gastfamilie verstanden habe und sie noch ein extra Zimmer haben, haben sie mir angeboten, dass sie mich aufnehmen könnten.
Martha hat dann mit der Homestay Koordinatorin gesprochen
Anfangs wollten sie nicht, dass ich dort einziehe, weil die Familie bereits zwei Austauschschülerinnen hatte. Außerdem ist meine Freundin auch deutsch, und es ist ja eigentlich so, dass nicht zwei Austauschschüler*innen in eine Familie kommen, die die gleiche Sprache sprechen. Die Gastfamilie hat aber die Regel, dass im 1. Stock, wo Küche etc. sind, nur englisch gesprochen wird.
Nach einigen Absprachen, auch mit meiner Organisation, die mich während des ganzen Prozesses unterstützt hat, hat die Koordinatorin schließlich zugestimmt und ich konnte zu meiner neuen Gastfamilie wechseln.
Die neue Gastfamilie für Martha
Diese besteht aus meiner Gastmutter und meinem Gastvater. Sie haben einen 21jährigen Sohn, der aber schon ausgezogen ist. Außerdem haben sie zwei Katzen.
Ostern in Kanada mit Ostereiersuchen
Ostern habe ich dann mit meiner neuen Gastfamilie verbracht. Genauso wie in Deutschland werden hier erstmal Ostereier gesucht. Meine Gastmutter hatte Hasenohrenhaarreifen besorgt, die wir aufsetzen mussten während wir die Eier gesucht haben. Im Anschluss gab es ein großes Osterabendessen.
Der Einziger Unterschied war eigentlich, dass wir die Eier am Samstag statt Sonntag gesucht haben, und es keinen Kartoffelsalat mit Würsten gab. Das essen wir in Deutschland normalerweise zu Ostern. Außerdem gab es auch keine Osterfeuer.
Martha über ihre Pläne für die weitere Zeit in British Columbia
Für meine weitere Zeit hier in Kanada habe ich die Erwartungen, auf jeden Fall noch einmal im Langford See hier schwimmen zu gehen. Im Moment ist es noch sehr frisch im See, aber wenn es wärmer wird, möchte ich auf jeden Fall mindestens einmal schwimmen gehen.
Ansonsten möchte ich einfach die verbleibenden zwei Monate noch so gut wie möglich genießen, viel mit Freunden unternehmen und rausgehen, noch so viel wie möglich von der Umgebung sehen und vieles erleben. Außerdem erwartet mich noch ein Trip nach Tofino. Insgesamt will ich noch viel Zeit mit meiner Gastfamilie verbringen und diese noch besser kennenlernen. Ich freue mich auf die weitere Zeit und bin gespannt, was mich noch so alles erwartet!
Bis bald Eure Martha