Camie aus Niedersachsen verbringt ihr Auslandsjahr mit unserem Austausch-Stipendium in New Brunswick in Kanada. Sie berichtet hier über ihre Erfahrungen
Meine Gastfamilie für den Schüleraustausch in Kanada
Mein Gastvater hat sich für die ersten drei Wochen frei genommen, um mir den Einstieg in mein neues Leben einfacher zu machen. Beide Gasteltern waren mir sofort sympathisch. Es gibt noch einen kleinen Hund namens Bess, den ich auch sofort in mein Herz geschlossen habe.
Schüleraustausch in Kanada: Der erste Tag in New Brunswick
Gleich am Morgen unternahm meine Gastmutter mit mir eine kleine Tour durch das Dorf St. Stephen in New Brunswick. Saint Stephen liegt direkt an der Grenze zu Maine in den USA und ist auch bekannt als Kanadas Schokoladenstadt. Das passt mir gut, denn ich mag ohnehin keinen Weingummi und derartige Dinge. Aber ob die Kanadische Schokolade besser als Deutsche Schokolade ist?
Unsere Tour führte uns weiter zum Drive Thru vom Tim Hortons, eine trendige Café-Kette, ähnlich wie Starbucks. Die Kanadier sind sehr stolz auf ihr Land, vor allem seitdem Trump in den USA regiert. Sie wollen sich in Vielem von den USA abgrenzen und unterscheiden. So besuchen Kanadier lieber die eigenen Tim Hortons als ein Café von zum Beispiel Starbucks.
Meine Gastmutter bestellte zwei Iced Caps und ich fragte sie, ob das nun Coffee sei, aber sie meinte nur: „No, it’s a CAP!“. Später fand ich heraus, dass es ein wässriger, aber dennoch leckerer Cappucino ist.
Wir fuhren auch an der Schule vorbei und holten den Stundenplan ab. So konnte ich schon einen ersten Eindruck vom Gebäude erhalten.
Richtige und falsche Kleidung für den Schüleraustausch in Kanada
Ich empfehle allen Austauschschüler*innen vor der Abreise zu prüfen, wie das Wetter am Zielort ist, denn in meiner jugendlichen Naivität ging ich davon aus, dass es in Kanada kalt sei. Nun sind es 30 Grad Celsius und ich habe sage und schreibe eine kurze Hose, dafür aber elf Pullover eingepackt.
In der nächsten Nacht fand ich nur schwer in den Schlaf, denn direkt neben meinem Haus sind eine Subway-Filiale, ein Burger-Laden und das Tim Hortons. Dies hat zur Folge, dass ich die Bestellungen der Drive-Thru-Kunden bis in mein Zimmer höre. Diese Filialen haben 24h an 7 Tagen geöffnet.
Der erste Schultag an meiner High School in Kanada lief sehr gut
Ich habe jeden Tag die gleichen Unterrichtsstunden. Mein Tag beginnt mit einer Stunde Yoga. In der zweiten Stunde lerne ich wie man kocht. Falls ich mal in der Wildnis sein sollte, lerne ich dann in der 3. Stunde, wie man in der Wildnis überlebt und sich ernährt. Es gibt viele essbare Blüten und Kräuter.
Was man in Kanada auf der High School noch lernen kann
Liebe Eltern seien sie beruhigt, ich habe auch noch akademische Fächer wie Mathe, Englisch, Bio und Geschichte. Allerdings musste ich darum kämpfen Mathe auch im zweiten Semester belegen zu dürfen.
Nun bin ich gespannt mit wem ich mich wohl anfreunden werde und ob ich in dem von mir gewählten Fach Softball (Baseball für Frauen) gut für die Mannschaft sein kann.
Es gibt leider sehr viele Austauschschüler an meiner High School in Kanada
Für den Augenblick finde ich es etwas schade, dass auf etwa 100 Schüler*innen in meinem Jahrgang 17 Austauschschüler kommen. Diese sind zwar aus aller Welt und nicht nur aus Deutschland, aber vielleicht ist es mit so vielen Austauschschüler*innen etwas schwerer neue Freunde zu finden.
Mit lieben Grüßen aus Kanadas Schokoladenstadt
Eure Camie