Frederika aus Niedersachsen verbringt das Auslandsjahr im Schüleraustausch an einer High School mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der Stiftung Völkerverständigung in den USA. Sie lebt bei einer Gastfamilie im US-Bundesstaat Alabama. Sie berichtet hier über die Erfahrungen. Die Berichte zu ihrem Auslandsjahr in den USA kann man im Schüleraustausch USA Blog sehen. Alles zum Schüleraustausch nach USA mit 11-Schritte-Plan gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal in der großen Länderseite Schüleraustausch USA.
Das Leben hier ist ganz anders als in Deutschland
Außer dem Schulbus gibt es kaum öffentliche Verkehrsmittel
Zur Schule fahre ich hier mit dem Schulbus und manchmal nimmt mich dann eine Freundin auf dem Rückweg im Auto mit und wir fahren dann noch zu Starbucks etc. Auch ansonsten kommt man hier nur mit dem Auto zu den Malls oder zum Training, da es außer dem Schulbus keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt. Das schränkt einen natürlich auch ein, weil ich nicht einmal kurz noch was kaufen kann.
Auf dem Rückweg vom Fußballtraining ist das dann manchmal ein bisschen schwer, da mein Gastbruder zur selben Zeit Training 20 min entfernt hat. Da gibt es aber eigentlich immer jemanden im Team der mich nach Hause bringen kann.
Generell ist der Sport hier sehr viel wichtiger als in Deutschland
Die Meisten sind Teil eines Sportteams und schon 9-Jährige haben 4 bis 5 Mal die Woche Training und Wettkämpfe am Wochenende.
Im Süden der USA haben Kirche und Glaube eine wichtige Rolle
Vor Allem hier im Süden der USA stehen auch die Kirche und der Glauben sehr im Vordergrund, viele gehen am Sonntag und Mittwoch zur Kirche und beten jeden Tag. Ein Gottesdienst ist hier ganz anders als in Deutschland. Zum Beispiel am Mittwoch in der Jugendkirche gibt es eine Band, die davor spielt, wo alle laut mitsingen. Danach wird in der großen Gruppe über einen Bibelvers gepredigt und danach spricht man in Kleingruppen mit Leuten in seinem Alter nochmal darüber. Viele Jugendlichen hier haben auch ihren Lieblingsbibelvers in der Instabio oder er steht sogar auf ihrem Parkplatz an der Schule, den sie bemalt haben.
Insgesamt sind die Menschen hier auch ganz anders als in Deutschland
Viele sind sehr viel freundlicher und offener, sodass man auch im Supermarkt Komplimente für sein Outfit von fremden Menschen bekommt. Auch wenn ich Fragen habe, ist niemand genervt und beantwortet die gerne. Allerdings ist es auch schwieriger die Leute näher kennenzulernen und befreundet zur sein, da viele sich schon seit 10 Jahren kennen und so schon feste Gruppen entstanden sind. Auch im Unterricht wird sich hier viel weniger unterhalten und viele sind den größten Teil der Zeit am Handy.
Heimweh ist auch nicht so ein großes Problem
Dennoch würde ich lügen wenn ich sage dass ich meine Eltern und Freunde nicht vermisse. An vielen Tagen habe ich gar keine Zeit daran zu denken.
Dennoch ist es auch schwer so weit weg zu sein, weil ich manchmal das Gefühlt habe Erlebnisse mit Freunden zu verpassen. Insbesondere an Tagen, wo ich natürlich auch einfach einen normalen Schultag habe, vermisse ich solcheDinge, weil ich auch hier im Ausland gemerkt habe, wie wichtig mir eigentlich meine deutschen Freunde sind und wie gut ich sie kenne.
Auch die alltäglichen Dinge aus Deutschland, wie zum Beispiel Brot zum Abendbrot oder andere Traditionen vermisse ich. Daher war es auch ein wenig merkwürdig Silvester und Weihnachten nicht zu Hause in Deutschland zu sein
Die Vorweihnachtszeitden USA war sehr schön
Die Temperaturen hier sind ganz anders, sodass ich fast immer nur einen Pullover tragen musste und es eher Frühlingstemperaturen gab. Wir haben am Wochenende nach Thanksgiving alles dekoriert und auch schon die Tannenbäume aufgestellt. Meine Gasteltern haben sogar extra einen echten Tannenbaum, also nicht aus Plastik, gekauft, weil ich daran aus Deutschland gewöhnt bin.
In den USA gibt es die Tradition Elf on the Shelf, was nach Thanksgiving beginnt. Dabei taucht dann ein Elf jeden Tag an einem anderen Platz auf und mein Gastbruder musste ihn dann suchen und der Elf berichtet dann dem Weihnachtsmann, ob wir uns benehmen.
Ich habe auch von meinen Eltern deutsche Weihnachtssüßigkeiten bekommen und zusammen mit Freunden Kekse gebacken.Allerdings war die Weihnachtszeit zum Teil ein bisschen merkwürdig, weil es keine Weihnachtsmärkte gibt, viele keine Kekse backen, Nikolaus nicht gefeiert wird und es natürlich die deutschen Weihnachtssüßigkeiten wie Lebkuchen nicht gibt. Deshalb war es umso schöner, dass meine Gastmutter einen Adventskalender für mich gekauft hat und wir auch Nikolaus hatten.
Bis zum nächsten Bericht
Eure Frederika

