Paul Henrik aus Baden-Württemberg verbringt das Auslandsjahr im Schüleraustausch an einer High School mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der Stiftung Mensch und Zukunft in den USA. Er lebt bei einer Gastfamilie im US-Bundesstaat Washíngton. Er berichtet hier über die Erfahrungen. Die Berichte zu seinem Auslandsjahr in den USA kann man im Schüleraustausch USA Blog sehen.
Alles zum Schüleraustausch nach USA gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal, die Länderseite Schüleraustausch USA, den Leitfaden im Ratgeber E-Book USA und die Anleitung im Schüleraustausch Online-Kurs.
Der erste Schultag an der High School
Und schließlich kam der erste Schultag. Ich fuhr mit meinen Eltern in die Klahowya Secondary School. Nach einer 20-minütigen Fahrt erreichten wir die Schule und ich holte meinen Stundenplan ab. Danach machte ich ein Foto für meine Student-ID.
Jeder Schüler bekommt einen individuellen Stundenplan, der die Fächer beinhaltet, die man gewählt hat. Deshalb gibt es keine Klassen und jeder Lehrer hat sein eigenes Klassenzimmer, in dem er seine Fächer unterrichtet.
Paul Henrik hat jeden Tag dieselben sechs Fächer
Im Vergleich zum deutschen Schulsystem habe ich in meiner amerikanischen Schule jeden Tag dieselben sechs Fächer. Persönlich finde ich das sehr gut, da man in den Themen drin bleibt und jeden Tag sein Wissen darin vertiefen kann. Meine sechs Fächer sind AP US History, Band, Photography, Team Sports, AP English und Theater Arts. Am ersten Schultag sahen meine Fächer noch anders aus, aber es ist insbesondere als Austauschschüler möglich, die Fächer zu tauschen.
Bei AP US History und AP English steht das AP für Advanced Placement. Hierbei können College Credits gesammelt werden, was amerikanischen Schülern viel Geld spart, da die Studiengebühren sehr hoch sind. Für Austauschschüler, die gefordert werden wollen und ihr Wissen in bestimmten Bereichen auf Englisch vertiefen möchten, kann ich diese Fächer in jedem Fall empfehlen. Auch wenn man mit dem Gedanken spielt, in den USA zu studieren, ist das eine tolle Möglichkeit, die ersten College-Credits sammeln zu können. Die anderen Fächer gleichen die Herausforderung der AP Fächer ein bisschen aus. In der Band üben wir für unsere nächsten Auftritte.
In Photography haben wir uns bisher über die Geschichte von Kameras informiert, berühmte Bilder und Fotografen besprochen und fangen bald an, selber Collagen zu erstellen. In Team Sports spielen wir verschiedene Sportarten wie Fußball, Basketball oder Tennis. In Theatre Arts üben wir uns bisher im Schauspielern, indem wir Pantomime machen oder kleine Stücke in unserer Klasse aufführen.
Der Beginn des Schultages an der High School in den USA
Jeden Morgen, bevor die erste Stunde startet, ertönt in jedem Klassenzimmer eine Durchsage. Es werden einige Ankündigungen gemacht und die ‚,Pledge of Allegiance“ wird aufgesagt. Die meisten Schüler stehen auf und sprechen diese mit, das ist jedoch kein Muss. Mit der ,,Pledge of Allegiance“ bekennt man sich zu den USA und führt wichtige Werte des Landes auf.
Paul Henrik genießt die neue Fächerauswahl an der High School
Insgesamt würde ich sagen, dass die amerikanische Schule, mit Ausnahme der AP-Kurse, einfacher als das deutsche Gymnasium ist. Wie aus meinem Stundenplan sichtbar wird, unterscheiden sich die Fächer und Möglichkeiten vom deutschen Schulsystem. Auch das genieße ich, denn ich kann neue Aktivitäten ausprobieren.
Was meiner Meinung nach einer der größten Unterschiede ist, ist, dass Hobbies meistens in der Schule stattfinden. In meiner Schule gibt es viele verschiedene Sportarten, die in unterschiedlichen Saisons gespielt werden. Die Teams der umliegenden Schulen treten gegeneinander an.
Als Sport mache ich gerade Tennis. Wir trainieren jeden Tag zwei Stunden nach der Schule, wenn wir kein Spiel gegen eine andere Schule haben. Fünf Mal die Woche Tennis verbessert meine Spielfähigkeit enorm und wir wachsen auch als Team zusammen. Auch lernt man auf den Fahrten zu den anderen Schulen die Umgebung gut kennen.
Der High School Spirit wird beim Sport deutlich
Bei den American-Football-Spielen wird der Schoolspirit sichtbar. Es kommen viele Schüler, Eltern und Lehrer zusammen, um das Schulteam anzufeuern. Auch tritt der Cheerleading-Club auf und wir als Schulband begleiten das Geschehen.
Die US-Schüler sind neugierig auf Deutschland
Schüler, mit denen ich in Kontakt trete, sind gespannt, wie das Leben in Deutschland ist und was kulturelle Unterschiede sind. Meine Schule verbindet Middle- und Highschool, weshalb ich auch mit jüngeren Schülern in Kontakt bin, die besonders neugierig sind.
Die amerikanischen Schüler sind freundlich
Bezogen auf die Persönlichkeiten der Jugendlichen in meiner Schule spüre ich keinen großen Unterschied zu meiner Schule in Deutschland. Es gibt verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Leuten. Glücklicherweise habe ich noch keine schlechten Erfahrungen mit anderen Jugendlichen gemacht und alle gehen mit mir freundlich um.
Ungewöhnlich für mich ist, dass viele Schüler in meinem Alter bereits einen Führerschein haben und Auto fahren können. Im Gegensatz zu Konstanz, wo ich nahezu alles mit dem Fahrrad erreiche, ist in meiner Umgebung in den USA alles so weit voneinander entfernt, dass man auf ein Auto angewiesen ist.
Bis bald Euer Paul Henrik