Schüleraustausch USA: Eyna findet Indiana und ihre Gastfamilie toll

Eyna hat mit ihrer Gastfamilie schon viel kennengelernt. An der High School ist sie schnell in den Alltag gekommen

Schüleraustausch USA: Eyna wird von ihrer Gastfamilie herzlich begrüßt

Eyna aus Baden-Württemberg verbringt das Auslandsjahr im Schüleraustausch an einer High School mit einem AUF IN DIE WELT-Stipendium der Deutschen Stiftung Völkerverständigung in den USA. Sie lebt bei einer Gastfamilie im US-Bundesstaat Inadiana. Sie berichtet hier über die Erfahrungen. Die Berichte zu ihrem Auslandsjahr in den USA kann man im Schüleraustausch USA Blog sehen. 

Alles zum Schüleraustausch nach USA gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal, die Länderseite Schüleraustausch USA, den Leitfaden im Ratgeber E-Book USA und die Anleitung im Schüleraustausch Online-Kurs.

Meine Reise hat zuerst mal am Stuttgarter Flughafen begonnen

Nach langem Packen Zuhause und letzten Vorbereitungen bin ich also mit aufgeregten Eltern und schwerem Koffer los und war auf einmal schon bei der Verabschiedung angekommen.

Da erst realisiert man so wirklich, dass man seine Eltern erstmal eine Weile nicht mehr sehen wird und schon wird die ganze Sache ein bisschen emotionaler als man am Anfang dachte. Irgendwie schafft man es ja dann aber doch, ansonsten verpasst man ja seinen Flieger.

Der Flug hat deutlich länger gedauert

Als ich dann im ersten Flieger nach Amsterdam gesessen bin, stieg die Aufregung schon ein bisschen mehr, immerhin fliegt man nicht jeden Tag alleine in ein anderes Land. In Amsterdam habe ich nach etwas Suchen aber doch noch meinen Mitreisenden getroffen und das hat das Ganze schon ein bisschen verbessert.

Dann ging es auch schon in den zweiten Flieger und da sollten wir auch eine Weile drin bleiben. Eigentlich lief ja alles gut, immerhin haben wir so einige Filme zusammen angeschaut, nur gab es am Ende einen kleinen Zwischenstopp weswegen aus den acht Stunden Flug relativ schnell 10 geworden sind.

Wir waren schon ziemlich kaputt, als wir in Detroit angekommen sind und dann den letzten Kurzstreckenflug genommen haben, um zu unserem Ziel zu kommen. Auch wenn es eine ewig lange Reise war, standen wir schon vor dem Moment, unsere Gastfamilien kennenzulernen.

Der Empfang durch die Gastfamilie war herzlich

Wir waren auf jeden Fall viel aufgeregter als gerechtfertigt, denn am Ende wurden wir nett mit Willkommensschildern und Umarmungen empfangen. Nach ein bisschen Autofahren sind wir dann also Zuhause angekommen, was etwas komisch ist, denn bis dahin war mein 'Zuhause' ja eigentlich in Deutschland.

Auf jeden Fall habe ich erst einmal eine kleine Roomtour bekommen und wurde dem Hund vorgestellt, da sie bei neuen Leuten manchmal etwas skeptisch sein kann.

Ziemlich müde konnte ich dann nach 25 Stunden Herumreisen also schnell meine Sachen verstauen und bin danach endlich schlafen gegangen.

Eyna hat sich in den ersten Tagen in ihrer Gastfamilie eingelebt

Die ersten Tage waren eigentlich wenig los, ich habe versucht, mich ein wenig an mein neues Umfeld anzupassen und nicht bei jedem zweiten englischen Satz einen Fehler zu machen. Nachmittags sind wir oft essen gegangen, damit ich die Gegend ein bisschen kennenlerne und mich durch das Essen durchprobieren kann.

Indiana ist landschaftlich schön

Indiana ist ein eher flacher und landwirtschaftlicher Staat, die Natur und Tiervielfalt ist aber trotzdem sehr toll und vor allem die Sonnenauf- und -untergänge sind immer richtig schön.

Der größte Kulturschock war bis dahin eigentlich nur, dass der Deckel von Flaschen ganz ab geht und es kein Pfand gibt.

Interessant wurde es erst, als ich das erste Mal in die Kirche mit durfte. Es ist auf jeden Fall anders als in Deutschland, aber ich war positiv überrascht, da es Donuts, eine Band und einen allgemein sehr aktiven Gottesdienst gibt. Man kommt ein bisschen mehr in die Gemeinde hinein und geht oft danach auch noch essen, was ich nicht ganz schlecht finde.

Die Tage darauf habe ich mich langsam immer mehr eingelebt und auch die Leute versteht man nach einer Woche schon besser. Mein Gastvater ist dann auch vom Militär zu uns gekommen und war einige Tage da, was die ganze Stimmung nochmal aufgelockert hat, da die beiden echt witzig sind.

Der Start an der High School war aufregend

Irgendwie ging das alles aber ziemlich schnell und langsam kam die Aufregung vor dem ersten Schultag. Davor gab es aber zum Glück noch einen Tag, um sich die Schule anzuschauen, wobei ich auch meinen Stundenplan zusammengestellt habe.

Es war gut zu wissen, wo meine ganzen Räume sind, denn die Schule war im Vergleich zu meiner in Deutschland riesig und ziemlich verwirrend. Dort habe ich auch ein paar der anderen Austauschschüler kennengelernt und meinen Spind zum ersten Mal versucht zu öffnen, was gar nicht so einfach ist, wie man denkt.

Am ersten Schultag bin ich rechtzeitig aufgestanden und ans Ende der Straße gelaufen, wo mich  der typische gelbe Schulbus abgeholt hat. An der Schule angekommen, bin ich direkt zu meinem Spind und danach zu meinem ersten Raum gegangen.

Ich wurde immer mal wieder als Deutsche vorgestellt, an so einer großen Schule haben das aber anfangs gar nicht so viele gemerkt. Manche kommen auf einen zu oder schauen dich vielleicht interessiert an, anderen ist das ganze aber auch einfach egal.

Der erste Tag bestand vor allem daraus, dass alle Lehrer ihre Regeln und auch sich selbst vorgestellt haben und immer mal wieder gab es auch unter den Schülern so etwas wie Kennenlernspiele, so richtig Unterricht aber noch nicht. An meiner Highschool hat jeder sowas wie ein Chromebook bekommen, deshalb geht hier auch sehr viel digital, also zum Beispiel Hausaufgaben und anderer Schulstoff.

Richtige neue Freunde hat von uns niemand direkt gefunden, aber man lernt sehr viele neue Leute kennen und es ist ziemlich schwer, sich alle Namen zu merken, da am Anfang alles sehr stressig war.

Beim ersten Lunch in der Cafeteria waren wir zusammen als Austauschschüler an einem Tisch und waren alle etwas verwirrt, da wir ja nicht wussten, wie genau alles funktioniert. Eigentlich hat aber schon alles geklappt und so schlecht war das Essen auch gar nicht.

Eyna hat sich schnell in der High School eingelebt

Die Tage darauf hat sich ein Schulalltag ergeben und langsam fing auch der Unterricht an, etwas ernster zu werden, zu schwer fiel mir aber nichts, es ist eben nur alles etwas anders und auf Englisch.

Ausflug mit der Gastfamilie nach Kentucky und Tennessee

Am folgenden Wochenende haben wir einen Ausflug nach Kentucky und Tennessee gemacht, um dort meinen Gastvater auf seiner Basis zu besuchen. Wir sind zu einer Höhle gewandert und es ist zurzeit sehr warm, was das ganze etwas anstrengend gemacht hat, schön war es aber trotzdem. Wir waren auch gut essen und haben noch ein paar historische Museen in Nashville besucht und hatten eine gute Zeit mitsamt Pool im Hotel.

Das einzig schlechte war, dass es eine Sechs-Stunden-Fahrt war und ich nicht wirklich viel Schlaf hatte, weil wir ja so einiges geplant hatten.

Am Sonntag sind wir dann auch wieder sechs Stunden nach Hause gefahren und anscheinend ist es für Amerikaner viel normaler, so lange Strecken ohne viel Pause machen zu fahren. Ich war am Ende ziemlich fertig und musste ja am Tag danach schon wieder in die Schule…

Unterschiede zu Deutschland

Etwas, das mir in dieser ganzen Zeit sehr deutlich aufgefallen ist, ist, dass Shops, Restaurants, Schulen und Wohnungen etc. mit Klimaanlagen sehr kalt gehalten werden. Draußen ist es also richtig warm und sobald man rein geht, friert man, was die Kleiderwahl etwas schwierig macht.

Langsam gewöhnt man sich aber an diese ganzen Sachen und das alles wird viel mehr zur Normalität. Deswegen habe ich bisher auch eigentlich noch keine Probleme mit Heimweh, das einzige was ich wirklich vermisse ist das gute deutsche Brot.

Eyna findet ihr Auslandsjahr in den USA cool

Allgemein gesehen ist mein Auslandsjahr also bisher echt cool und ich hoffe echt, dass ich kommendes Wochenende mit den anderen Mal zu einem der Football-Spiele gehen kann. Das Ganze ist an meiner Schule ziemlich groß und ich will einfach so viel miterleben wie möglich.  

Manches ist also wirklich ein bisschen wie in den Filmen, nur eben nicht so übertrieben würde ich sagen. Indiana und meine Gastfamilie sind, denke ich, perfekt für mich und ich hoffe, dass ich in nächster Zeit noch mehr Tolles erleben werde, ohne alles direkt wieder zu vergessen.

Bis bald Eure Eyna