Wer einen Schüleraustausch absolviert, wohnt normalerweise in einer Gastfamilie in der Nähe der High School. Je länger der Auslandsaufenthalt dauert, umso wichtiger ist das Zusammenleben mit der Gastfamilie. Die Grundlage dafür wird beim ersten Treffen gelegt. Daher ist es für die Gastschüler gut, den Start in der Gastfamilie vorzubereiten. Dabei ist eine ganze Reihe von Punkten zu beachten.
1 Die Aufgaben der Gastfamilie beim Schüleraustausch
Die Gastfamilie hat im Schüleraustausch mehrere Aufgaben. Sie stellt den Schülern eine Unterkunft in der eigenen Wohnung zur Verfügung. Dazu kommt die Ernährung im Rahmen des Üblichen innerhalb der Wohnung, vor allem durch die Teilnahme der Schüler an den Mahlzeiten der Familie. Die Gasteltern übernehmen auch die Aufsichts- und Erziehungsaufgabe der Eltern und vertreten die Schüler nach außen, etwa bei der Schule oder gegenüber Ärzten. Im täglichen Leben genauso wichtig ist, dass die Gastfamilie für Fragen, Sorgen und Hilfen dein Ansprechpartner ist.
2 Die Interessen der Gastfamilie beim Schüleraustausch
Die Gastfamilien nehmen Schüler aus dem Ausland vor allem auf, weil sie damit ein Stück die Welt zu sich nach Hause holen und Menschen aus anderen Ländern kennen lernen können. Viele Gastfamilien haben eigene Kinder und freuen sich, wenn diese auf Zeit Geschwister bekommen. In einem Teil der Auslandsprogramme und Länder ist es üblich, dass die Gastfamilie eine Aufwandsentschädigung für ihre Aufgaben erhält. In diesen Fällen hilft die Aufnahme der Gastschüler auch bei der Finanzierung des Haushaltes der Gastfamilie.
3 Die Erwartungen der Gastfamilie an die Gastschüler
Generell ist die Gastfamilie daran interessiert, dass sich die Gastschüler gut in ihre Abläufe einfügen und die geltenden Regeln des Zusammenlebens in der Familie einhalten. Dies betrifft auch die Umgangsformen, die Mitarbeit im Haushalt eine freundliche und offene Kommunikation mit allen Mitgliedern der Familie, die im Haushalt leben.
4 Der Schüleraustausch und die erste Begegnung von Schüler und Gastfamilie
Das erste Treffen findet normalerweise so statt, dass deine Gastfamilie dich direkt nach der Ankunft vom Flughafen bzw. von einem Treffpunkt der Austauschorganisation abholt. Teilwiese bringt auch ein lokaler Mitarbeiter der Organisation die Schüler zur Gastfamilie.
Das erste Zusammentreffen mit der Gastfamilie hat im Wesentlichen drei Aspekte. Das ist einmal das persönliche Kennenlernen. Dazu kommt eine kurze Einführung in die Wohnung bzw. das Haus der Gastfamilie und organisatorische Punkte wie die Essenszeiten. Der dritte Punkt ist das erste Kennenlernen aller Mitglieder der Familie, die im Haushalt leben. Daher umfasst die erste Begegnung den ganzen Tag der Ankunft.
5 Das Verhalten der Schüler bei der ersten Begegnung mit der Gastfamilie
Am wichtigsten ist es, dass im Rahmen der ersten Begegnung ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut wird, dass die Eingewöhnung in die Familie in den nächsten Tagen erleichtet. Daher ist es wichtig, dass die Austauschschüler die grundlegenden Umgangsformen in dem Land kennen und beachten.
Das beginnt schon bei der Begrüßung und betrifft oft das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern insgesamt und auch den Gastkindern. Hier sind die Unterschiede international sehr groß. Die Spannbreite reicht von einem eher lockeren Umgangston, bei dem die Eltern sich vor allem als Freunde der Schüler verstehen, bis zu konservativen Familienmustern, in denen die Eltern deutlich erkennbaren Respekt der Kinder erwarten. Wichtig für das erste Kennenlernen ist, einen freundlichen Start zu ermöglichen und eine entspannte Kommunikationsmöglichkeit aufzubauen. Gute Austausch-Organisationen bereiten die Schüler vor der Reise darauf intensiv vor.
6 Schüleraustausch: Gastgeschenke für die Gastfamilie
Gastgeschenke sind für die Schüler eine gute Möglichkeit, eine positive Stimmung und gute Grundlage für eine entspannte Kommunikation zu schaffen. Dabei geht es um die Geste, sich für die Aufnahme in die Familie zu bedanken. Darüber hinaus bietet ein gut gewähltes Gastgeschenk auch die Möglichkeit, darüber ins Gespräch zu kommen, vor allem auch über Deutschland, deine Schule und Familie zuhause und deine Motivation für den Schüleraustausch.
Die Gastfamilie erwartet kein großes Gastgeschenk. Sie weiß ja, dass du im Koffer nur wenig Platz hast. Besonders gut sind Gastgeschenke, die einen Bezug zu Deutschland haben, wie etwa Bildbände mit zweisprachigem Text. Tipps für gute Gastgeschenke
7 Wie du dich auf deine erste Begegnung mit der Gastfamilie vorbereiten kannst
Eine gute Vorbereitung ist in jedem Falle sinnvoll. Schließlich hängt vom „ersten Eindruck“ ab, wie sich das Verhältnis danach entwickeln kann. Die Vorbereitung sollte drei Bereiche umfassen.
- Dazu gehört die Sprache. In jedem Falle solltest du so gute Sprachkenntnisse mitbringen, dass du das erste Kennenlernen in der Sprache deiner Gastfamilie bestreiten kannst. Je nach deinen Vorkenntnissen macht es Sinn, zumindest wichtige Vokabeln und Redewendungen zu kennen.
- Genauso wichtig sind grundlegende Umgangsformen wie die Anrede, Begrüßungsformeln und die Frage, ob eine Umarmung zur Begrüßung passend ist.
- Schließlich sollte man sich auch darüber informieren, was im Ausland grundlegend anders ist als bei uns.
Für die Vorbereitung gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten:
- Filme in der Sprache deines Austauschlandes, Fernsehprogramme deines Austauschlandes, ein Sprachkurs online oder an der VHS.
- Für Fragen zu Umgangsformen ist es am besten, wenn man die Erfahrungen ehemalige Austauschschüler bekommt, die im selben Land waren. Online findet man viele Erfahrungsberichte, die hier aber kaum helfen: Berichte im Netz sind oft einseitig und sie bieten keine Möglichkeit für Fragen zu Einzelheiten.
- Eine weitere Informationsquelle sind die Vorbereitungsseminare der Austausch-Organisationen. Gute Austausch-Organisationen bereiten ihre Gastschüler gezielt auf den Start im Ausland vor.
8 Die Austausch-Organisation mit der besten Vorbereitung für den Schüleraustausch
Wichtig ist, nur solche Anbieter anzusehen, die sowohl leistungsfähig als auch seriös sind. Dafür ist es am einfachsten, wenn man eine vor-selektierte Anbieter-Auswahl nutzt. Dafür gibt es die Anbieter-Suchmaschine auf dem Schüleraustausch-Portal
Vor der Entscheidung sollte man mit mehreren guten Anbietern persönlich sprechen. Dafür gibt es die bundesweiten AUF IN DIE WELT-Messen, die deutschen Schüleraustausch-Messen der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung. Anders als bei kommerziellen Messen gibt es hier persönliche Erfahrungsberichte und Fachvorträge zu wichtigen Themen des Schüleraustausches. Orte und Termine: www.aufindiewelt.de/messen. Der Eintritt ist frei.
